"Barbie" mit Margot Robbie in der Hauptrolle ist noch nicht überall im Kino zu sehen. Bild: Warner Bros. Pictures
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"Barbie" hat weltweit schon über eine Milliarde US-Dollar eingespielt. Greta Gerwig ist damit die erste Regisseurin, der ein solch großer kommerzieller Erfolg gelingt. Besonders bemerkenswert daran: Der Film erzielte solche Einnahmen, obwohl er noch gar nicht in allen Ländern der Erde angelaufen ist.
Im Libanon etwa ist der Blockbuster mit Margot Robbie und Ryan Gossling noch nicht im Kino zu sehen. Ein hochrangiger libanesischer Politiker äußert sich nun sehr kritisch und erhebt schwere Anschuldigungen gegen den Film.
"Barbie": Minister schaltet Zensurbehörde ein
Innenminister Bassam Mawlawi hatte die staatliche Zensurbehörde aufgefordert, den Film zu bewerten. Der Politiker hatte zuletzt schon öfter Entscheidungen gegen die LGBTQ+-Community getroffen. So ließ er etwa Veranstaltungen verbieten, die "sexuelle Perversion" bewerben. Der Kinostart im Libanon ist eigentlich für den 31. August geplant.
Einem Bericht von Reuters zufolge ist die Entscheidung in Libanons Nachbarland Kuwait inzwischen gefallen: "Barbie" wird dort nicht in die Kinos kommen. Auch der Horrofilm "Talk to Me" wird in Kuwait nicht starten. Die Regierung begründete den drastischen Schritt damit, "die allgemeinen Werte und soziale Traditionen" schützen zu wollen.
Der libanesische Kulturminister Mohammed Mourtada kritisierte den Blockbuster scharf. "Barbie" mache ihm zufolge "Werbung für Homosexualität und Geschlechtsumwandlung", zitiert Reuters.
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Der Film mit Margot Robbie und Ryan Gossling in den Hauptrollen unterstützt laut dem Politiker die "Ablehnung der Vormundschaft des Vaters". Er verstoße gegen die "moralischen und religiösen Werte" des Landes, so Mourtada. "Barbie" zieht demzufolge die Rolle der Mutter ins Lächerliche und stellt die Ehe und die Gründung einer Familie infrage.
Der "Barbie"-Film feiert große Erfolge.Bild: Warner Bros. Pictures
Mourtada wird von der Hisbollah unterstützt. Deren Anführer Sayyed Hassan Nasrallah hatte zuletzt immer wieder die LGBTQ+-Gemeinschaft im Libanon verbal attackiert. Er bezeichnete Homosexualität als eine "direkte Bedrohung" für den Libanon, gegen die vorgegangen werden müsse.
Am Dienstag rief das Parlament die Menschen dazu auf, an den traditionellen Familienwerten "festzuhalten". Die LGBTQ+-Community wurde dabei nicht explizit erwähnt, der zeitliche Zusammenhang mit der Diskussion über den "Barbie"-Film ist aber auffällig.
"Barbie"-Regisseurin Greta Gerwig ist mit dem Film ein Blockbuster gelungen.Bild: AP / Lee Jin-man
Libanon galt lange als LGBTQ+-freundlich
Aktivist:innen vor Ort zeigten sich bestürzt über den Vorstoß. Ayman Mhanna, Vorsitzender der Samir-Kassir-Stiftung, die sich für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzt, sagte:
"Das ist Teil einer größeren Kampagne, die die Hisbollah, rechte Christen und andere hochrangige religiöse Führungspersonen in einer Kampagne gegen LGBT-Menschen zusammenbringt."
Der Libanon galt lange als eine Art sicherer Hafen für die LGBTQ+-Community in der Region. 2017 gab es dort eine Pride-Week, die erste in einem arabischen Land überhaupt.
In insgesamt 13 Storys gibt Sam Dylan bei Instagram wieder, was er am Freitagabend in seinem Laden im Rhein-Center in Köln erlebte. Der "Sommerhaus"-Star beschreibt einen räuberischen Diebstahl, bei dem er selber körperlich attackiert wurde.