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"Dschungelshow": RTL wirft Kandidatin vor Beginn der Show raus

Nina Queer beim Fassanstich bei der 9. Hofbr
Nina Queer wird nicht wie geplant an der Dschungelshow teilnehmen.Bild: www.imago-images.de / Frederic Kern
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RTL wirft Kandidatin noch vor Dschungelcamp-Start raus – die reagiert

15.01.2021, 15:49
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Das gewohnte Dschungelcamp im australischen Dschunel findet dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht statt. Stattdessen schickt RTL eine Dschungelshow ins Rennen – diese beginnt am 15. Januar. Doch bereits im Vorfeld gibt es jede Menge Wirbel. Jetzt hat RTL die Dragqueen Nina Queer vorzeitig aus der Show geschmissen. Als Grund nennt der Sender einen Satz, den Queer nach einer rassistischen Äußerung im Sommer 2019 gesagt hatte.

Queer, die bürgerlich Daniel Wegscheider heißt, hatte damals nach einem gewalttätigen und homophoben Angriff die Abschiebung der ihrer Einschätzung nach ausländischen Täter gefordert. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" entschuldigte sie sich anschließend für die Wortwahl. Gleichzeitig betonte sie, dass sie homophobe Angriffe niemals akzeptieren werde. Dann fügte sie hinzu: Wem diese Einstellung nicht passe, solle sie halt "Hitler-Transe" nennen. "Damit muss ich leben".

Der Hitler-Vergeleich sorgte damals für große Aufregung. Queer stellte klar, dass es sich dabei um eine satirische Äußerung gehandelt habe. Nun fällt ihr der Satz auf die Füße. RTL äußerte sich in einer Stellungnahme zu dem Rausschmiss:

"Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen und unserer Haltung, jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung klar zu verurteilen, können und wollen wir jemanden, der sich selbst 'Hitler-Transe' nennt, keine Plattform in einer Unterhaltungssendung bieten"
RTL-Geschäftsführer Jörg Graf

Sorgte Désirée Nick für Queers Rauswurf?

Doch warum stört sich RTL ausgerechnet jetzt, kurz vor der Sendung und als Nina Queer schon als Kandidatin feststand, an der Äußerung? Ausgerechnet die Ex-Dschungelkönigin Désirée Nick hat bei dieser Angelegenheit offenbar ihre Finger im Spiel. Die beiden Entertainerinnen waren einst beste Freundinnen – bis ihr Queer im November die Freundschaft kündigte. Am Samstag wandte sich Nick auf Instagram dann an RTL und forderte den Sender auf, die "selbsternannte Hitler-Transe" nicht in den Dschungel zu lassen. Außerdem nannte sie die Dragqueen eine Rassistin.

Am Montag reagierte RTL, und warf Queer tatsächlich aus der Show. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung sei die Entscheidung kurzfristig gefallen, die Produktionsfirma ITV soll gegen den Rausschmiss gewesen sein. Nina Queer äußerte sich gegenüber der "Bild" zu der Entscheidung des Senders:

"Ich bin RTL dankbar, dass man mich für den Dschungel verpflichtet hat. Jetzt hat man aber die Vorwürfe einer Person, die ein persönliches Problem mit mir hat, einfach übernommen. Ohne mit mir zu sprechen oder zu recherchieren, entscheidet man, dass ich nicht mehr dabei sein darf. Das enttäuscht mich sehr. Und ich halte das für Cancel Culture."
Nina Queer

Zu ihrem Hitler-Satz sagte sie: "Ich habe einen Witz gemacht. Ob der gut – oder schlecht ist, sei dahingestellt. Er macht mich aber nicht zur Antisemitin und Rassistin. Dagegen werde ich mich wehren."

Sam Dylan ersetzt Nina Queer

Ersetzt wird die Dragqueen und Entertainerin durch den Reality-TV-Teilnehmer Sam Dylan. 2019 nahm Dylan an der ersten Staffel von "Prince Charming" teil, aus der er in der fünften Folge freiwillig ausstieg. Im Dezember 2019 machte er im Showfinale des Bachelor-Spin-Offs "Bachelor in Paradise" die Liebe zum Kandidaten Rafi Rachek öffentlich. Dieser hatte zuvor in der Show sein Coming-out.

Eine weitere Kandidatin sorgte für Empörung

Bereits vor einigen Tagen sorgten Äußerungen der Dschungel-Kandidatin Christina Dimitriou für Empörung. Nach einem Streit auf Instagram mit der Transfrau Josimeloni sagte Dimitriou, sie habe vergessen, dass der Reality-Darstellerin die "Eier entfernt wurden". Dimitriou wurde daraufhin Transphobie vorgeworfen. Diese entschuldigte sich anschließend für ihre Worte, betonte aber, falsch verstanden worden zu sein. Sie habe umgangssprachlich ausdrücken wollen, dass Josimeloni im übertragenen Sinne keine Eier besitzt, also keinen Mut aufbringt.

Trotz der massiven Kritik blieb der Vorfall für Dimitriou ohne Konsequenzen. Auf Instagram warfen einige Nutzer RTL nun vor, in beiden Fällen unterschiedlich reagiert zu haben. Ob sich die aufgeheizte Stimmung auch in der Show fortsetzt, wird sich am Freitag zeigen – dann startet die erste Folge der Dschungelshow.

(lau)

"Stern TV": Ikke Hüftgold sorgt für Fake-"Sommerhit" im Studio von Steffen Hallaschka

In der neuesten Ausgabe von "Stern TV", moderiert von Steffen Hallaschka, geht es zunächst um die Umweltkatastrophe rund um Fast Fashion. Laut Greenpeace ist die Textilbranche immerhin für zehn Prozent der globalen Treibhausemissionen verantwortlich. Hallaschka sorgt gleich für ein einprägendes Bild zu Sendungsbeginn und lässt einen LKW voll Altkleider ins Studio fahren. Mit Blick darauf sagt er: "Das ist der Textilmüll für ein ganzes Leben."

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