Die Schlussphase zwischen Argentinien und Polen im letzten WM-Spiel der Gruppe C wurde zum Ende der Partie noch einmal enorm hitzig.
Während Argentinien durch ihre 2:0-Führung souverän Gruppenerster war, zitterte Polen durch die zeitgleiche 2:0-Führung lange Zeit um den Einzug in die K.-o.-Runde. Nur ein weiterer Treffer der Argentinier oder Mexikaner hätte das Aus bedeutet.
So kam es, dass selbst Stürmerstar Robert Lewandowski die letzten Minuten der Partie aufopferungsvoll verteidigte. "Das ist ganz selten, ja: Ich im defensiven Mittelfeld. Aber ich wusste, dass ich der Mannschaft helfen muss", sagte er nach der Partie bei der "Bild"-Zeitung.
Wenige Minuten vor dem Ende wollte er kurz hinter der Mittellinie Lionel Messi an seinem Dribbling hindern und bearbeitete ihn mit vollem Körpereinsatz – ganz zum Missfallen des Argentiniers.
Es war ein intensiver, aber letztendlich harmloser Zweikampf, für den der Argentinier auch einen Freistoß bekam. Lewandowski wollte sich entschuldigen und reichte Messi die Hand, doch der ignorierte die Entschuldigung eiskalt und würdigte ihn keines Blickes.
Lewandowski tätschelte ihm dafür zweimal auf den Oberkörper und an den Arm und richtete noch ein paar Worte an ihn. "Aber das ist nicht schön", kommentierte ZDF-Experte Sandro Wagner die Szene im TV.
Nach dem Spiel war dann aber alles wieder gut. Beide umarmten sich noch auf dem Feld. Durch die enorm lauten Gesänge der zahlreichen argentinischen Fans musste Lewandowski Messi direkt ins Ohr flüstern – oder vermutlich wohl eher schreien – damit er verstanden wird.
"Wir haben ein bisschen geredet, Spaß gemacht. Ich habe Messi gesagt, dass ich defensiver als sonst gespielt habe – aber so etwas eben für die Mannschaft manchmal nötig ist", verriet er gegenüber "Bild" den Inhalt des Gesprächs.
Die Fans hingegen hatten ganz eigene Ideen, worum es in dem Gespräch gegangen sein könnte. Einige wünschten sich, das Duo in der kommenden Saison gemeinsam im Trikot des FC Barcelona zu sehen. Andere vermuteten mit einem Augenzwinkern, dass Messi Lewandowski dazu riet, Barca-Präsident Joan Laporta nicht zu vertrauen.
Denn unter der Präsidentschaft Laportas wurde bekannt, dass der Klub Messi nicht mehr bezahlen kann, er somit vertragslos war und zu Paris Saint-Germain wechseln konnte.
Im Achtelfinale geht es für Polen und Lewandowski nun aber erstmal gegen Frankreich. Und auch dort werden Lewandowskis Defensivqualitäten wieder gefragt sein. "Frankreich ist auch ein Favorit auf den Titel und wir müssen alles geben. Wir müssen selbstbewusst in das Spiel gehen."