Es ist wieder so weit: Am Freitagabend wird der "Dancing Star" 2021 bei "Let's Dance" gekürt. Es wird sich zwischen Valentina Pahde, Nicolas Puschmann und Rúrik Gíslason entscheiden. Die drei Promis haben über die vergangenen Wochen und Monate mit einem ihnen fest zugeteilten Profitänzer performt, der ihnen das Tanzen auch weitestgehend erst beigebracht hat. Doch den Pokal, der mit dem Show-Titel einhergeht, bekommt am Ende nur einer – der Promi.
Das sorgte bereits vor einiger Zeit im Podcast "Tanz oder gar nicht" der ehemaligen Tanzprofis in der RTL-Show, Oana Nechiti und Erich Klann, für Unmut. Auch Format-Liebling Ekaterina Leonova, die zum Ärgernis der Fans seit zwei Staffeln nicht mehr für "Let's Dance" angefragt wurde, und Christian Polanc meldeten sich zur Thematik zu Wort.
Schließlich fragte watson bei Gil Ofarim nach. Der Sänger konnte "Let's Dance" 2017 für sich entscheiden und gab nun einen Einblick in die Arbeit der Profis, die seiner Meinung nach nicht nur eine Trophäe, sondern auch sehr viel mehr Wertschätzung bekommen sollte.
Seit dem Start der 14. Staffel des TV-Wettkampfes im Februar besprachen Oana und Erich die Geschehnisse aus der Sendung noch einmal ausführlich aus der Profi-Sicht in ihrem Podcast.
Doch auch, wenn sich teilweise Widerstand gegen Oanas und Erichs Aussagen aus den Reihen ihrer ehemaligen Kollegen geregt hatte, ließen sie sich nicht davon abhalten, mit der Show-Kritik weiterzumachen. In ihrem "Special: Backstage Let's Dance" fanden die Eltern eines Sohnes erneut Anlass, sich über bestimmte Traditionen der Show zu echauffieren. Dazu zählt unter anderem das Vorgehen mit dem Siegerpokal.
Im Finale der Show sieht es oft so aus, als bekämen der Promi und der dazugehörige Profitänzer eine Trophäe, letztlich gehört der Dancing-Star-Pokal aber allein dem Promi. Erich Klann fand das nicht gerade fair:
Oana pflichtete ihm bei – so ein Pokal würde schätzungsweise 3500 bis 5000 Euro kosten, es handele sich bei "Let's Dance" aber um eine Millionen-Produktion. Finanzielle Gründe könnten also nicht dahinterstecken. Erich selbst gewann zusammen mit der ehemaligen Profi-Turnerin Magdalena Brzeska 2012 die fünfte Staffel des Formats. Er erinnerte sich weiter zurück und bemängelt im Podcast:
Seine Partnerin äußerte sogar noch einen Verdacht dazu: "Entweder gibst du beiden keinen Pokal und sagst: 'Du bist der Dancing Star, du wirst beklatscht', das wars. Oder es kriegen beide einen Pokal. Ich meine, sind die Tänzer zu wenig wert, um einen Pokal zu bekommen?" Immerhin würden die Profis in dem Vierteljahr, in dem die Show läuft, 24 Stunden und sieben Tage die Woche dafür schuften. Dass das am Ende nicht mit einer Auszeichnung honoriert wird, erschloss sich Oana überhaupt nicht.
Die beliebte Tänzerin Ekaterina Leonova tanzte zuletzt 2019 bei "Let's Dance" mit und gewann drei Jahre in Folge die Competition und eine sogenannte Profi-Challenge. Unabhängig von Erich und Oana stellte auch sie in einer Fragerunde auf Instagram klar, dass ihr die Pokale, die sie besitzt, von den Promis geschenkt wurden.
Christian Polanc wurde im April ebenfalls auf Instagram gefragt, ob es stimme, dass es nur einen "Let's Dance"-Pokal gibt. Seine offene Antwort: "Was soll ich sagen? Ja, es stimmt. Ich habe nur von meiner allerersten Staffel eine Trophäe. Damals war es aber noch nicht dieser große Pokal, sondern da waren es solche Kristallkugeln." Weiter gab er aber diplomatisch an:
Gil Ofarim äußerte sich zur Pokal-Thematik im watson-Interview schon sehr viel deutlicher. Der Sänger ist sich auch vier Jahre nach seiner "Let's Dance"-Teilnahme noch sicher, "dass die Profis auf der einen Seite gefeiert und auf der anderen Seite als selbstverständlich gesehen werden." Er spreche dabei nicht nur von Ekaterina, seiner ehemaligen Tanzpartnerin, "sondern von allen."
Immerhin, so führte er weiter aus, zeichnen sich die Profis für die Choreografien verantwortlich, die sie sich in kürzester Zeit "aus den Fingern saugen" und die der Tanzpartner, der ja Laie ist, auch umsetzen können muss. Musik, Kostüme, an all dem seien die Tänzerinnen und Tänzer ebenfalls beteiligt, mit dem Ziel, den Promi ins beste Licht zu rücken. Gil ergänzte:
Eine watson-Anfrage dazu, wieso es nur eine Auszeichnung gibt und ob eventuell künftig doch geplant werde, einen weiteren Pokal für die Profitänzer einzuführen, blieb durch RTL unbeantwortet. Gil schenkte seinen Pokal jedenfalls seiner ehemaligen Tanzpartnerin Ekaterina. Dazu sagte er abschließend: "Es stellte sich für mich gar nicht die Frage, dieser Pokal, der gehört auf jeden Fall Katjuscha."