
Die Spieler der französischen Nationalmannschaft müssen sich nach dem Spiel gegen Argentinien nicht nur mit ihrer Niederlage auseinandersetzen.Bild: PA Wire / Mike Egerton
WM 2022
Es war wohl das spannendste WM-Finale seit Langem. Nachdem es in den ersten 79 Spielminuten so aussah, als würde Argentinien den Pokal souverän nach Hause holen – und Frankreich beinahe als unbeteiligte Mannschaft dabei zusahen – drehte Weltstar Kylian Mbappé das Spiel erstmals in der 80. Minute. Er traf mit dem zweiten Elfmeter des Spiels und schob nur eine Minute später auch den Anschlusstreffer über die Torlinie.
Das Spiel ging mit 2:2 in die Verlängerung und schließlich mit 3:3 in das Elfmeterschießen – in dem Argentinien letztlich überzeugte. Die Stars des Spiels eindeutig: Lionel Messi und Kylian Mbappé, die als bester Spieler des Turniers und als WM-Torschützenkönig ausgezeichnet wurden.
Was für Messi die absolute Krönung einer außergewöhnlichen Karriere bedeutete, zog für andere Spieler des Turniers unangenehme Folgen nach sich.
Auch Bayern-Star von rassistischen Kommentaren betroffen
Nicht nur, dass Kylian Mbappé die Trophäe des besten WM-Torschützen mit acht Treffern sichtlich geknickt entgegennahm – der gesamten Mannschaft war die Enttäuschung nach der Niederlage anzusehen. Im Unterschied zu Mbappé behielten die meisten Spieler nicht einmal ihre Silber-Medaille nach der Siegerehrung an.
Zu allem Überfluss sahen sich einige der Frankreich-Stars nach der Partie auch noch rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.

Kingsley Coman verschoss im Elfmeterschießen gegen Argentinien.Bild: PA Wire / Martin Rickett
Aurélien Tchouaméni war von WM-Beginn an einer der Schlüsselspieler Frankreichs. Im Elfmeterschießen vergab er allerdings seinen Schuss. Genau wie Kingsley Coman. Der französische Angreifer hatte jedoch entscheidenden Anteil daran, dass Frankreich sich überhaupt in die Verlängerung retten konnte. Er eroberte vor dem 2:2-Ausgleich den Ball von Lionel Messi.
Der Eintracht-Star Randal Kolo Muani wurde in der ersten Halbzeit gegen Olivier Giroud eingewechselt, um dem eingeschlafenen Spiel der Franzosen neuen Schwung zu verleihen. Er vergab dann kurz vor dem Elfmeterschießen die große Chance auf das 4:3. Muani wurde nachnominiert, nachdem Christopher Nkunku sich im Abschlusstraining in Frankreich vor der Weltmeisterschaft in Katar verletzt hatte.
Nun müssen sich die drei Stars mit rassistischen Kommentaren auf Instagram auseinandersetzen.
Fifa muss sich rassistischen Anfeindungen annehmen
Während Tchouaméni und Kolo Muani ihre Kommentarfunktion auf der Social-Media-Plattform bereits deaktiviert haben, sind unter den jüngsten Bildern des Bayern-Stars Coman noch einige Beleidigungen zu sehen. Darunter auch zahlreiche Affen-Emojis.
Diese Art von Hass erinnert an das EM-Finale 2021. Damals wurde Englands Bukayo Saka vom FC Arsenal mit ähnlichen Anfeindungen konfrontiert. Er vergab gegen Italien ebenfalls vom Punkt.
Über die Lautsprecheranlage im Celtic Park in Glasgow ertönt am Mittwochabend "The Celtic Song". Mehr als 57.000 Menschen grölen die Hymne des schottischen Erstligisten, den Blick auf den grünen Rasen gerichtet.