"GoT": Wie sich Emilia Clarke für Daenerys von Adolf Hitler inspirieren ließ
Stell dir vor, du musst vor Hunderten Soldaten eine inspirierende Rede halten. Da bekommst du direkt schweißnasse Handflächen? Na, und jetzt stell dir mal vor, du müsstest diese Rede auch noch in einer Sprache halten, die es nicht wirklich gibt.
Ein Filmset ist kein Ponyhof, und als Schauspieler steht man Tag für Tag vor großen Herausforderungen – insbesondere in Produktionen mit gigantischen Ausmaßen wie "Game of Thrones". Während es die mittelalterlichen Dialoge und teilweise zu 100% animierten Sets den Schauspielern schon schwer genug machten, stand wohl niemand in dieser achten Staffel vor einer ähnlich großen Aufgabe wie Emilia Clarke.
Die musste in den letzten Folgen des Fantasy-Epos nämlich nicht nur eine (stark kritisierte) Kehrtwende von der einfühlsamen Monarchin zur brutalen Diktatorin hinlegen, sondern im großen Finale auch noch eine minutenlange Triumphrede halten – in der Sprache der Dothraki, eines fiktiven Nomadenvolks.
Gegenüber "Variety" erzählte Clarke von ihrem wochenlangen Lampenfieber vor dieser Szene und sprach darüber, wie sie sich ausgerechnet von Adolf Hitler dabei helfen ließ.
Hitler? Wie bitte? – Aber dafür hatte sie einen guten Grund:
Und auch die Szenerie der Rede legte den Vergleich nahe:
Schwierig war für Emilia Clarke aber vor allem die fiktive Sprache.
Denn die Rede wäre schon im Englischen bzw. Deutschen schwierig zu schauspielern gewesen – schließlich sollte sie überzeugend darstellen, wie dankbar Daenerys ihren Dothraki-Anhängern für deren weite Reise und harte Kämpfe war, sowie auf dem schmalen Grat zwischen "Das ist unsere liebevolle Königin" und "Diese Frau hat gerade Tausende ermordet" wandern. Und dann musste Clarke das Ganze auch noch in einer fiktiven Sprache darbieten.
[...] Dann war der große Tag da und ich hatte in der Nacht zuvor kein Auge zubekommen, weil ich mir die ganze Zeit gedacht hatte: 'Ich schaffe das nicht [...].' Ich wusste, dass das einer der wichtigsten Momente für den Charakter Daenerys sein würde.
Dann hielt ich die Rede – nur vor einem Greenscreen. Außer einer Kamera und einem leeren, grünen Raum war niemand da. [...] Ich wusste, dass ich voll und ganz dazu bereit sein musste, mich komplett zum Deppen zu machen. [...] Und dann passierte etwas Seltsames: Ich kam ans Set, brauchte keine Probe und lieferte das Ganze schon beim ersten Versuch perfekt ab. Für den Rest des Tages fühlte ich mich, als sei Daenerys einfach bei mir. Das war das einzige Mal, dass ich diese Rede halten konnte, ohne auch nur einen Fehler zu machen: vor der Kamera. Hätte man mich am nächsten Tag aufgefordert, sie zu wiederholen, hätte ich sie bereits vergessen gehabt."