Die Nachricht, dass Dieter Bohlen sowohl "Deutschland sucht den Superstar" als auch "Das Supertalent" verlassen wird, sorgte nur kurze Zeit vor den "DSDS"-Liveshows in diesem Jahr für Wirbel. Man wolle vor allem die Musik-Castingshow neu erfinden, die zuvor vor allem von Bohlens markigen und teils harten Sprüchen lebte. Nun ist allerdings klar: Auch "Das Supertalent" bekommt ein radikales Make-over.
Als ersten Schritt hat RTL nun bekannt gegeben, dass nach Dieter Bohlen auch das Moderationsduo gehen wird. Sowohl Daniel Hartwich als auch Victoria Swarovski, die erst vergangenes Jahr ihre "Supertalent"-Premiere feierte, sind raus.
Ebenso scheint bei der Jury nichts beim Alten zu bleiben. Neben Bohlen werden auch die Kollegen aus 2020, Evelyn Burdecki, Chris Tall und Bruce Darnell, nicht mehr dabei sein. Man wolle 2021 "mit neuer Jury, neuer Moderation und neuen Talenten in die 15. Runde" starten, heißt es auf "rtl.de" weiter.
Neben Dieter Bohlen war Daniel Hartwich wohl der Dienstälteste beim "Supertalent". Er moderierte die Show seit der zweiten Staffel, war nun also 12 Jahre lang im Einsatz. Auch Bruce Darnell ist nun bereits wieder seit 2012 dabei, nachdem er zwei Staffeln ausgesetzt hatte. Insgesamt war er in elf Staffeln mit von der Partie
Für den Medien- und PR-Experten Ferris Bühler ist es wenig überraschend, dass RTL nach Bohlens Jury-Aus noch weitere Neuerungen für "Das Supertalent" in Planung hat, wie er gegenüber watson sagt:
Dass es beim Rundumschlag ausgerechnet "Allzweckwaffe" Daniel Hartwich getroffen hat, ist für den Medienexperten nur auf den ersten Blick überraschend. "Da aber Hartwich das Format genauso wie Bohlen über viele Jahre prägte, macht der Austausch zum jetzigen Zeitpunkt absolut Sinn", meint Bühler. Außerdem sei bereits vergangenes Jahr spürbar gewesen, dass man bei RTL die Besetzung der Moderation hinterfrage, da nach zwölf Jahren dem Moderator "plötzlich Victoria Swarovski zur Seite gestellt wurde".
Wer 2021 durch die Sendung führen und die Talente bewerten wird, ist noch nicht bekannt. Klar ist aber, dass bereits ab dem 22. August die ersten "Supertalent"-Anwärter ihr Glück bei den Jury-Castings in Köln probieren werden. Diese finden erstmals wieder vor Publikum statt, wie der Sender nun bestätigte. Wie viele Zuschauer vor Ort sein dürfen und ob wie kürzlich bei "Let's Dance" nur zuvor negativ getestete Personen oder welche mit einem vollständigen Impfschutz in die Halle kommen, ist bislang nicht bekannt.
Sicher ist hingegen, dass beim "Supertalent" wohl nur wenig beim Alten bleibt. Und das ist laut Medienexperte Bühler auch konsequent:
Daniel Hartwich dürfte den Abschied von "Das Supertalent" verschmerzen. Immerhin moderiert er auch weiterhin verschiedene Sendungen bei RTL – zumindest noch. Denn natürlich stellt man sich angesichts des Umbruchs beim Kölner Sender unweigerlich die Frage: Ist Daniel Hartwich mit dem neuen RTL-Konzept bald auch nicht mehr tragbar? Eine Antwort darauf dürfte nicht ganz leicht sein. Ferris Bühler befürchtet:
Denn immerhin "liebt das Millionenpublikum des RTL-Showprogramms Hartwich dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und seine frechen Sprüche in alle Richtungen austeilt", so Bühler. "Ein Hartwich ohne sein loses Mundwerk und seine frechen Sprüche, wäre kein echter Hartwich mehr."
An einen kompletten Abschied des Moderators scheint man beim Sender aber derweil auch gar nicht zu denken. Um das zu verdeutlichen, verkündete RTL gerade ein neues Format mit Hartwich als Moderator. Am 16. und 17. Juli soll er zusammen mit Laura Papendick das Promi-Sport-Event "Die RTL Sommerspiele" moderieren – natürlich zur Primetime. Das neue Format preist RTL passend zum neuen Konzept als "spannendes Sport-Event für die ganze Familie" an. Zudem soll Hartwich nach Informationen der "Bild" auch weiterhin für "Let's Dance" und das Dschungelcamp vor der Kamera stehen.
Ob allerdings das neue "Supertalent", was voraussichtlich ab Herbst im TV zu sehen sein wird, bei den Zuschauern trotz aller Veränderungen noch Anklang findet, wird sich zeigen. Sich von einem der beliebtesten Moderatoren zu trennen, dürfte auf jeden Fall ein Wagnis sein, auch wenn der Schritt natürlich strenggenommen ganz zu RTLs Neuausrichtung passt.