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Künstliche Intelligenz bedroht Jobs: Synchronsprecher wehren sich

Die deutschen Sprecher von Spongebob und Cameron Diaz protestieren gegen Künstliche Intelligenz.
Die deutschen Sprecher von Spongebob und Cameron Diaz protestieren gegen Künstliche Intelligenz. bild: tiktok / screenshot
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Künstliche Intelligenz bedroht Jobs: Deutsche Synchronsprecher wehren sich

KI ist auf dem Vormarsch und droht Synchronsprecher:innen zu ersetzen. Die Branche wehrt sich.
28.03.2025, 14:0128.03.2025, 14:01
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Es gibt kaum ein anderes Land mit einer so ausgeprägten Synchronisationskultur wie der deutschen. Was in anderen Ländern lediglich als Untertitel erscheint, wird bei uns gänzlich neu eingesprochen. Die einen lieben es, weil sie dadurch fremdsprachige Produktionen komfortabler gucken können. Die anderen machen sich über die teilweise affektierte Betonung der Synchronsprecher:innen lustig.

Nichtsdestotrotz kamen die Menschen hinter den deutschen Stimmen von berühmten Hollywood-Stars ebenfalls zu Ruhm. Doch nun sind ihre Jobs in Gefahr, denn KI droht die Menschen zu ersetzen. Es formiert sich allerdings ein Widerstand.

KI statt Synchronsprecher: Verband bezieht Stellung

Der Verband Deutscher Sprecher:innen e.V. (VDS) postete am Donnerstagnachmittag ein Reel auf Instagram, in dem sich verschiedene Synchronschauspieler:innen bekannter Rollen gegen den Wandel in ihrer Branche positionieren.

In dem Clip sieht man Aufnahmen verschiedener Personen, die Fotos von berühmten Schauspieler:innen vor ihr Gesicht halten. Dahinter verbergen sich die deutschen Sprecher:innen der jeweiligen Stars. Mit dabei sind zum Beispiel Claudia Urbschat-Mingues, die Stimme von Angelina Jolie, Matti Klemm, der Jason Momoa synchronisiert und Spongebob-Sprecher Santiago Ziesmer.

In dem Video heißt es: "Wir alle sollen bald eine Computer-Stimme bekommen und dann müsst ihr euch Filme ansehen mit künstlichen Stimmen von Robotern. Und diese Roboter wurden mit unseren Stimmen trainiert, ohne unsere Zustimmung, auf illegale Weise."

In einer Mitteilung heißt es dazu vom VDS: "Es soll ein Bewusstsein für die Gefahr geschaffen werden, dass menschliche Stimmen durch KI-generierte Stimmen, denen es an Empathie, emotionaler Tiefe und kulturellem Kontext fehlt, ersetzt werden sollen."

Der Verband findet gleichzeitig, dass künstlich generierte Stimmen in manchen Fällen vertretbar seien. Vor allem, wenn es darum geht, den Inhalt von Filmen oder Serien nur akustisch wiederzugeben. Hier sollte es sich aber immer noch um die KI-Stimme eines echten Menschen handeln. Es brauche klare Schutzmechanismen, die Sprecher:innen die volle Kontrolle über den Inhalt und ethische Maßstäbe absichern.

Erst kürzlich postete der Synchronsprecher Sven Plate ein Tiktok in dem sich mehrere Synchronsprecher:innen gegen den Einsatz von KI in der Filmindustrie aussprechen. Darin heißt es: "Der KI fehlt es an Empathie und emotionaler Tiefe. Sie kann Leute nicht mitreißen und keine emotionale Bindung aufbauen." Das Video wurde bereits Hunderttausendfach geliket.

Marvel-Star Jeremy Renner: Was er erlebte, als sein Herz stillstand
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