
Gesprächsbedarf: Kenan Karaman (l.) war nach der 2:5-Niederlage des FC Schalke 04 bedient.Bild: dpa / Bernd Thissen
Zweite Bundesliga
02.02.2025, 09:4402.02.2025, 11:43
Am Samstagabend war alles angerichtet für ein Fußballfest: Über 60.000 Zuschauende fanden sich in Gelsenkirchen ein, wo mit dem FC Schalke 04 und dem 1. FC Magdeburg zwei Traditionsklubs aufeinandertrafen. Unter Flutlicht entwickelte sich dann aber ein einseitiges Spiel.
Denn die Magdeburger bestätigten einmal mehr ihren Ruf als auswärtsstärkste Mannschaft der 2. Bundesliga. Zur Pause lagen die Gäste mit 2:0 vorn, nach 65 Minuten führten sie mit 4:0. Am Ende stand ein 5:2-Triumph für den FCM, bei dem Viererpacker Martijn Kaars herausragte.
Kenan Karaman spricht von "peinlichem" Schalke-Auftritt
Während sich die Gäste damit auf den zweiten Platz vorschoben und weiter vom erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga träumen dürfen, war dieser Samstagabend für alle Schalker die schmerzhafte Landung auf dem betonharten Boden namens Realität.
"Ich werde heute nichts gut reden, es war auf jeden Fall eine Klatsche. Es war ein peinlicher Auftritt von uns", wurde S04-Kapitän Kenan Karaman gleich mit seinen ersten beiden Sätzen am Sky-Mikrofon nach dem Spiel deutlich.
"Wir wussten, dass die Magdeburger sehr auswärtsstark sind, aber wir haben zu viele Eins-gegen-Eins-Duelle auf dem Platz, die wir offensiv und defensiv nicht gut lösen", analysierte Karaman. Schalke habe damit "viel zu viele Räume" gelassen, was Magdeburg wiederum eiskalt bestraft habe.
Das Publikum wiederum zeigte sich trotz der deutlichen Heimniederlage gnädig mit den Schalker Profis, Pfiffe und Unmutsbekundungen anderer Art hielten sich in Grenzen. "Die Fans wissen, dass die letzten Wochen gut waren", attestierte Karaman der eigenen Anhängerschaft Feingefühl.
Karaman legt sich fest: Schalke hat nichts mit dem Aufstieg zu tun
Gleichwohl erkannte er darin auch einen Auftrag an seine Mannschaft: "Es war ein Ausrutscher, der nicht mehr vorkommen darf. Vor allem zu Hause nicht vor 60.000 Zuschauern."
In den Vorwochen noch hatten Siege gegen Nürnberg, Elversberg und Paderborn bei einigen Fans die leise Hoffnung geweckt, dass Schalke in dieser so engen Liga sogar noch ins Aufstiegsrennen eingreifen könnte. Karaman prognostizierte nun aber, dass es dafür in dieser Spielzeit nicht reichen wird:
"Von mehr brauchen wir nicht träumen. Wir haben heute gesehen, dass wir diese Saison noch nicht so weit sind. Wir müssen zusehen, dass wir weiter punkten und mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben."
Der FC Schalke 04 steht mit 24 Punkten derzeit auf dem 13. Rang, hat dabei sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Aufgaben werden nun aber nicht unbedingt leichter. "Wir müssen das Spiel schnell abhaken und uns auf Köln konzentrieren", versuchte Karaman den Fokus schon aufs nächste Spiel zu richten.
Die Kölner sind nach den Partien vom Samstag Tabellenführer. Im Anschluss an die Partie in der Domstadt warten auf Schalke Duelle mit Karlsruhe, Darmstadt und Münster.
Borussia Dortmund befindet sich in einer entscheidenden Phase der Saison. Während die sportlichen Ziele mit der erneuten Qualifikation für die Champions League für Neu-Trainer Niko Kovač klar definiert sind, sorgt die Situation hinter den Kulissen für Unruhe. Personalentscheidungen und strukturelle Veränderungen prägen die aktuelle Lage beim BVB, der sich in der Führungsebene immer wieder neu ausrichtet.