Bereits einige Male wurde die Lebensgeschichte von Elisabeth von Österreich-Ungarn, auch bekannt als Sisi, verfilmt. Im deutschsprachigem Raum genießt vor allem die "Sissi"-Trilogie mit Romy Schneider aus den 50er Jahren Kult-Status. Insbesondere zur Weihnachtszeit erlebt die Geschichte Jahr für Jahr einen neuen Hype. 2021 wagte auch RTL einen Anlauf mit einer eigenen Serie über die einstige Kaiserin von Österreich. Mittlerweile bringt es "Sisi" auf drei Staffeln.
Seit Anfang Dezember schon sind die neuesten Folgen als Stream bei RTL+ verfügbar, am 27. Dezember begann die Ausstrahlung im linearen Programm von RTL. Die Zwischenbilanz fällt für den Sender ernüchternd aus.
Die erste Staffel verzeichnete Ende 2021 noch einen starken Marktanteil von 13 Prozent. Im vergangenen Jahr standen nur noch weniger als neun Prozent zu Buche. Die dritte Staffel unterbietet diesen Wert im linearen Fernsehen jetzt noch einmal.
Nach Angaben von "DWDL" schalteten am 27. Dezember um 20.15 Uhr 1,07 Millionen Menschen für "Sisi" ein. Der Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen betrug magere 5,1 Prozent während der ersten Episode.
Im Anschluss ging es noch weiter bergab. Die beiden Folgen danach konnten nicht einmal mehr eine Million Personen vor die Bildschirme locken, der Marktanteil stürzte auf 4,1 beziehungsweise 4,6 Prozent. Ab 21.15 Uhr betrug der Marktanteil 3,7 Prozent. Für RTL sind das absolut vernichtende Zahlen.
Diverse Sender waren an diesem Abend erfolgreicher, unter anderem wurde RTL zur Primetime von Vox, RTL Zwei und Kabel Eins übertrumpft. Besonders bitter: Sogar Sport1, wo die Darts-WM zu sehen war, verzeichnete bessere Quoten. Kaum tröstlich ist es für RTL wohl, dass auch ein "Best Of Stern TV" nur 6,7 Prozent Marktanteil erreichte.
Dazu passt, dass die Kritiken für "Sisi" beinahe durchweg negativ ausfallen. So wird bei "Focus" knallhart geurteilt: "Was RTL aus ihr macht, changiert irgendwo zwischen Majestätsbeleidigung und Leichenfledderei. Sollte es dieser Tage in der Wiener Kaisergruft rumpeln: Das ist die Sisi, die sich im Grabe umdreht."
Bei "derStandard" ist derweil zu lesen: "Der historische Rahmen wird überdehnt wie ein altes Gummiband, darin hat viel Hanebüchenes Platz." In der zweiten Hälfte der Staffel kippe die Geschichte "vollends Richtung Räuberpistole".
Dabei hatte sich Darsteller Jannik Schümann 2021 im Interview mit dem "Stern" noch von dem Konzept der Neuauflage überzeugt gesagt. Dem Magazin erklärte er: "Natürlich sind wir mit fiktiven Charakteren und Dialogen nicht annähernd an der Realität dran, aber dennoch sind wir mit Sicherheit realitätsnaher als die alten Filme."