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"7 vs. Wild"-Nova über Grenzerfahrungen auf der Insel: "Es war wirklich Horror"

Die Streamerin Starletnova ging in Panama für "7 vs. Wild" an ihre Grenzen.
Die Streamerin Starletnova ging in Panama für "7 vs. Wild" an ihre Grenzen. Bild: "7 vs. Wild"
Interview

"7 vs. Wild": Kandidatin Nova über Grenzerfahrungen in der Youtube-Show – "es war wirklich Horror"

02.12.2022, 15:5402.12.2022, 15:57
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Die Streamerin Starletnova befindet sich nun schon drei Tage lang völlig isoliert auf der Insel San José in Panama. Zumindest in der neuesten ausgestrahlten Folge der Youtube-Hit-Serie "7 vs. Wild". Die Isolation macht ihr dort heftig zu schaffen.

Die 23-Jährige kämpft in der Youtube-Show ihres Mit-Teilnehmers Fritz Meinecke ums Überleben. Ebenso wie die weiteren sechs Teilnehmenden muss sie sieben Tage lang auf der tropischen Insel durchhalten – nur mithilfe ihrer Kleidung und wenigen Gegenständen. Ohne Kamerateam müssen sich die Netz-Stars bewähren. Der Gewinner oder die Gewinnerin darf sich auf ein Preisgeld freuen. Doch der Weg dorthin ist steinig.

Die Dreharbeiten der Show sind mittlerweile abgeschlossen und Nova wieder zuhause. Im Gespräch mit watson sitzt sie in ihrem Streaming-Zimmer. Da, wo sie sich am wohlsten fühlt. Sie lächelt, ist gut gelaunt.

Das sah in Panama anders aus. Gegenüber watson verrät sie, wieso sie viele Erinnerungen an die Insel verdrängt hat. Außerdem spricht sie über krasse Grenzerfahrungen, den Druck der Öffentlichkeit und was sie von Hatern hält.

watson: Heftiger Regen, Kälte, aufgeweichte Hände: In den letzten Folgen von "7 vs. Wild" warst du in Tränen aufgelöst. War es auf der Insel schlimmer, als du es dir vor Beginn der Dreharbeiten vorgestellt hattest?

Nova: Ja! Wenn ich mich jetzt in den Folgen sehe, ist es so, als ob es ein anderer Mensch wäre. Es wirkt so weit entfernt und ich habe so vieles von der Insel vergessen. Was habe ich gesagt? Was habe ich gedacht? Da erinnere ich mich oft gar nicht mehr dran. Ich glaube, das ist in meinem Gehirn einfach ein Schutzmechanismus oder Trauma-Bewältigung. Außerdem ist es jetzt ja auch schon eine Weile her, dass wir auf der Insel waren.

"Ich glaube, das ist in meinem Gehirn einfach so ein Schutzmechanismus oder Trauma-Bewältigung."

Du sprichst von Trauma-Bewältigung. Inwiefern musstest du in Panama an deine Grenzen gehen?

Mir wurden Grenzen aufgezeigt, von denen mir selber gar nicht bewusst war, dass ich sie besitze. Ich habe sie teilweise überschritten, bis zu einem gewissen Punkt.

Was waren die größten Herausforderungen auf der Insel für dich?

Es war die Isolation. Das war echt krass. Ich bin einfach ein Mensch, der sehr extrovertiert ist und viel mit seinen Mitmenschen kommuniziert. Auf der Insel habe ich gemerkt, wie sehr mich die Isolation belastet und wie viel Kraft ich normalerweise aus der Kommunikation mit meinen Mitmenschen ziehen kann. Ich kann kaum beschreiben, wie ich mich da gefühlt habe.

"Das war wirklich der Horror."

Außerdem ist in den letzten beiden Folgen die Feuchtigkeit ein Riesenthema gewesen. Wie hat sich das denn für dich angefühlt?

Das war wirklich der Horror. Ich bin jemand, der eigentlich sehr entspannt ist, was solche Sachen angeht, aber bei mir ist das auch echt super schnell auf die Psyche gegangen. Meine Hand sah aus, als ob ich stundenlang gebadet hätte, einfach nur von der hohen Luftfeuchtigkeit. Das, in Kombination mit dem tropischen Regen und Sturm, war schon krass. Der Körper hatte gefühlt keine Energie mehr, um sich aufzuwärmen. Das unterschätzt man vorher. Aber es war klar, dass es kein Urlaub wird. Für solche Momente waren wir dort.

Die Feuchtigkeit machte Nova und den anderen Teilnehmenden schwer zu schaffen.
Die Feuchtigkeit machte Nova und den anderen Teilnehmenden schwer zu schaffen. Bild: youtube/fritz meinecke

Gab es Situationen, in denen du Angst hattest?

Die Geräusche sind auf jeden Fall schon tendenziell unangenehm. Es ist eine Geräuschkulisse, die man eigentlich nicht kennt. Der Dschungel war gruselig.

