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"Markus Lanz": Moderator gegen SPD-Politiker Lars Klingbeil

Markus Lanz befragte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zur Lage in der SPD.
Markus Lanz befragte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zur Lage in der SPD.screenshot zdf
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"Nichts ist erwiesen": Markus Lanz gegen SPD-Politiker Lars Klingbeil

10.06.2021, 06:58
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Es gibt einen neuen Maskenskandal, schon wieder steht Jens Spahn in der Kritik und erneut sind es SPD-Politiker, die besonders laut gegen CDU-Gesundheitsminister wettern – und das, obwohl die SPD noch immer Seite an Seite mit der Union regiert. Moderator Markus Lanz wollte an diesem Mittwochabend wissen: "Macht man so Wahlkampf?"

Stellvertretend für die SPD musste sich der Generalsekretär der Partei, Lars Klingbeil, dieser Frage stellen. Er stand klar zum Kurs seiner Partei. Moderator Markus Lanz machte indes keinen Hehl daraus, dass er nicht viel hält von den Vorwürfen.

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 9. Juni 2021:

  • Lars Klingbeil, SPD-Generalsekretär
  • Anne Hänig, Journalistin „Die Zeit“
  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Politikerin
  • Dr. Dirk Heinrich, Arzt

Lars Klingbeil: "Das halte ich für absolut berechtigt"

SPD-Politiker Lars Klingbeil verteidigte den Kurs seiner Partei.
SPD-Politiker Lars Klingbeil verteidigte den Kurs seiner Partei.screenshot zdf

„Der Ton, den Sie in der SPD gerade setzen – finden Sie das gut?“, wollte Markus Lanz in seiner Sendung am Mittwochabend von dem SPD-Generalsekretär wissen. Dieser verteidigte seine eigene und die Haltung der SPD zunächst. Wenn es, wie der "Spiegel" berichtet hatte, eine Verteilung von minderwertigen Masken an Benachteiligte habe geben sollen, ist scharfe Kritik laut Klingbeil selbst innerhalb einer Koalition angebracht. Die SPD hatte in den vergangenen Tagen heftige Kritik am Masken-Management von Gesundheitsminister Jens Spahn geäußert.

"Das halte ich für absolut berechtigt", erklärte Klingbeil.

Journalistin Anne Hänig erkannte darin klares Wahlkampf-Verhalten. "Wenn ich mich in die Rolle eines Politikers hineinversetze, versteh ich schon, dass man versucht, sich gut zu verkaufen." Lars Klingbeil blieb dabei: "Dieser Vorwurf ist vom ‚Spiegel‘ erhoben und das muss jetzt geklärt werden."

Markus Lanz bohrt nach

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist Mitglied des FDP-Bundesvorstandes.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist Mitglied des FDP-Bundesvorstandes.screenshot zdf

FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann führte dies nicht weit genug. Sie kritisierte: "Bevor alles sauber geklärt ist, bereits den Minister aufzufordern, zurückzutreten – also bei allem Respekt." Wenn dem so wäre, dann sei laut der Politikerin "Schicht im Schacht", doch Zeit für eine saubere Aufklärung müsse es geben.

Moderator Markus Lanz jedoch ging es viel weniger um das, was innerhalb der SPD gesagt wurde, sondern vielmehr um den Ton der Aussagen. Das Argument, es gehe der SPD nur um Aufklärung, wollte Lanz nicht gelten lassen. Der 52-Jährige unterbrach den SPD-Generalsekretär mit den Worten:

"Dieser schrille Ton – und nichts dahinter!"

Provokant und Bezug nehmend auf die Landtagswahlen am vergangenen Sonntag fragte Lanz seinen Gast Lars Klingbeil außerdem: "Ist es das, was Sie meinten, als Sie nach dieser katastrophalen Sachsen-Anhalt erklärten: Wir müssen lauter, schriller, erkennbarer werden?" Auch dies wies Klingbeil vehement von sich.

Journalistin Hähnig: "Kern-Slogan abhanden gekommen"

Anne Hähnig lebt in Leipzig.
Anne Hähnig lebt in Leipzig.screenshot zdf

Wo jedoch liegt der Grund für das schlechte Abschneiden in den Wahlergebnissen der SPD? Laut "Zeit"-Journalistin Anne Hänig hat die SPD ein Marketing-Problem. "Der SPD ist irgendwie ihr Kern-Slogan abhanden gekommen", war sich Hänig sicher.

Markus Lanz witterte noch ein anderes Problem: Die SPD-Regierenden in Berlin seien schlichtweg zu weit weg von den Menschen. Ist die SPD etwa zu abgehoben? Klingbeil wies auch diesen Vorwurf von sich: "Nein, Herr Lanz, das muss ich ganz deutlich sagen, das ist Quatsch."

Ob das ständige Abwehren der Kritik von Außen der SPD eher schaden oder nutzen wird, das wird sich am 26. September zeigen, wenn der Wahlkampf endet.

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