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"DSDS": BossHoss-Mitglied Alec Völkel schießt gegen RTL-Show

Alec Voelkel Boss Hoss - Gaesteankunft zur Porsche Dreamers Night im DRIVE Volkswagen Group Forum Berlin am 25.01.2023. Porsche Dreamers Night *** Alec Voelkel Boss Hoss guest arrival for Porsche Drea ...
Alec "Boss Burns" Völkel hat eine klare Meinung zu "DSDS". Bild: IMAGO/eventfoto54
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The BossHoss: Alec Völkel rechnet mit "DSDS" ab

06.05.2023, 09:21
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The BossHoss haben eine lange Pause hinter sich, zumindest was die Veröffentlichung neuer Musik angeht. Fünf Jahre ist es her, dass die in Berlin lebenden Großstadtcowboys ihr letztes Album aufgenommen haben. "In erster Linie war es die Pandemie, die uns ausgebremst hat", erklärt Alec Völkel im Interview mit watson. Denn wegen Corona konnten sie nicht wie geplant auf Tour gehen und den Zyklus vor ihrem neuen Album abschließen.

Nun erscheint mit "Electric Horsemen" ihr neues Studioalbum. Und für Alec und Bandkollege Sascha Vollmer steht auch noch ein großes TV-Projekt an. Im Interview mit watson erklärt Alec, in welcher Show die beiden eher nicht zu sehen sein werden und was die Beziehung zwischen Sascha und ihm so besonders macht.

watson: Du hast inzwischen Juryerfahrungen in Casting-Shows. Könntest du dir vorstellen, zu "DSDS" zu gehen?

Alec Völkel: Vorstellen kann ich mir grundsätzlich alles, es ist die Frage, ob das sein muss. Es ist, glaube ich, nicht in unserem Fokus – sagen wir es diplomatisch. Ich finde, das was die Show in letzter Zeit wieder bewiesen oder dargestellt hat, hat sie wieder in weite Ferne gerückt, um daran teilzunehmen, wenn man es seriös meint.

"Die Sendung ist eigentlich um ihrer selbst willen und um der Coaches Willen."

Was stört dich an der Show?

Es ist nach wie vor eine Sendung, wo es vom Niveau her, finde ich, nicht um Kunst und Musik geht. Es geht eher um Schlagzeilen, um Jury-Mitglieder, die sich untereinander unangenehm bekämpfen und darum, in den Schlagabtausch gehen. Die Leute, die dort antreten, um zu singen, geraten in den Hintergrund, weil Jury-Member im Fokus stehen. Und ich finde einfach, dass es diese Sendung nach wie vor nicht schafft, das Talent, die Musik, deren Stimme und Werdegang in den Vordergrund zu rücken. Die ist eigentlich um ihrer selbst willen und um der Coaches willen.

Könntest du dir prinzipiell eine Jury-Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen vorstellen?

Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.

"Eine TV-Show wie 'The Voice' ist eine unfassbar gute Promotion für die eigene Kunst. Aber deswegen würde ich trotzdem nicht unbedingt zu 'DSDS' gehen."

Vermisst du TV-Auftritte bei "The Voice of Germany"?

Nein, nicht so wirklich. Es ist ja auch nicht so, dass wir gar nicht mehr stattfinden. Wir sind auch öfter mal im Fernsehen, sitzen in der ein oder anderen Talkshow, wo wir über uns und das Album reden. Wir haben den ein oder anderen Auftritt, dann kommt 'Schlag den Star', dann gibt es mit der Band eine Performance für eine Single. Das Einzige, was natürlich eine TV-Show wie 'The Voice' macht, ist eine unfassbar gute Promotion für die eigene Kunst und für die eigene Musik. Das fehlt, aber nicht im menschlichen und persönlichen Sinne, sodass ich da sitzen will.

Wie meinst du das?

Es fehlt, weil das natürlich immer total super war. Aber das kannst du nicht zu jedem Album und jeder Tour haben. Dafür gibt es zu wenige Showformate in diesem Land, die sich mit Musik beschäftigen. Aber deswegen würde ich trotzdem nicht unbedingt zu "DSDS" gehen.

Was unterscheidet euer neustes Album von euren vorherigen?

