Luis Suárez, Edinson Cavani oder Diego Godín gelten als goldene Generation von Uruguay. Im Spiel gegen Ghana konnten sie zwar 2:0 gewinnen, verpassten aber dennoch das Achtelfinale, weil Südkorea gegen Portugal gewann. Gleichzeitig profitierten die Südamerikaner davon, dass Jordan Ayew einen Elfmeter in der ersten Halbzeit verschoss.
0:1 Giorgian de Arrascaeta (26.)
0:2 Giorgian de Arrascaeta (32.)
Bei der Paarung zwischen Ghana und Uruguay bekamen besonders die ghanaischen Fans Revanche-Gedanken. Denn vor zwölf Jahren gab es die Paarung schon einmal bei einer Weltmeisterschaft – damals sorgte aber ein unsportliches Verhalten für einen der größten Aufreger bei einer Weltmeisterschaft.
Im Viertelfinale im südafrikanischen Johannesburg stand es in der 120. Minute 1:1. Alles sah nach Elfmeterschießen aus, als Ghana noch einen Angriff startete und Dominic Adiyiah auf das uruguayische Tor köpfte. Luis Suárez klärte für den bereits geschlagenen Torhüter auf der Linie mit der Hand, sah folglich die Rote Karte.
Den anschließenden Elfmeter verschoss allerdings Asamoah Gyan. Im anschließenden Elfmeterschießen setzte sich Uruguay durch. Die Unsportlichkeit von Suárez hatte Uruguay damit den Einzug ins Halbfinale ermöglicht.
Der Doppelpack von Girogian de Arrascaeta nach nur 32 Minuten ist der schnellste uruguayische Doppelpack bei einer Weltmeisterschaft, seit den zwei Treffern von Juan Peregrino Anselmo gegen Jugoslawien bei der Weltmeisterschaftt 1930. Peregrino erzielte damals die zwei Tore in den ersten 31 Minuten.
In der 41. Minute ging Doppeltorschütze de Arrascaeta in den Zweikampf gegen Jordan Ayew. Dabei erwischte der Uruguayer den ghanaischen Topstar mit seinen Stollen, verpasste ihm an der Hüfte einen Abdruck seines Fußballschuhs. Gleichzeitig riss die Hose von Ayew.
Nach einer kurzen Behandlungspause konnte Jordan Ayew weiterspielen, de Arrascaeta wurde für sein Einsteigen allerdings nicht verwarnt.
In der 15. Minute stand der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert vor einer schwierigen Entscheidung. Zunächst schoss Jordan Ayew von der Strafraumgrenze auf das Tor von Uruguay. Torhüter Sergio Rochet ließ zur Seite abprallen, sodass der Ball zu Ghanas Stürmer Mohammed Kudus kam.
Kudus chipte den Ball dann am herausstürmenden Rochet vorbei, kam dann allerdings durch den Torwart zu Fall. Zunächst entschied Siebert auf Abseits, weil Andrew Ayew in abseitsverdächtiger Position in der Schussbahn zwischen Rochet und seinem Bruder stand. Da sich die Abseitsstellung nicht bewahrheitete, musste Siebert dann das Einsteigen von Rochet bewerten – und entschied auf Elfmeter.
Andrew Ayew trat im Anschluss zum Elfmeter an, vergab allerdings die Möglichkeit auf die Führung.
Auch in der Nachspielzeit stand Siebert noch einmal im Fokus. Im Zweikampf zwischen dem eingewechselten Edinson Cavani und Ghanas Alidu Seidu kommt der Uruguayer zu Fall. Die Südamerikaner forderten Elfmeter, gestikulierten wild. ZDF-Schiri-Experte Manuel Gräfe bezog noch während der Live-Übertragung Stellung: "Für mich ist es die erste klare Fehlentscheidung."
Auch nach dem Abpfiff beruhigten sich die Gemüter nicht. José Giménez redete noch länger und sehr emotional auf Daniel Siebert ein, sah deshalb die Gelbe Karte.
Kurz vor Beginn der Nachspielzeit kam die Nachricht ins Al-Janoub Stadion, dass Südkorea das Parallelspiel gegen Portugal gedreht hat. Damit wäre Uruguay bei einem 2:0-Erfolg wegen eines Tores ausgeschieden. Die südamerikanische Bank wusste das sofort, weshalb einige Spieler sogar den Tränen nah waren. Diese Bilder wurden natürlich auch schnell in den sozialen Netzwerken verbreitet.
Durch den 2:0-Sieg schob sich Uruguay zwar an Ghana vorbei, erreichte aber nur den dritten Platz, weil im Parallelspiel Südkorea knapp gegen Portugal gewann. Luis Suárez und Co. müssen nun die Heimreise antreten.
Ghana verpasst durch die Niederlage die dritte Achtelfinal-Teilnahme, muss nach dem Sieg über Südkorea und Niederlagen gegen Portugal und Uruguay die Koffer packen und wieder nach Hause reisen.