Der Sommer 2023 wurde von zwei Filmen dominiert: "Barbie" und "Oppenheimer". Nach kurzer Zeit entstand die Wort-Kreation "Barbenheimer", die das Phänomen beschrieb. Die beiden Filme könnten kaum gegensätzlicher sein und räumten parallel weltweit ab.
Die gute Nachricht: Beide Werke sind derzeit in der Amazon-Flatrate enthalten. Doch von einem Film muss sich die Plattform bald verabschieden.
Erzählt wird die Geschichte von J. Robert Oppenheimer, dem theoretischen Physiker, der als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts maßgeblich an der Entwicklung der Atombombe beteiligt war.
Im Zentrum steht dabei nicht nur die technische Meisterleistung der ersten nuklearen Waffe, sondern auch der moralische Konflikt eines Mannes, der mit der Verantwortung für Massenvernichtung leben muss.
Der Film springt zwischen verschiedenen Zeitebenen: vom akademischen Aufstieg Oppenheimers (Cillian Murphy) über die geheimen Vorbereitungen in Los Alamos während des Zweiten Weltkriegs bis hin zu den politischen und persönlichen Konsequenzen in der McCarthy-Ära, als er sich vor einer Sicherheitskommission für seine vermeintlichen kommunistischen Verbindungen rechtfertigen muss.
Christopher Nolan ist für komplexe Filmideen ("Inception") bekannt, doch in "Oppenheimer" bleibt er erstaunlich bodenständig. Statt komplizierter Konstruktionen konzentriert er sich auf die persönliche Geschichte eines Mannes, der zwischen Genialität und Schuldgefühl gefangen ist.
Die Intensität des Films entsteht aus der Mischung verschiedener Genres: Politdrama, Gerichts-Thriller, Psychostudie – und immer wieder pure Spannung, etwa bei den Atomtests.
Ludwig Göranssons eindringlicher Score verstärkt den Eindruck, dass hier ein Wendepunkt der Weltgeschichte in beklemmende Bilder gefasst wird.
Doch Achtung: "Oppenheimer" ist mit seiner Laufzeit von 180 Minuten kein Film, den man nebenbei schaut. Er verlangt volle Aufmerksamkeit und belohnt mit einer dichten Atmosphäre, grandiosen Bildern und einem überragenden Ensemble.
Für viele zählt "Oppenheimer" zu den stärksten Werken des Regisseurs. Dies spiegelt sich auch in einem Kritiker-Score von 93 Prozent bei Rotten Tomatoes. Das Publikum (91 Prozent) ist etwa genauso angetan.
Sehr aussagekräftig sind auch die Auszeichnungen: Gleich sieben Oscars konnte der Film abstauben.
In folgenden Kategorien gab es ein Goldmännchen: Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Murphy), Bester Nebendarsteller (Robert Downey Jr.), Beste Kamera, Bester Schnitt, Beste Filmmusik.
"Oppenheimer" ist bis einschließlich dem 20. September 2025 bei Amazon Prime im Abo enthalten. Danach bestehen die üblichen Kauf- und Leihoptionen.