Nach 16 Jahren ist Schluss: Anne Will hat den Vertrag für ihre gleichnamige Talkshow nicht verlängert. Die Journalistin sagte, es sei "Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven". Wie der NDR bekannt gab, wird die Sendung damit in diesem Jahr zu Ende gehen. NDR-Intendant Joachim Knuth lobte: "Gäste und Publikum schätzen ihre Gradlinigkeit und Professionalität. Für diese konstante und starke Leistung bin ich Frau Will sehr dankbar."
Doch wie sieht es nun generell für die politischen Talkformate in den öffentlich-rechtlichen Sendern aus? Immerhin gehören "Hart aber fair", Markus Lanz und Maybrit Illner für viele Zuschauer:innen fest zu ihrem wöchentlichen TV-Programm dazu. Watson hat bei ARD und ZDF nachgefragt.
Immerhin hatte der WDR-Rundfunkrat erst im vergangenen Jahr ein klares Statement zu den Politiktalkshows in den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern abgegeben. Nach der Meldung, dass Sandra Maischbergers Talk in Zukunft zweimal pro Woche ausgestrahlt wird, berichtete "DWDL": Der Rundfunkrat stehe dieser Entscheidung "grundsätzlich kritisch gegenüber".
Schon in der Pressemitteilung zu Anne Wills' Aus hatte der NDR verkündet, dass es Gespräche für einen Nachfolger für das bekannte Format am Sonntag gebe. Die ARD betont auf Nachfrage noch einmal: "Anne Will hat selbst entschieden, aufzuhören." Und der Sender sagt, dass es auch in Zukunft ähnliche Formate geben soll. Eine Sprecherin teilt mit:
Dazu, was genau das für die Zukunft von "Hart aber fair" und "Maischberger" bedeutet, wollte sich der Sender nicht konkret äußern.
Auf den ersten Blick gute Nachrichten gibt es dagegen für Fans der politischen Talkrunden im ZDF. Der Sender teilt auf Anfrage mit:
Allerdings: Dazu, ob es für die Zeit nach 2023 schon Pläne mit Illner und Lanz gibt, wollte das ZDF ebenfalls nichts Konkretes sagen. Ein Abschied, der so nah wie der von Anne Will ist, scheint für die Talks aber erstmal nicht im Raum zu stehen.
Wie genau es für die Sendungen "Maischberger", "Markus Lanz", "Hart aber fair" und "Maybrit Illner" in diesem Jahr und vor allem darüber hinaus weitergeht, das werden die Zuschauer:innen wohl abwarten müssen.
Doch das Statement der ARD lässt zumindest die Vermutung zu, dass der Sender entweder bereits an einem Ersatz für die Sendung von Anne Will arbeitet oder zumindest fest mit einer Fortsetzung von "Hart aber fair" und "Maischberger" rechnet. Die politischen Talkformate im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, so viel lässt sich sagen, werden jedenfalls nicht aussterben.