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Rassismus-Eklat im Dschungelcamp: Medienethiker mit klarem Urteil

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Janina Youssefian und Linda Nobat gerieten im Dschungelcamp heftig aneinander.bild: rtl
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Rassismus-Eklat im Dschungelcamp: Medienethiker mit klarem Urteil – "Wäre fatal gewesen, wenn der Sender nicht reagiert hätte"

25.01.2022, 15:5225.01.2022, 19:09
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Der Rassismus-Eklat im Dschungelcamp sorgt nach Ausstrahlung der vierten Folge für ein Beben. Linda Nobat und Janina Youssefian stritten sich heftig im Camp. Wüste Beschimpfungen folgten, nachdem sie gemeinsam eine Dschungelprüfung meistern mussten. Janina meinte, dass sie kein Team seien, Linda wetterte zurück: "Habe ich dir die Freundschaft angeboten? Guck mal, wie traurig du bist. Verpiss dich aus meinem Blickfeld." Sie fühlte sich angegriffen, weil Janina es so dargestellt habe, als ob sie ohne sie die Prüfung nicht geschafft hätte.

Nach weiteren gegenseitigen Beschimpfungen sagte Janina plötzlich: "Geh in den Busch zurück, wo du herkommst!" Diese rassistische Beleidigung ließ RTL natürlich nicht unkommentiert und schmiss die Kandidatin aus der Show. Der Sender stellte klar: "RTL duldet ein derartiges Verhalten nicht und hat daher entschieden, dass Janina Youssefian nicht mehr an der laufenden Dschungelcamp-Staffel teilnehmen darf. Wir verurteilen jegliche Form von Rassismus sowie Diskriminierung auf das Schärfste. Das Dschungelcamp gibt Personen, die dieser Haltung nicht entsprechen, keine Bühne."

Christian Schicha, Professor für Medienethik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, bewertet gegenüber watson die Vorgehensweise von RTL und stellt klar, welchen großen Fehler der Sender hätten machen können, wenn keine Konsequenzen gefolgt wären.

Christian Schicha ist Professor für Medienethik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.
Christian Schicha ist Professor für Medienethik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.Bild: christian schicha

Medienethiker sieht klares Statement in Janinas Rausschmiss

Christian Schicha sagt im Hinblick auf die Bedeutsamkeit, dass RTL sofort gehandelt und Janina aus dem Camp verwiesen hat, folgendes: "Es war richtig, dass RTL direkt reagiert hat. Derartige Äußerungen sind nicht akzeptabel und müssen unmittelbar sanktioniert werden. Schließlich erreichen die verbalen Statements der Teilnehmerin eine hohe Aufmerksamkeit. Es wäre fatal gewesen, wenn der Sender nicht reagiert hätte. Dann wäre der Eindruck entstanden, dass derartige Bemerkungen nicht so problematisch sind."

Nach dem Rausschmiss entschuldigte sich der Realitystar für seine rassistische Wortwahl so: "Es tut mir aufrichtig leid, dass ich im Dschungelcamp so sprachlich entgleist bin. Mein Verhalten und meine Äußerung Linda gegenüber sind nicht zu entschuldigen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder im Leben eine zweite Chance verdient hat. Es gibt für mich kein Schwarz-Weiß. Ich habe selbst einen Immigrations-Hintergrund und möchte noch mal ausdrücklich sagen, dass ich mich von Rassismus distanziere und diesen nicht toleriere. Ich habe selbst schon selber Rassismus erfahren müssen und weiß, wie schmerzlich es ist. Es ist die unterste Form einer Beleidigung."

Zudem betonte die 39-Jährige: "Auch, wenn Rassismus nichts im Fernsehen oder in unsere Gesellschaft zu suchen hat, gehören genauso wenig Beleidigungen in so ein Format. Es wäre richtig gewesen uns beide rauszunehmen. Ich akzeptiere die Entscheidung von RTL und möchte mich ausdrücklich von Rassismus distanzieren." Der Medienethiker blickt auf diese Entschuldigung kritisch und meint: "Frau Youssefian versucht so, von ihrem eigenen Fehlverhalten abzulenken, indem sie den Rauswurf von Frau Nobat fordert. Auch hier hätte sie sich zurückhalten sollen."

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Hier ist zu sehen, wie die beiden auf dem Weg zu einer Dschungelprüfung waren. Nun musste Janina wieder ihre Koffer packen.bild: rtl

Grundsätzlich ist Schicha zufolge mit Blick auf die Unterhaltungsshow "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" festzustellen: "Die Aufmerksamkeit und der Erfolg des Dschungelcamps hängt auch zentral von den ausgetragenen Konflikten zwischen den Kandidatinnen und Kandidaten ab. Dennoch sollte auch von der Senderseite darauf geachtet werden, dass bei den Äußerungen bestimmte Grenzen nicht überschritten werden, was am konkreten Beispiel eindeutig der Fall war."

Und weiter: "Insofern ist zu wünschen, dass RTL und alle Anbieter derartiger Formate auch in Zukunft entsprechend schnell bei rassistischen Äußerungen reagieren. Nur durch ein konsequentes Vorgehen werden Maßstäbe gesetzt, die deutlich machen, dass derartige Sprüche nicht in Ordnung sind."

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