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"DSDS"-Juror Toby Gad verrät – darum hat er die Castingshow noch nie gesehen

Beim Auftritt Michael Zaremba aus Duisburg macht die Jury eine Polonäse durch das Studio.

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Toby Gad, Ilse DeLange und Florian Silbereisen sind die neuen Juroren von der erfolgreichen Castingshow.Bild: RTL/ Stefan Gregorowius
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"DSDS"-Juror Toby Gad verrät – darum hat er die RTL-Show noch nie gesehen

02.02.2022, 15:39
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Am 22. Januar startete "Deutschland sucht den Superstar" mit der nun schon 19. Staffel. Dieter Bohlen wurde nach fast 20 Jahren bei "DSDS" als Chefjuror durch ein neues Team ersetzt. Ab jetzt sucht nicht mehr der Poptitan nach dem neuen Superstar, sondern Florian Silbereisen, Ilse DeLange sowie Toby Gad übernehmen erstmal diese Aufgabe.

Mit Gad ist ein erfolgreicher Produzent und Songschreiber dazugestoßen, der in seiner gerade erschienenen Autobiografie "All of Me" über seinen harten Weg ins Musikbusiness spricht. Mit der Auswanderung in die USA erfüllte er sich seinen Lebenstraum, in der Industrie Fuß zu fassen und als Hitproduzent durchzustarten. Songs wie "Big Girls Don't Cry", "If I Were A Boy" oder "All Of Me" wurden durch die Interpreten Fergie, Beyoncé und John Legend weltbekannt, dahinter steckt aber Toby Gad, der mit den Weltstars die Songs produzierte.

Im Interview mit watson spricht Gad über seine neue Aufgabe bei "DSDS", erzählt, dass er vorher keine Folge der erfolgreichen Castingshow gesehen hat und sagt, ob er einen Schritt in seiner langjährigen Karriere bereut.

watson: Im Laufe Ihrer Karriere haben Sie 180 Songs pro Jahr produziert, hätten auch mit Megastars wie Katy Perry oder Ariana Grande zusammenarbeiten können. Welche Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn würden Sie heute nicht noch mal so treffen?

Toby Gad: Also, es sind einige Entscheidungen, die ich im Nachhinein bereut habe, aber manchmal kann man das auch am Anfang nicht wissen, weil Katy Perry, Ariana Grande und Lady Gaga waren an absoluten Tiefpunkten ihrer Karriere, als ich sie gesehen habe. Katy Perry hatte ihren zweiten Plattenvertrag gerade verloren, Lady Gaga wurde gerade entlassen von "L. A." Reid, Antonio Marquis "L. A." Reid ist ein US-amerikanischer Musikproduzent von Island Def Jam Records, und Ariana Grande hatte sich noch nicht so gefunden, sie war in dieser Serie "Victorious", wo sie so ein Jokester war.

Mittlerweile sind die Künstlerinnen Weltstars.

Aber natürlich, wenn man mehr in die Zukunft hätte blicken können, dann hätte ich mit diesen Künstlern natürlich arbeiten können und hätte diese Entscheidung nicht so getroffen.

Musikproduzent Toby Gad.

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Toby Gad arbeitete mit den größten Musikstars zusammen.Bild: RTL/ Toby Gad

Als Beyoncé bei den 53. Grammys "If I Were a Boy" sang, war das in Ihrer Musikkarriere einer der unvergesslichsten Momente. Zugunsten Ihrer Familie haben Sie sich als Produzent und Songschreiber nach und nach zurückgezogen und schreiben jetzt noch höchstens 50 bis 100 Songs jährlich. Würden Sie sagen, dass Sie den Schritt schon eher hätten gehen müssen?

Nein, das finde ich nicht, weil ich von 2007 bis 2015 wirklich das meiste aus der Karriere gemacht habe und es bereut hätte, wenn ich mich schon früher davon zurückgezogen hätte. Und mittlerweile schreibe ich ja ganz gerne wieder Songs, diese Pausen waren schon ganz gut. Also das ist schon alles so gelaufen, wie es laufen hätte sollen.

"Ich bin mittlerweile nicht mehr dazu bereit, völlig unbekanntes Talent aufzubauen, wie ich es damals gemacht habe."

Mit Madonna lieferten Sie sich einen "nicht ganz jugendfreien Schlagabtausch", schreiben Sie in Ihrer Biografie. Gibt es einen Künstler, mit dem Sie heute nicht nochmal zusammenarbeiten würden?

