Ursprünglich war geplant, Bier nur in den sogenannten Fanzonen in Doha auszuschenken.Bild: IMAGO / ANP
WM 2022
"Alkohol ist kein Teil der lokalen Kultur, Gastfreundschaft hingegen schon." So steht es eigentlich auf der offiziellen Website des Veranstalters der WM. Für Fans sollte es daher auch Alkohol zu kaufen geben.
Wie und wo genau, das war lange ungeklärt. Im September wurde dann ein Alkoholkompromiss geschlossen, wie nach Verhandlungen zwischen dem Weltverband Fifa und den WM-Organisatoren mitgeteilt wurde. Demnach sollte es vor den Stadien spezielle Bierverkaufsstellen geben, die vor dem Spiel bis 30 Minuten vor Anpfiff und nach dem Spiel für rund zweieinhalb Stunden Alkohol verkaufen dürfen. Zusätzlich gibt es in den Fanzonen in Doha die Möglichkeit für Fans, ab 18.30 Uhr Alkohol zu konsumieren.
In den Stadien sollten Karteninhaber in den Stunden vor Anpfiff und eine Stunde nach Abpfiff Alkohol kaufen – im Innenraum des Stadions sowie auf den Tribünen ist Alkohol allerdings tabu.
Auf den Tribünen der Stadien in Katar sind nur alkoholfreie Getränke erlaubt.Bild: IMAGO / Shutterstock
Vor einigen Tagen wurde dann bekannt, dass auch dieser Kompromiss wieder geändert wurde. Laut der "New York Times" soll es seitens der Königsfamilie die Anweisung gegeben haben, die Ausschankstellen an unauffälligere Orte zu verlegen. Jetzt soll es wieder eine Änderung geben – und die dürfte Fans gar nicht gefallen.
Fifa verstößt gegen Multimillionen-Dollar-Vertrag
Laut einem Bericht der "Times" übten die WM-Veranstalter aus Katar am Donnerstagabend offenbar nur drei Tage vor Anpfiff erheblichen Druck auf die Fifa aus. Die solle eine Kehrtwende in ihrer Bierpolitik bei der WM machen und den Verkauf von Budweiser – die Marke des Fifa-Biersponsors Anheuser-Busch – in den acht Stadien stoppen.
Offenbar reichte die Verlegung der Bierverkaufsstellen an unauffälligere Ort nicht. Es wird wohl davon ausgegangen, dass auch dies auf Drängen der katarischen Königsfamilie Al Thani geschah.
Die offizielle Entscheidung dazu ist am Freitagmittag gefallen: Den Fans wurde nur 48 Stunden vor dem Turnier-Auftakt Katar gegen Ecuador am Sonntag mitgeteilt, dass sie kein Bier kaufen werden können.
Budweiser (Hintergrund) ist einer der Hauptsponsoren der Fifa bei der WM in Katar.Bild: www.imago-images.de / imago images
Allerdings verstößt die Fifa somit gegen einen Multimillionen-Dollar-Vertrag. Denn Budweiser ist einer der Hauptsponsoren der Fifa – und somit weder bei den Spielen sichtbar, noch darf Anheuser-Busch seine Marke dort verkaufen.
Sicher ist aktuell, dass Bier nur noch in den Fanzonen in Doha ausgeschenkt werden darf.
Die "Times" schreibt von einem "Schock" für die Fifa, den die späte Intervention der WM-Organisatoren ausgelöst habe. Schließlich ist es höchst ungewöhnlich, dass solche Änderungen an einem Vertrag mit einem Sponsor so kurz vor Beginn einer Großveranstaltung vorgenommen werden. Die Gespräche sollen am Donnerstagabend bis spät in die Nacht geführt worden sein.
Budweiser reagiert auf Bier-Diskussion
Budweiser ist von der aktuellen Diskussion wohl ebenso wenig begeistert wie die Fifa. Der offizielle Account der Biermarke schrieb am Freitagmittag: "Nun, das ist unangenehm." Der Tweet wurde nur kurze Zeit später wieder gelöscht. Dennoch wurde er in dieser Zeit mehr als 3100 Mal geteilt und bekam rund 18.600 Likes.
Der Tweet wurde nur kurze Zeit später gelöscht.bild: twitter / budweiser
Es war dann doch etwas überraschend, mit welcher Deutlichkeit Michael Schumacher seine vertraglichen Verbindungen zur Formel 1 abgebrochen hatte. Zunächst war bekannt geworden, dass sich der Traum von einem Team Deutschland mit Nico Hülkenberg bei Audi in der kommenden Saison nicht erfüllen wird. Stattdessen setzen sie auf den Brasilianer Gabriel Bortoleto.