Wir sind auch im 20. Jahr mit dem zehnten Album ganz klar beim typischen BossHoss-Sound geblieben, dabei, was uns ausmacht. Wir haben das große Glück, dass BossHoss einen sehr eigenständigen Sound hat. Das, was wir machen, macht keiner. Wir sind sehr wiedererkennbar, das polarisiert, ist aber auch ein schönes Alleinstellungsmerkmal. Es ist ein sehr vielfältiges Album geworden. Es ist wirklich alles dabei, von einem harten Rock-Brett, das Live mega funktioniert, über eine "You"-Single, die sehr poplastig ist, aber auch viele countryeske-Tracks, die typisch BossHoss sind.

Auf eurem neuen Album gibt es mit Ilse de Lange, Electric Callboy und Michael Patrick Kelly viele Features. Mit wem würdet ihr außerdem gerne zusammenarbeiten?

Es gibt so viele. Ein Super-Mega-Match wäre natürlich, mit Dolly Parton etwas zusammen zu machen. Alleine wegen dem Country-Ding wäre es natürlich grandios, mit einer der größten Country-Künstlerinnen überhaupt zusammenzuarbeiten. Das fände ich richtig geil.

ARCHIV - 13.04.2023, Berlin: Die Musiker Alec V�lkel (r) alias "Boss Burns" und Sascha Vollmer alias "Hoss Power" der Band The BossHoss am Rande eines dpa-Interviews. 2018 brachten ...
Sascha und Alec kennen sich seit 23 Jahren. Bild: dpa / Britta Pedersen

Hast du nach so einer langen Zeit das Gefühl, dass sich das zwischen Sascha und dir wie eine Paarbeziehung anfühlt?

Absolut! Das ist wie eine Beziehung, eine Partnerschaft, aber eben auf freundschaftlicher Basis. Das ist genau so wie mit anderen "best friends" das lebt von sich kennenlernen, das lebt von Spannungen, es lebt von Respekt, sich wertschätzen, sich einschätzen. Dass das Projekt BossHoss so lange hält und trägt und wir uns immer noch super verstehen und das gemeinsam so durchziehen, ist ein totaler Glücksfall. Und das hat natürlich auch damit zu tun, dass unsere Charaktere super zusammen passen und wir uns gut ergänzen.

"Wir haben uns noch nie angebrüllt. Es ist in jeder Beziehung schlimmer als bei uns."

Trotzdem gibt es doch auch bei euch hin und wieder Konflikte. Wie sehen die aus?

Entspannt. Tatsächlich. Wir haben uns noch nie angebrüllt. Es ist in jeder Beziehung schlimmer als bei uns. Hier ist noch keiner rausgerannt, hat die Tür zugeknallt und gesagt: "Das war's, ich habe die Schnauze voll, ich kann dich nicht mehr sehen, lass mich in Ruhe." Das ist auf einer sehr guten Ebene. Wir gehen jetzt nicht zur Paartherapie, aber wir haben eine freundschaftliche Ebene, die bisher solche Konflikte nicht hat entstehen lassen.

Ende Mai seid ihr bei "Schlag den Star". Wie schätzt du eure Chancen ein?

Ich würde sagen, unsere Chancen sind klassisch 50:50. A gegen B, was soll da sein? Es ist aufregend für uns, es ist total spannend. Das ist ja für uns total neu, dass wir auf dieser Ebene im TV sind. Bisher waren wir als BossHoss wegen unserem musikalischen Background im TV unterwegs. Jetzt geht's um einen, ich nenne es: ausgedehnten Spieleabend. Das ist schwer einzuschätzen. Auf die Quizrunden kann man sich nicht vorbereiten. Das hat viel mit Allgemeinwissen zu tun, aber auch mit Themen … da bist du auf Zack oder nicht. Das kann man nicht planen und deswegen ist sehr offen, was da passiert. Niemand hat einen klaren Vorteil, was es aber auch ganz spannend macht.

Wovor hast du am meisten Respekt?

So wie ich uns einschätze, kann da nichts kommen, wo wir uns blamieren, wo wir total bescheuert aussehen oder eine schlechte Figur machen. Ich gehe mit einem gesunden Respekt da rein und habe eigentlich vor nichts Sorge. Ich glaube, wir kriegen das gut hin. Es kann ja auch sein, dass die anderen ganz schlecht vorbereitet sind. Dann hätten wir einen Vorteil.

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