Nach zwei Staffeln können die Verantwortlichen von "7 vs. Wild" auf eine riesige Fan-Gemeinde blicken. Mit Staffel drei allerdings stehen mehrere Änderungen bevor: Die neuen Folgen feiern jetzt beim Amazon-Dienst Freevee ihre Premiere, erst einen Monat später geht es bei Youtube los.
Dies hat Konsequenzen für die beteiligten Promis, die bislang zeitnah in Form eigener Youtube-Streams auf die Episoden reagierten. Durch die neue Situation beziehungsweise die Exklusive-Rechte, die nunmehr Freevee hält, ist das bei Staffel drei nicht ohne Weiteres möglich – für viele Fans ein großer Minuspunkt.
Der Medienexperte Ferris Bühler gibt bei watson eine Prognose ab: Ist "7 vs. Wild" nach dem Hype des letzten Jahres nun auf dem absteigenden Ast?
"Wenn Amazon Freevee die einzelnen Folgen vorab zeigt und die Protagonisten erst einen Monat darauf reagieren dürfen, verliert die Serie an Attraktivität", ist Bühler überzeugt. Sein Argument:
"Ich denke, dass die Serie durch diese Umstellung an Reiz verlieren wird", lautet Bühlers hartes Urteil zum Wechsel auf Freevee. In den vergangenen Wochen hatten sich sogar auch schon Kandidaten wie Papaplatte und die Naturensöhne kritisch zu dem Thema positioniert. "Wie kann man das nur so schlecht aushandeln?", zeigten sich Gerrit und Andy fassungslos.
Amazon gab unter einem Youtube-Trailer allerdings zu bedenken, dass die dritte Staffel ohne den neuen Sponsor gar nicht hätte umgesetzt werden können. Hierauf verweist auch Ferris Bühler. Er ist überzeugt, dass Staffel drei trotz allem keineswegs untergehen wird:
In Staffel drei treten die Teilnehmenden erstmals als Duos an, was sicher auch als Antwort auf eine immer wieder vorgebrachte Fan-Kritik zu verstehen ist. Immer wieder nämlich wurde Kandidat:innen vorgeworfen, sie würden ihre Zeit nur absitzen. Wenn aber zwei Personen kooperieren müssen, spricht das von Grund auf für einen höheren Unterhaltungsfaktor, meint Bühler.
Bei der Gelegenheit zieht er einen Vergleich zu dem wohl ultimativen Trash-Format im deutschen Fernsehen: "Wir kennen dies bereits vom Dschungelcamp: Wenn Zweier-Teams eine Aufgabe unter Extrembedingungen lösen müssen, liegen die Nerven oft blank und die Teammitglieder kriegen sich untereinander in die Haare."
Ein Zoff innerhalb des Teams sorgte beim Publikum für einen "höheren Unterhaltungswert, als wenn eine Person alleine antritt", begrüßt der Medienexperte das neue "7 vs. Wild"-Konzept – gleichwohl bislang gerade auch das "Alleinsein der Kandidaten" das Format überhaupt erst ausgemacht habe.
Geht es nach Bühler, lässt sich "7 vs. Wild" übrigens noch aus einem weiteren Grund durchaus mit dem Dschungelcamp vergleichen. "Mit durchschnittlich mehr als fünf Millionen Aufrufen pro Folge ist '7 vs. Wild' das erfolgreichste deutschsprachige Format auf Youtube", resümiert er. Dies wiederum sei "verglichen mit den Zuschauer-Zahlen von ähnlichen Formaten im linearen Fernsehen ein Achtungserfolg". Sein Fazit:
Durch eine Gegenüberstellung der Produktionskosten der beiden Sendungen sieht er sich in seiner Einschätzung sogar noch bestärkt. Hier nämlich holt "7 vs. Wild" das Maximum heraus: "Wenn man die Produktionskosten von circa 30 Millionen Euro für eine Staffel des Dschungelcamps mit den bescheidenen Produktionskosten von rund 100.000 Euro von '7 vs. Wild' vergleicht, so ist die Online-Reality-Spielshow massiv effizienter", stellt Bühler fest.
Hinzukommt ein weiterer Faktor, und an der Stelle lehnt sich der Medien-Experte ein wenig aus dem Fenster: "Ich denke auch, dass das Publikum von '7 vs. Wild' dem Format loyaler gesinnt ist als jene des Dschungelcamps." Ob Bühler damit Recht behält, wird sich in den nächsten Wochen zeigen, denn eines steht fest: Freevee stellt die Fans der Show auf eine harte Probe.