Sport
Bundesliga

Werder Bremen: Schiri Martin Petersen richtet klare Worte an Ole Werner

dpatopbilder - 31.01.2025, Bremen: Fußball: Bundesliga, Werder Bremen - FSV Mainz 05, 20. Spieltag, Weserstadion. Schiedsrichter Martin Petersen (2.v.l) zeigt Werder Trainer Ole Werner (3.v.r) nach de ...
Aller guten Dinge sind drei: Nach Schlusspfiff zeigte Martin Petersen (l.) auch Ole Werner Rot.Bild: dpa / Carmen Jaspersen
Bundesliga

Werder Bremen: Schiri Martin Petersen richtet nach Triple-Rot klare Worte an Ole Werner

01.02.2025, 09:26
Mehr «Sport»

Am Ende dieses Freitagabendspiels der Bundesliga setzte sich Werder Bremen vor heimischer Kulisse mit 1:0 gegen den 1. FSV Mainz 05 durch. Der knappste aller Siege, ein wenig spektakuläres Spiel also? Weit gefehlt! Denn allein die Schlussphase war schlichtweg wild.

Sieben Minuten Nachspielzeit machten den Gästen noch einmal Hoffnung, dass sie mit ihren letzten Offensivbemühungen doch noch zum Ausgleich kommen könnten. In der dritten Minute der Nachspielzeit überschlugen sich dabei die Ereignisse.

Zwei Werder-Profis fliegen binnen weniger Sekunden vom Platz

Niklas Stark gab den Ball bei einem Bremer Einwurf an Mitchell Weiser weiter, Schiedsrichter Martin Petersen wertete das als Zeitspiel und zeigte dem Innenverteidiger Gelb. Es war seine zweite der Partie, was in der Summe Gelb-Rot ergab.

Kapitän Marco Friedl konnte es nicht fassen, lief dem Unparteiischen sekundenlang hinterher und redete auf ihn ein. Der Schiedsrichter zückte erneut Gelb, wieder war es die zweite: Auch Friedl flog mit der Ampelkarte vom Feld. Das Weserstadion kochte, jedem Klischee von norddeutscher Gelassenheit zum Trotz ließ sich selbst Ole Werner davon anstecken.

Seine Mannschaft brachte die knappe Führung mit zwei Spielern weniger zwar über die Zeit, nach dem Schlusspfiff aber suchte Werner direkt das Gespräch mit Petersen – und holte sich in der Folge glatt Rot ab.

Werder Bremen: Bittencourt attackiert Schiedsrichter Petersen

"Da müssen sie die Schiedsrichter fragen, denn die haben heute eine ganz schöne Arroganz an den Tag gelegt. Hut ab. Das muss man erstmal so hinbekommen, ohne Not solche Rote Karten zu verteilen", schäumte Siegtorschütze Leonardo Bittencourt am Dazn-Mikrofon vor Wut. "Der hat heute Bock gehabt, Werder Bremen Rote Karten zu zeigen. Da müssen die sich hinterfragen."

Deutlich legte Bittencourt dabei noch einmal in Richtung Petersen und dessen Kollegen nach: "Ich glaube, ich bin auch ein kommunikativer Typ zu den Schiedsrichtern, aber was heute hier auf dem Platz ablief, das war wirklich unter aller Sau."

Sein Trainer wiederum war nach Spielende wieder etwas abgekühlt. "Das darf mir nicht passieren. Da war ich ein schlechtes Vorbild", entschuldigte sich Werner für seine Reaktion auf dem Feld. Er war von sich selbst erschrocken, wollte aber auch nicht weiter darauf eingehen, was genau er gesagt hatte.

Schiedsrichter Petersen nimmt Entschuldigung von Werner an

Im Laufe des Abends sprach dafür auch noch Petersen. "Da sind Worte gefallen, die nicht in Ordnung waren", berichtete der Schiedsrichter von Werners Vorpreschen. Weiter ins Detail wollte auch er nicht gehen. Viel wichtiger war dem Unparteiischen ohnehin etwas anderes:

"Er ist nach dem Spiel in die Kabine gekommen und hat sich bei mir entschuldigt. Das Thema ist für mich dann auch erledigt. Ich schreibe den Sachverhalt in den Spielbericht, aber zwischen mir und Ole Werner gibt es kein Problem. Das Thema ist ausgeräumt."

Zwischen Petersen und Werner gibt es also kein böses Blut, wenn sie sich das nächste Mal begegnen. Ob sich der Unparteiische mit Stark und Friedl ebenfalls ausgesprochen hat, ist unklar. Er gab aber zumindest noch einen Einblick in seine Entscheidungen.

Werder Bremen: Petersen erklärt Platzverweise für Stark und Friedl

"Richtung Ende des Spiels kam es immer mehr zu Spielverzögerungen. Ich hatte schon im Vorfeld den Torwart von Bremen verwarnt", erklärte er mit Blick auf den ersten Platzverweis. Stark habe nach Petersens Empfinden "am richtigen Ort" gestanden, um den Einwurf auszuführen.

"Für mich war da das Maß für eine Gelbe Karte erreicht, weil er den Ball weitergibt und dadurch an der Uhr drehen möchte."

Bei Friedl wiederum "ging es so ein bisschen um die Art und Weise", fuhr Petersen fort. "Der Spieler Friedl läuft mir hinterher und toucht mir mehrfach auf den Rücken, das fand ich schon unangemessen. Er hat auch nicht aufgehört, ich habe gesagt, dass es irgendwann auch reicht."

Der Bremer aber lief dem Schiedsrichter erneut hinterher. "Irgendwann ist dann auch beim Kapitän das Maß erreicht, wo es nicht mehr erträglich ist", erläuterte Petersen die zweite Ampelkarte.

Am Freitagabend konnte Werder Bremen die knappe Führung trotz doppelter Unterzahl noch über die Zeit retten, womit sich die Hanseaten bis auf zwei Punkte an den vierten Platz herangeschoben haben.

Kommende Woche aber müssen sie ohne Trainer und zwei Innenverteidiger auskommen, dann geht es zum FC Bayern. "Das ist nicht von Vorteil", analysierte Michael Zetterer nüchtern: "Aber das kriegen wir schon hin."

FC Bayern: Legende Holger Badstuber kritisiert "nicht stabile" Defensive

Der FC Bayern München liefert in der Bundesliga weiterhin Ergebnisse und hält Verfolger Bayer Leverkusen sechs Punkte auf Abstand.

Zur Story