
Alireza Beiranvand liegt im Strafraum nach seiner Kopfverletzung und wird später ausgewechselt.Bild: AP / Pavel Golovkin
WM 2022
Für Fußballer ist die WM das größte und wichtigste Sportereignis. Deshalb würden viele Profis alles dafür machen, um beim größten Turnier weltweit spielen zu dürfen. Dieser Ehrgeiz sorgte nun im ersten Spiel der Gruppe B zwischen England und dem Iran bei der Weltmeisterschaft für Kopfschütteln.
In der achten Minute knallte Irans Torhüter Alireza Beiranvand nach einer Flanke mit Majid Hosseini zusammen, blieb danach lange liegen und hielt sich den Kopf. Zunächst sah es so aus, als würde Beiranvand nicht weiterspielen können, Ersatztorhüter Seyed Hossein Hosseini machte sich warm.
Kommentator kritisiert fehlende Auswechslung
Auch ZDF-Kommentator Oliver Schmidt war sich sicher, dass Beiranvand das Feld verlassen wird. Allerdings wollte Beiranvand weiterspielen und tat das zunächst auch.
Die Reaktion von Oliver Schmidt war danach eindeutig. "Leute, es macht keinen Sinn. Es geht um die Gesundheit eines Leistungssportlers", kritisierte er die Fifa-Regularien und die iranischen Betreuer. Er ergänzte im Anschluss: "Auch bei einer WM macht es keinen Sinn. Es darf nur der Arzt entscheiden und ganz ehrlich: Hier entscheidet gerade Alireza Beiranvand selbst und das ist unvernünftig."
Doch damit nicht genug. Schmidt führte seinen Monolog anschließend noch weiter, forderte einen "unabhängigen Arzt, wie es auch in anderen Sportarten ist". Gleichzeitig wollte Schmidt Beiranvand gar keinen Vorwurf machen, "aber man darf ihm nicht die Entscheidung überlassen".
Schmidt bezieht sich unter anderem darauf, dass beim American Football die Spieler nach einer Kopfverletzung erst ein bestimmtes Protokoll durchlaufen müssen, bei dem unabhängige Ärzte entscheiden, ob die Akteure wieder auf das Spielfeld zurückkehren dürfen oder nicht.

Beiranvand (l.) und Majid Hosseini beim Zusammenprall in der achten Minute.Bild: AP / Alessandra Tarantino
Beiranvand allerdings spielte zunächst kurz weiter, ehe er sich erneut auf den Boden setzte und signalisierte, dass er ausgewechselt werden will. Schließlich kam doch Hosseini zu seinem ersten WM-Einsatz.
Immerhin: Zur WM ist es den Teams erlaubt worden, im Falle einer Kopfverletzung sechs- statt fünfmal zu wechseln. Demnach wird die Beiranvand-Auswechslung wohl nicht vom Wechsel-Kontingent der Iraner abgezogen.
Der VfB Stuttgart hat zuletzt eine schwierige Phase beenden können. Nach wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen in Folge, bei denen die Schwaben auch aus der Champions League ausgeschieden sind, setzte sich der Traditionsklub am Dienstagabend im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg durch.