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Jahrelang galt der Hamburger SV als Bundesliga-Dino als unabsteigbar. Mittlerweile versuchen die Hanseaten zum sechsten Mal den Sprung in die Bundesliga zu schaffen, gelten nun aber eher als unaufsteigbar. Zwei Mal verspielten sie den Aufstieg zuletzt in der Relegation, drei Mal erreichten sie nur denkbar knapp den vierten Platz.
Statt wie in den ersten Jahren in der 2. Liga, in denen die Hamburger immer mit neuen Trainern starteten, versucht der HSV es nun zum dritten Mal mit Tim Walter. Nun soll es mit dem exzentrischen Übungsleiter klappen. Danach sah es zu Beginn der Spielzeit auch aus.
Nach einem Traumstart mit vier Siegen und einem Unentschieden aus den ersten fünf Spielen folgte mit zwei Niederlagen allerdings Ernüchterung.
Mittlerweile ist das Team von Walter auf Rang drei abgerutscht, verlor am Wochenende beim 1:2 gegen Paderborn zum ersten Mal ein Heimspiel in dieser Saison. Danach folgten die ersten zarten Pfiffe gegen Team und Trainer. Klar ist: Die Angst der HSV-Fans ist groß, dass es auch im sechsten Anlauf mit der Rückkehr ins Oberhaus nicht klappt.
Laut einem Bericht der "Bild" sollen auch die Klub-Bosse "über die sportliche Situation schwer enttäuscht" sein. Demnach sei die Bilanz der Hanseaten seit dem fünften Spieltag nur mittelmäßig. Laut Informationen der "Bild" und der "Hamburger Morgenpost" sitzt Walter in jedem Fall beim Hinrunden-Abschluss am kommenden Wochenende in Nürnberg auf der Bank.
Gerade dieses Spiel soll richtungsweisend sein. Die "Bild" berichtet davon, dass bei einem "desolaten" Auftritt in Nürnberg eine Trainer-Diskussion geführt werden könnte.
Die "Hamburger Morgenpost" schreibt sogar über eine anstehende Halbzeit-Analyse nach dem Spiel gegen die Nürnberger und der damit abgeschlossenen Hinrunde. Walter würde dann helfen, mit einem überzeugenden Auftritt im Rücken aus dem Spiel gegen den FCN zurückzukommen.
Dabei trifft der ehemalige Bundesliga-Dino ausgerechnet auf Dieter Hecking. Der aktuelle Sportvorstand des FC Nürnbergs war selbst für ein Jahr in der Saison 2019/20 Trainer beim HSV, verpasste den Aufstieg auf dem vierten Platz denkbar knapp. Mit der "Bild" sprach er über das anstehende Duell mit seinem Ex-Klub.
Über den Saisonverlauf der Hanseaten sagte der 59-Jährige: "Ich denke, unser kommender Gegner sucht nun selbst nach Erklärungen. In Hamburg geht es schnell, dass Diskussionen aufkommen." Aus seiner Sicht sei für den HSV jetzt wichtig, dass das Innenverhältnis zwischen Mannschaft und Trainer stimme.
"Aber so was beurteilt man nicht aus der Entfernung. Auf dem HSV liegt nun noch mehr Druck als ohnehin", schob Hecking den Hamburgern nun die Favoritenrolle zu.
Seinen Nachfolger als Trainer der Rothosen, Walter, beschrieb er als "echten" Typen, "der sich auch nicht klein macht" und ergänzte anschließend: "Er wirkt sehr überzeugend. Das ist keine schlechte Eigenschaft für einen HSV-Trainer. Man braucht eine gewisse Persönlichkeit, wenn man mal als Coach im Hamburger Sturm steht."
Und genau da steht Walter nach der jüngsten Niederlage gegen Paderborn. Nun muss er gegen Nürnberg siegen oder zumindest mit seinem Team einen überzeugenden Auftritt hinlegen, um Argumente für sich zu sammeln.
