Während RTL mit seinem Nachmittagsprogramm insgesamt noch recht stabile Reichweiten erzielt, bereitet der Slot um 17 Uhr dem Sender Sorgen.
Seit Mitte Januar läuft dort das Format "Verklag mich doch!", das ursprünglich bei Vox beheimatet war. Trotz eines prominenten Gesichts im Titel – Jurist Christopher Posch – blieben die erhofften Quoten aus.
Jetzt zieht der Sender Konsequenzen – und setzt überraschend auf Blaulicht statt Paragrafen.
RTL hatte sich bewusst dazu entschieden, auf Posch als alleinigen Protagonisten zu setzen. Der Plan: eine klarere Markenführung. Doch dieser Ansatz zeigte kaum Wirkung. Vor allem in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen enttäuschte die Sendung.
Ein aktuelles Beispiel: Am Mittwoch erreichte "Verklag mich doch!" lediglich einen Marktanteil von 4,9 Prozent in dieser Altersgruppe. Der Sender reagiert nun und nimmt das Format schon zur kommenden Woche aus dem Programm.
Über die Ausstrahlung bereits produzierter Folgen will RTL später entscheiden. Möglich scheint eine Ausstrahlung bei Vox, wo die Sendung einst startete und zwischenzeitlich mit Wiederholungen lief – jedoch ebenfalls ohne großen Erfolg.
Ab Montag will RTL den Problemplatz um 17 Uhr mit einem altbekannten Format füllen: "Der Blaulicht-Report – Die neuen Einsätze".
Die Scripted-Reality-Sendung war eigentlich bereits eingestellt worden, kehrte aber im vergangenen Jahr (eigentlich nur vorübergehend) zurück. Nun folgen sogar neue Episoden.
Die Entscheidung für das Blaulicht-Format kommt nicht von ungefähr. Einsätze der Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste versprechen Spannung – ein Konzept, das beim Fernsehpublikum erfahrungsgemäß gut funktioniert.
Bereits in der Vergangenheit konnte "Der Blaulicht-Report" solide Zahlen erzielen. Ob die Neuauflage an frühere Erfolge anknüpfen kann, bleibt allerdings offen. Seine Premiere im TV feierte das Format im August 2015.