In vielen modernen Action-Blockbustern herrscht visuelles Dauerfeuer, doch echte Wirkung bleibt oft aus. Überhastete Schnitte und unübersichtliche Choreografien rauben dem Publikum jede Orientierung.
Ganz anders "The Contractor". Regisseur Tarik Saleh setzt auf klare Linien, ökonomische Inszenierung und handfeste Übersicht. Im Kino haben den Film nur wenige Menschen gesehen, doch jetzt kann er gestreamt werden.
James Harper (Chris Pine), ein hochdekorierter US-Soldat, wird unehrenhaft aus dem Militär entlassen, nachdem bei ihm leistungssteigernde Substanzen entdeckt wurden – ein Mittel gegen chronische Schmerzen.
Um seine Familie weiter versorgen zu können, schließt er sich einer privaten Söldnergruppe an, die geheime Missionen für angeblich staatliche Auftraggeber durchführt.
In Europa nimmt Harper an einem Auftrag teil, der sich rasch als moralisch fragwürdig entpuppt. Als sich Hinweise auf Verrat und Täuschung mehren, beginnt er, seine Loyalitäten infrage zu stellen und kämpft plötzlich ums eigene Überleben.
Die Actionszenen (gedreht wurde auch in Berlin und Umgebung) sind präzise und wirken durch ihre Ruhe. Kein Hochglanz-Gewitter, sondern Oldschool-Spannung à la 80er und 90er erwartet das Publikum.
Statt Daueraction punktet der Film mit Fokus. Chris Pine überzeugt als Ex-Elitesoldat, der nur noch kämpft, um seine Familie zu schützen. Die Story ist simpel, aber emotional aufgeladen, getragen von Pines stiller Intensität.
Laut "Box Office Mojo" spielte "The Contractor" weltweit nur 2,1 Millionen Dollar ein, was seiner Qualität nicht ganz gerecht wird.
In der Kritik der "Süddeutschen Zeitung" heißt es etwa, Tarik Saleh choreografiere "die Kämpfe so, dass man die Schwere der Körper spürt, die aufeinander losgehen, den Schmerz, die Anstrengung". Eben dieser Realismus sorge für größere Dramatik als es ein Kugelhagel könnte.
"The Contractor" ist seit dem 18. Juni 2025 bei Amazon Prime Video im Abo verfügbar. Wie lange er im Angebot bleibt, ist nicht bekannt.
