"Wieder ohne Grund Leute dissen", so die Ansage von Farid Bang in seinem Track "Kuck Kuck", der in der Nacht auf Freitag erschienen ist. Auf Worte folgen noch härtere Worte, denn der Rapper nimmt sich direkt sein erstes Ziel vor: Bushido. Gleich mehrmals prügelt er lyrisch auf seinen Rap-Kollegen ein, teilweise offen, teilweise eher dezent. Dazu gibt es dann auch noch eine versteckte Botschaft im Musikvideo.
Offiziell herrscht zwischen Farid Bang und Bushido Frieden, zumindest bis jetzt. Während Bushido im Rahmen seiner Aussage vor dem Landgericht Berlin immer wieder betont hatte, dass mit dem Düsseldorfer alles gut und "geklärt" sei, war er noch auf dem dritten und letzten Teil von "JBG" von Kollegah und Farid mehrfach namentlich und nicht gerade zimperlich gedisst worden.
Am Anfang beginnt der Banger noch mit leichten Seitenhieben gegen Sonny Black, wie Bushido sich auch nennt. In einer Zeile heißt es:
Das ist eine ziemlich deutliche Anspielung auf Bushido, der zurzeit in besagter Gerichtsverhandlung regelmäßig als Zeuge aussagt. Der Ersguterjunge-Chef hat dabei Farid Bang auch schon mehrfach namentlich erwähnt, was wohl mit ein Grund für die nächste Line sein dürfte:
Und tatsächlich nennt er Bushido am Ende des Songs auch noch beim Namen in einer Zeile, die man vielleicht auch als Lob verstehen könnte – wenn man die feinen Zwischentöne ignorierte. Wer den die Geschichte dahinter kennt, der weiß aber, dass Farid sich damit keinen Freund machen will. Die Line lautet:
Man könnte jetzt meinen, Bushido muss – so wie Farid selbst – kein Schutzgeld zahlen, weil er viel Macht und Einfluss hätte, gemeint ist hier aber etwas anderes. Seit mehr als einem Jahr steht Bushido unter Polizeischutz – das nutzt Farid als Angriffsfläche, um sich über ihn lustig zu machen.
Als wäre das alles nicht genug, setzt der Banger mit seinem Video noch einen obendrauf. In mehreren Szenen gibt es versteckte Anspielungen auf Bushido. In dem Video tigert Farid beim Rappen von Szene zu Szene. Dabei unterbricht er auch eine Unterrichtsstunde, in der – laut Tafelbild – eine Ghostwriting-Session stattfindet.
Es ist kein Geheimnis, dass sich viele Rapper in Deutschland Texte schreiben lassen und besonders Bushido wird vorgeworfen, sich oft und ausgiebig an der Kreativität anderer bedient zu haben.
Noch offensichtlicher gibt es Bushido-Bashing in der Szene, in der Farid in einen Friseursalon stürmt. Dabei erwischt er zwei Personen im Gespräch: Joseph Dominick Pistone und Dominick Napolitano.
Der erste ist auch bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Donnie Brasco, der als FBI-Agent undercover in zwei Mafia-Organisationen einschleuste.
Der zweite war ein hochrangiges Mafiamitglied und trägt den Spitznamen Sonny Black, an dem sich auch Bushido bedient hat.
Farid macht sich also darüber lustig, dass Bushido als Spitzel mit der Polizei zusammenarbeitet.
Mit seinem ersten Track macht der Rapper schon ganz schön Druck und man darf gespannt sein, wen er noch auf seiner Liste stehen hat. In seinem neuen Album, das in ein paar Monaten erscheint, werden sicher noch mehr Rapper auf ihre Kosten kommen.
(lfr)