
In der Netflix-Serie "Monster" wird Erik Menendez (rechts) von Cooper Koch verkörpert. Bild: Netflix
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Vor ziemlich genau zwei Jahren erschien mit "Dahmer" eine der erfolgreichsten True-Crime-Serien der TV-Geschichte bei Netflix. Zig Millionen Mal wurde die Aufbereitung der Taten des Serienkillers angeschaut.
Die Konsequenz: Der Streamingdienst leitete ein True-Crime-Franchise aus dem Erfolg ab. Eine Fortsetzung der Dahmer-Story ist natürlich nicht möglich. Stattdessen widmete sich Schöpfer Ryan Murphy einem ähnlichen Fall.
Neue "Monster"-Serie erscheint bei Netflix
So entstand die Nachfolge-Serie "Monster: die Geschichte von Lyle und Erik Menendez". Auch diese Staffel spielt in den ausgehenden 80er- und frühen 90er-Jahren. Wieder geht es um einen Fall in den USA, wieder sind heranwachsende Männer die Täter.
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Die Kritik an "Dahmer" war groß. Zum Teil wurden grundsätzliche Probleme des True-Crime-Genres an dem Phänomen diskutiert, denn Streamingdienste und Sender bereichern sich letztlich am echten Leid von Menschen, indem sie True-Crime-Projekte fördern.
Im Fall von "Dahmer" beschwerten sich Opfer beziehungsweise Angehörige von Opfern zusätzlich zur Retraumatisierung, nicht in den Prozess der Aufarbeitung einbezogen worden zu sein.
Um den Nachfolger, der am Donnerstag erschien, blieb es vergleichsweise ruhig. Nun allerdings meldet sich ein direkt Beteiligter zu Wort: Erik Menendez.
Was ist mit den echten Menendez-Brüdern passiert?
Das vorweg: Erik Menendez kämpft aus dem Gefängnis noch immer um eine Milderung seiner Strafe, er und sein älterer Bruder Lyle wurden 1996 wegen Mordes ersten Grades zu lebenslänglicher Haft ohne Aussicht auf Bewährung verurteilt.
Gemeinsam hatten sie am 20. August 1989 ihre Eltern ermordet. In der Phase direkt nach dem Mord sollen die Brüder große Teile des elterlichen Vermögens ausgegeben haben. Im Prozess gab die Verteidigung als Mordmotiv jedoch jahrelangen Missbrauch und sexuellen Missbrauch durch den Vater an.
Die Serie zieht diese Version in Zweifel, ohne sie komplett auszuschließen. Und daran stört sich Erik Menendez.
Wie Erik Menendez die Netflix-Serie kritisiert
Aus dem Gefängnis setzte der verurteilte Mörder einen Facebook-Post ab, berichtet unter anderem "Deadline". In dem Text kritisiert er die in der Serie geschilderte Version der Taten und ihrer Beweggründe als "naiv". Sein Bruder sei in der Serie eine "Karikatur". Als "Lügen" bezeichnet er die Darstellungen. In pathetischem Ton schreibt Menendez:
"Mit schwerem Herzen sage ich, dass Ryan Murphy nicht so naiv und ungenau über die Tatsachen unseres Lebens berichten kann, ohne dies ohne böse Absicht zu tun."
Der heute 53 Jahre Gefängnisinsasse greift zudem Netflix direkt an. "Es ist traurig für mich zu wissen, dass die unehrliche Darstellung der Tragödien rund um unser Verbrechen durch Netflix die schmerzlichen Wahrheiten um einige Schritte zurückgeworfen hat."
Er wiederholt anschließend die im Prozess widerlegte Erzählung, er und sein Bruder hätten ihre Eltern wegen einer Vergewaltigungserfahrung getötet.
Erik Menendez fühlt sich von der Serie ungerecht behandelt. Doch interessanterweise wird "Monster" wenn, dann dafür kritisiert, das Trauma bei der Entschlüsselung des Mordes allzu stark hervorzuheben, etwa von "Variety".
Demnach erhält die von Erik Menendez erwünschte Version sogar zu viel Raum in der Serie. Und das wäre wirklich ein Problem.
Tom Cruise ist neben Keanu Reeves der Action-Star unserer Zeit, der einfach nicht zu altern scheint. Seit 1996 steht er für die "Mission: Impossible"-Reihe vor der Kamera, dreht die meisten seiner Stunts selbst. Doch irgendwann muss auch für ihn Schluss sein.