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WM 2022 in Katar: Uli Hoeneß sorgt mit Wut-Anruf bei "Doppelpass" für Empörung

Uli Hoeneß bei Europas führender Digitalisierungsinitiative auf Entscheider-Level DIGITAL X in der Koelnmesse. Köln, 08.09.2021 *** Uli Hoeneß at Europes leading digitalization initiative at decision- ...
Uli Hoeneß war beim "Stahlwerk Doppelpass" per Telefon zugeschaltet.Bild: imago images/Future Image
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"Botschafter von Katar": Heftige Kritik an Hoeneß-Aussagen zur WM 2022

25.09.2022, 16:32
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Schon seit Monaten wird von etlichen Fußballfans der Boykott der WM in Katar gefordert, da Menschenrechtsorganisationen zufolge tausende Arbeiter allein beim Bau der Stadien zu Tode kamen. Auch der FC Bayern, der seit neuestem Qatar Airways als Sponsor auf dem Trikot trägt, ist daher größerer Kritik ausgesetzt. Uli Hoeneß war nun wieder einmal per Telefon im "Sport1 Stahlwerk Doppelpass" zugeschaltet. Dort tätigte er Aussagen zur WM 2022 in Katar und der Menschenrechtslage vor Ort, die einen riesigen Shitstorm auslösten.

Uli Hoeneß sieht Verbesserung durch WM und Bayern

Als Ex-DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig über die Lage in Katar sprach, rief plötzlich Uli Hoeneß im Studio an. Aufgebracht nahm er das Land dabei in Schutz und versuchte, jegliche Kritik zu beseitigen – überwiegend ohne Erfolg.

So bezeichnete er Rettig als "König der Scheinheiligen", da dieser Katar kritisiere und dennoch höchstwahrscheinlich mit katarischem Öl im Winter heizen müsse. Außerdem verwies er darauf, wie kooperativ Katar dabei gewesen sei, Menschen aus Afghanistan nach der Übernahme der Taliban auszufliegen.

Darüber hinaus würden sich die Arbeitsbedingungen durch die WM und auch das Engagement des FC Bayern nur noch weiter verbessern, behauptete der Ehrenpräsident: "Die WM, und auch das Engagement des FC Bayern, werden dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter dort besser werden und nicht schlechter."

Hoeneß war in Katar und hat nichts gesehen

Eine Aussage, die so manche fassungslos zurückließ. Rettig bezeichnete Hoeneß daraufhin als "Botschafter von Katar", der deren Propaganda der Besserung weitergebe. Tausende Arbeiter seien gestorben, weshalb Hoeneß eventuell seine Quellen breiter aufstellen sollte. Der Ex-Bayern-Boss entgegnete anschließend, er sei schon vor Ort gewesen, wodurch er es besser wissen müsse. Stefan Effenberg stimmte dem zu.

Shitstorm nach Verteidigen der WM 2022

Auf Twitter brachen währenddessen alle Dämme und "Dopa" und "Hoeneß" trendeten. Unter anderem wurde Hoeneß dabei "Schwurbler-Argumentation" vorgeworfen, da er als ehemaliger Fußballer und Millionär nur geschützte Räume in Katar zu sehen bekam. Außerdem brauche man nicht selbst vor Ort gewesen zu sein, um Menschenrechtsverletzungen verurteilen zu können, hieß es etliche Male.

Förmlich geächtet wurde Hoeneß allerdings auch aufgrund seines Whataboutisms, einer Argumentationsstrategie durch Gegenfragen und Ablenkung durch das Ansprechen anderer Problematiken. Der ehemalige Bayern-Boss hatte zuvor versucht, von der Problematik in Katar abzulenken, indem er beispielsweise auf Saudi-Arabien zu sprechen kam.

Manche Nutzer:innen wiesen auch noch einmal daraufhin, wie menschenverachtend der Münchner Ehrenpräsident den verstorbenen Arbeitern und deren Familien ihr Leid abspreche.

Dafür, dass er den FC Bayern als seinen Geldgeber immer verteidige, steckte Hoeneß dabei kaum noch an Kritik ein – anders als Stefan Effenberg. Der "Sport1"-Experte wurde aufgrund seines Zustimmens bei Hoeneß' Aussagen scharf kritisiert und mehrfach als "Bayern-Botschafter" bezeichnet.

(crl)

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