(lacht) Also, wenn es den gäbe, dann würde man den in Deutschland wahrscheinlich auch nicht kennen. Es gab schon Sessions, wo wenig Inspiration da war. Es gab Künstler, die selbst wenig zu sagen hatten und da hatten wir dann noch Textdichter mit in den Sessions dabei. Aber im Großen und Ganzen würde ich schon sagen, dass die meisten Künstler, mit denen ich gearbeitet habe, die Sessions wert waren und mit denen würde ich dann auch vielleicht nochmal schreiben. Für mich als Grundlage, um mit Künstlern zu schreiben, ist mittlerweile wirklich, dass sie eine Radiopräsenz haben.

Inwiefern?

Ich bin mittlerweile nicht mehr dazu bereit, völlig unbekanntes Talent aufzubauen, wie ich es damals gemacht habe. Das verlangt sehr viel Arbeit, sehr viel Kraft und die Chancen, dass man einen Durchbruch schafft, sind doch realistisch gesehen sehr gering. Und deshalb fokussiere ich mich doch heutzutage schon auf eine Zusammenarbeit mit Künstlern, die schon eine starke Radiopräsenz haben. Wie zum Beispiel James Arthur, mit dem ich jetzt letzte Woche geschrieben habe und morgen wieder schreiben werde. Das sind so Künstler, mit denen ich arbeiten möchte. Die hört man im Radio und dann sind die Chancen, dass ein Lied, das ich mit ihnen schreibe, im Radio läuft, auch viel größer.

Jetzt sitzen Sie bei "DSDS" mit einem komplett neuen Konzept in der Jury. Sie wollen mehr Coach als Kritiker sein. War es an der Zeit, die alten Casting-Gepflogenheiten aufzubrechen und in eine neue Richtung zu gehen?

Das möchte ich selbst nicht beurteilen, da ich "DSDS" davor nicht geguckt habe. Also man kann es in Amerika nicht sehen und ich habe auch wirklich 21 Jahre deutscher Popmusik und Musikkultur verpasst, deswegen kann ich dazu ehrlich gesagt keine Stellung nehmen.

"Da geht es nicht darum, ob jemand Geld hat oder Karriere gemacht hat."

Florian Silbereisen war für die neue Jury Ihr Wunschkandidat. Was schätzen Sie besonders an Ihren Kollegen Silbereisen und Ilse DeLange und was hat Sie während der Dreharbeiten bei den beiden besonders überrascht?

Also bei Florian hat mich wirklich überrascht, wie menschlich er ist und wie viel Spaß wir miteinander haben können und das ist genau das gleiche bei Ilse. Bei beiden war ich sehr, sehr angenehm überrascht darüber, dass sich das wirklich wie eine geschwisterliche Arbeitsbeziehung anfühlt, wir über alles lachen können und es völlig egal ist, ob einer von uns jetzt schon berühmt ist oder nicht.

Dann scheint es in der Jury sehr harmonisch zu laufen.

Ich glaube, wir hätten alle drei richtig viel Spaß dabei, einfach mal zu wandern, Fahrrad zu fahren oder ganz simple Sachen zu machen. Da geht es nicht darum, ob jemand Geld hat oder Karriere gemacht hat. Als Menschen liebe ich die beiden und schätze sie sehr.

Die erste Folge der 19. Staffel ohne Dieter Bohlen konnte mit den Einschaltquoten der vergangenen Jahre nicht mithalten. Die Auftaktfolge erreichte im Schnitt 2,65 Millionen Menschen, 2021 waren es dagegen rund 3,3 Millionen. Denken Sie, die Zuschauer müssen sich erstmal an die Neuauflage gewöhnen?

Ich wünschte, ich könnte mehr dazu sagen. Mit dem deutschen Fernsehen bin ich ja nicht so vertraut und man kann es in Amerika ja auch gar nicht sehen, also da kann ich es gar nicht mal so beurteilen, weil ich Dieter Bohlen oder die "DSDS"-Staffel gar nicht gesehen habe. Also weiß ich auch nicht, ob das was wir machen besser oder schlechter ist.

Welchen Eindruck haben Sie?

Auf jeden Fall fühlt es sich gut an für mich, ich habe sehr viel Spaß dabei und möchte es auch gern so weiter machen. Mal sehen, hoffentlich werden vielleicht sogar auch die Menschen, die es sehen, es mögen und auch ihren Freunden weitererzählen und vielleicht können wir dann auch noch mehr Zuschauer auf Dauer begeistern. Es liegen ja dann noch viele Folgen vor uns.

Moderatorin Laura Wontorra geht TV-Koch in seiner eigenen Show an

Im deutschen TV ist Laura Wontorra längst nicht mehr nur im Sport ein fester Bestandteil. Seit 2020 moderiert die gebürtige Bremerin unter anderem die beliebte Vox-Show "Grill den Henssler". Neben Star-Koch Steffen Henssler führt sie da nicht nur durch den kulinarischen Abend, sondern entlockt sowohl dem Gastgeber als auch den prominenten Gästen regelmäßig das ein oder andere private Detail.

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