Für die "unbezwingbaren Löwen" aus Kamerun geht es um viel beim WM-Spiel gegen Serbien. Beide Teams haben ihre erste Gruppenpartie verloren, nun entscheidet sich, ob eins der beiden Teams sich noch Hoffnungen auf das Achtelfinale machen kann. Kurz vor dem Spiel gegen Serbien kam es jedoch zu einer überraschenden Entscheidung bei den Kamerunern: Torwart André Onana ist suspendiert worden.
André Onana, der derzeit bei Inter Mailand unter Vertrag steht, zählt neben Bayerns Eric Maxim Choupo-Moting zu einem der größten Namen im kamerunischen Team. Trainer Rigobert Song berief den 26-Jährigen nun am Spieltag aus "disziplinarischen Gründen" ab. Berichten zufolge soll der Trainer mit der Spielweise seines Keepers nicht zufrieden gewesen sein.
Onana ist für seine aktive Spielweise und dem Umgang am Ball bekannt, Rigobert Song habe sich angeblich eine konservativere Spielweise vom Torhüter gewünscht. Seit dem ersten Gruppenspiel gegen die Schweiz, das Kamerun 0:1 verloren hat, soll es zu Diskussionen zwischen Trainer und Torwart gekommen sein. Onana soll sich jedoch geweigert haben, seine Spielweise als mitspielender Torhüter aufzugeben.
In den sozialen Medien zeigen sich derweil viele Kamerun-Fans enttäuscht von Rigobert Songs Entscheidung. Auf Twitter schreibt beispielsweise ein Nutzer: "Das ist unnötiges Drama, der Trainer weiß, wie Onana spielt. Warum hat er ihn überhaupt in die Mannschaft aufgenommen, wenn er diese Spielweise nicht will?"
Auch der ehemalige Bundesliga-Profi Marcel Ndjeng kritisiert Songs Entscheidung in der Expertenrunde bei Magenta TV: "Es ist nicht verständlich. Onana kommt aus der La-Masia-Schule und war bei Ajax Amsterdam einer der besten mitspielenden Torhüter, die es in Europa gab." Weiterhin bemängelt Ndjeng den Zeitpunkt der Suspendierung:
Bei der letzten kamerunischen Weltmeisterschaftsteilnahme 2014 habe es laut Ndjeng Unruhen rund um das kamerunische Team gegeben. Am Ende schied das Team in der Vorrunde aus. Deshalb sei es "nicht das zielführende Mittel, jetzt wieder so eine Baustelle aufzumachen", sagt Ndjeng.
Statt André Onana steht beim Spiel gegen Serbien der 29-jährige Devis Epassy im Tor.
Laut dem italienischen Sportjournalist Fabrizio Romano zieht André Onana aus seiner Suspendierung nun Konsequenzen. "Es wurde bestätigt, dass André Onana sich dazu entschlossen hat, die Weltmeisterschaft zu verlassen und auch nicht zurückzukommen", schreibt Romano bei Twitter.