"The Americans" ist nicht für binge-erprobte Action-Fans gemacht. Aber für alle, die Serien lieben, die mit Haltung, Ambivalenz und exzellentem Schauspiel arbeiten, ist sie ein Referenzpunkt des modernen Fernsehens – da sind sich die Expert:innen einig.
Umso bitterer: Amazon führt in Deutschland nur eine Staffel der Serie, und die ist auch bald weg. Zum Glück gibt es eine Alternative.
Elizabeth und Philip Jennings sind ein scheinbar ganz normales Ehepaar in einem amerikanischen Vorort nahe Washington, D.C. – mit zwei Kindern, gepflegtem Garten, Minivan und typisch suburbanem Alltag.
Doch hinter der bürgerlichen Fassade verbirgt sich ein Doppelleben: Die beiden sind Undercover-Agent:innen des sowjetischen KGB, eingeschleust in die USA während des Kalten Krieges.
Sie müssen nicht nur den Argwohn der CIA und des FBI umgehen, sondern auch ihren Kindern eine heile Familienwelt vorspielen. Besonders brisant: Der Nachbar der Jennings ist Stan Beeman, ein FBI-Agent – spezialisiert auf Spionageabwehr.
Auch dieser stößt an seine Grenzen, wo persönliche Beziehungen mit professioneller Verantwortung kollidieren. Dass sich Beeman und die Familie anfreunden, macht die Situation noch komplizierter.
"The Guardian" bezeichnete "The Americans" als "die beste Agentenserie im Fernsehen" – ein Kompliment, das keineswegs übertrieben ist.
Die Serie wurde von Joe Weisberg entwickelt, einem ehemaligen CIA-Offizier, und besticht tatsächlich durch historische Genauigkeit, psychologische Tiefe und subtile Spannung. Statt klassischem Actionkino liefert "The Americans" ein vielschichtiges Drama über Vertrauen, Täuschung, Identität und emotionale Abgründe.
Der X-Faktor ist aber vermutlich das zentrale Duo Keri Russell und Matthew Rhys in den Hauptrollen, deren Chemie unvergleichbar ist. Dass die beiden auch privat ein Paar wurden, überrascht rückblickend kaum.
Die Einschaltquoten waren zwar nicht überragend, aber bei wichtigen Preisverleihungen wurde die Produktion berücksichtigt. 2018 gewann Matthew Rhys den Emmy als Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie, ebenso wie das Serienfinale für das Beste Drehbuch. Insgesamt erhielt "The Americans" über 18 Emmy-Nominierungen.
Der Einfluss der Serie zeigt sich auch in diversen Rankings. "The Americans" wurde von diversen großen Medien wie dem "Rolling Stone" unter die besten TV-Serien des letzten Jahrzehnts gewählt.
"The Americans" Staffel eins ist nur noch bis einschließlich dem 14. September bei Amazon Prime in der Flatrate enthalten. Abhilfe schafft Disney+. Der Anbieter hat derzeit alle Staffeln im Programm.
