Nach der 1:2-Auftaktniederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan bei der WM in Japan stand vor allem die deutsche Defensive im Mittelpunkt der Kritik.
Besonders in der Schlussphase wirkte die deutsche Hintermannschaft sehr anfällig, zumal BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck vor dem zweiten Treffer der Japaner eine enorm unglückliche Figur abgab.
Schnell wurden die Rufe nach dem erfahrenen Mats Hummels laut, der sich aktuell in blendender Form befindet, aber von Bundestrainer Hansi Flick nicht berücksichtigt wurde.
Für Bundesliga-Star Kevin-Prince Boateng ist diese Personalentscheidung absolut unverständlich. "Dass er mit dem BVB zurzeit durch Asien tourt und in Katar nicht dabei ist, ist eigentlich ein Skandal!", schrieb der 34-Jährige in seiner WM-Kolumne bei Sport1.
Ein Verhalten wie Schlotterbeck wäre dem Weltmeister von 2014 laut Boateng nicht passiert. "Er gehört eindeutig in die Startelf neben Rüdiger", fordert er. Doch gleichzeitig liefert er einen Grund, warum das nicht der Fall sein könnte.
Bundestrainer Hansi Flick begründete die Nicht-Berücksichtigung von Hummels damit, dass man sich mit Blick auf die Zukunft für einen jüngeren Spieler entschieden habe. "Wir haben uns nicht gegen Mats, sondern für die Mannschaft entschieden."
Mit Süle, Ginter, Schlotterbeck und Rüdiger hätte man bereits genügend Qualität. Doch Boateng enthüllt unterschwellig wohl noch einen weiteren Grund, warum Rüdiger und Hummels nicht das Innenverteidiger-Duo bilden.
Das sei laut ihm jedoch völlig egal, denn laut dem Mittelfeldspieler müsse man im Leistungssport nicht befreundet sein. "Der gegenseitige Respekt zwischen Hummels und Rüdiger ist da. Sie hätten sicherlich auf dem Platz harmoniert und alles für ihr Land gegeben", ist er sicher.
Zudem kritisiert Boateng, dass Flick im ersten Spiel auf Niklas Süle als rechten Verteidiger setzte. Dieses Experiment sei gescheitert. Stattdessen fordert er, dass Joshua Kimmich wieder hinten rechts verteidigt.
Denn sollte die DFB-Elf am Sonntag gegen Spanien verlieren, wäre ein erneutes Ausscheiden in der Gruppenphase so gut wie sicher. Daher wünscht er sich einige personelle Änderungen.
Zudem spricht Boateng sich für Niclas Füllkrug in der Sturmspitze aus. Für Kai Havertz sei das hingegen eine "verlorene Position."