Wovor hast du dir vor Drehstart am meisten Sorgen gemacht?

Ein Punkt war einfach die körperliche Kraft. Ich sitze primär den ganzen Tag vor dem PC. Ich spiele Videospiele und deswegen ist es so, dass die körperliche Kraft mich schneller verlässt als die anderen Survival-Teilnehmer. Survival ist für mich nicht "Normalität". Die größte Angst aber war bei mir, wie ich mit Isolation klarkomme. Das hat sich dann bewahrheitet. Aber auch, dass man bei "7 vs. Wild" von einer so großen Anzahl von Menschen wahrgenommen wird und welche Reaktionen es gibt.

Tatsächlich musstest du viele böse Kommentare einstecken. Wie gehst du damit um?

Ja. Eigentlich tun mir Leute, die so böse Sachen schreiben, unglaublich leid. Weil ich mir das gar nicht vorstellen will, wie man so unzufrieden sein kann, dass man das auf andere abwälzt. Ich versuche das gar nicht an mich heranzulassen. Ich bin aber noch nicht lange im Game, dass ich so viel Reichweite habe. Anfangs habe ich mir das schon zu Herzen genommen.

Was hat sich geändert?

Ich habe viel mit Freunden, meinem Freund und mit meiner Familie geredet. Deren Meinung ist mir natürlich am wichtigsten.

"Dann sollen sie doch einfach selber auf die Insel gehen und das besser machen. Das ist besser als zu urteilen, während sie zu Hause auf der Couch sitzen und Chips essen."

Was ärgert dich an Hass-Kommentaren am meisten?

Ich bin immer der Meinung, wenn man eine Sache nie wirklich selber gemacht hat, dann darf man nicht darüber urteilen. Es ist klar, dass in der Serie nicht alles reingeschnitten werden kann und deshalb viele Situationen anders rüberkommen, als sie im Endeffekt waren. Aber ich vertraue da auf die Intelligenz und das Auffassungsvermögen der Zuschauer, das zu verstehen. Die Kritik geht mir eigentlich gelinde gesagt ein bisschen am Arsch vorbei, weil ich in meinen Augen nichts falsch gemacht habe. Ich habe all das gemacht, was ich konnte. Und wenn das für manche zu wenig ist, dann tut mir das leid. Und dann sollen sie doch einfach selber auf die Insel gehen und das besser machen. Das ist besser als zu urteilen, während sie zu Hause auf der Couch sitzen und Chips essen. Ich habe es mir ja nicht ausgesucht.

Stimmt, Fritz Meinecke hat dich in einem öffentlichen Youtube-Video nominiert.

Genau. Es war ja nicht so, dass man sich dafür bewerben konnte. Sondern man wurde öffentlich herausgefordert und musste dann entscheiden.

"Irgendwie hat man sich dadurch öffentlich wie an den Pranger gestellt gefühlt."

Alle haben gespannt auf die Zu- oder Absagen der Kandidat:innen gewartet.

Ja, irgendwie hat man sich dadurch öffentlich wie an den Pranger gestellt gefühlt. Ich habe mich dann gefragt: Hast du die Eierstöcke und gehst da rein? Ich habe mich dafür entschieden, das für mich persönlich anzunehmen.

Was waren die Gründe, die dich letztendlich dazu bewegt haben, mitzumachen?

Als Influencerin ist es natürlich gut, bei "7 vs. Wild" mitzumachen. Aber das war nicht der primäre Grund. Ich wollte die Erfahrung machen und über meine Grenzen hinauswachsen. So eine Chance hat einfach kaum jemand in seinem Leben.

Merkst du, dass sich an deiner Bekanntheit seit Ausstrahlung der ersten Folgen etwas geändert hat?

Auf jeden Fall. Es passiert jetzt so oft, dass ich angesprochen werde. Es gibt immer irgendwo Menschen, die sagen: "Hey, bist du die von '7 vs. Wild'?" Das ist schon krass und beeindruckend. Ich hätte das niemals gedacht.

Der Biwaksack hat dich vor dem Regen geschützt. Würdest du ihn im Nachhinein wieder als Gegenstand wählen?

Es war schon eine recht gute Wahl. Das hat man auch gesehen beim Regen. Ich hatte dadurch mit minimalem Aufwand den meisten Schutz. Und das war ja auch meine Idee.

Trotzdem war die Zeit auf der Insel heftig für dich. Inwiefern hast du dich durch die Zeit auf der Insel verändert?

Vielleicht in der Hinsicht, dass ich ein bisschen resistenter geworden bin, was die Meinung von anderen angeht und auch, was die Wertschätzung von Dingen betrifft. Allein die warme Dusche. Eine Toilette oder Essen zu haben. Das sind Kleinigkeiten, für die man plötzlich sehr viel dankbarer ist. Auch, dass man Kontakt mit der Familie und Freunden hat. Das ist toll. Auf der Insel hätte ich alles dafür gegeben.

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