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Musical: "Cats" – absolut ein Griff ins digitale (Katzen-)Klo

Poster from Cats, 2019 co-written and directed by Tom Hooper. Photo Credit: Universal Pictures / The Hollywood Archive Los Angeles CA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xUniversalxPicturesx 33 ...
Warum?Bild: imago/ Cinema Publishers Collection
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"Cats"– ein absoluter Griff ins digitale (Katzen-)Klo

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Die Verfilmung des berühmten Musicals startet am 25. Dezember im Kino. Hochkarätige Star-Besetzung, erfolgreiche Vorlage... Was kann da schon schiefgehen? Anscheinend alles.
25.12.2019, 11:16

Fangen wir mit dem Positiven an: Solltet ihr den Film im Berliner Zoo Palast sehen, bekommt ihr vielleicht, bevor es losgeht, eine imposante Sound- und Lichtdemonstration zu sehen, die nicht einmal ansatzweise etwas mit dem Film zu tun hat.

Und damit hören die positiven Aspekte leider auch schon auf. Denn "Cats" selbst ist eine reine Katastrophe – oder sollten wir sagen, eine Cat-Astrophe?

Was ist das Problem mit dem Film "Cats"?

Doch was genau macht den Film zu dem wohl schlechtesten, den wir seit einer Weile gesehen haben?

Fangen wir mit dem Offensichtlichsten an. Fangen wir mit den Gründen an, die schon bei der Veröffentlichung des Trailers zu Hohn und Spott im Netz geführt haben: die digitalen Katzen-Mensch-Mischwesen. Wer die Bilder schon verdrängt hat, hier eine Auffrischung:

Die schlechteste Entscheidung seit Sonic

Francesca Hayward as Victoria in Cats, 2019 co-written and directed by Tom Hooper. Photo Credit: Universal Pictures / The Hollywood Archive Los Angeles CA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xU ...
Ein Beispiel für die Ausgeburten der Hölle.Bild: imago/ Cinema Publishers Collection

Doch ist es wirklich so schlimm, wie der Trailer es erahnen ließ? Nein. Sie sind schlimmer. Mit diesen Mischwesen haben die Filmmacher so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, angefangen bei der Tatsache, dass sie sich bei dem Design der Katzen am Original-Musical orientiert haben. Dort tragen die Darsteller Body-Suits als Kostüme, haben dabei aber auch noch ihre menschlichen Körperteile, wie Gesicht, Hände und Füße. Das funktioniert, weil der Zuschauer immer noch den Darsteller hinter dem Kostüm erkennen kann.

Im Film wurde das teilweise beibehalten. Menschliche Gesichter, Hände, Füße sind erkennbar, aber das Kostüm wurde digital erstellt– und genau hier liegt das Problem. Als Zuschauer erkennt man die Katzen-Merkmale wie Ohren, Schwanz oder Fell nicht mehr als Verkleidung. Und Mensch und Katze verschmelzen zu einem. Und das ist dann vor Allem eins: sehr unangenehm und bizarr anzuschauen.

Am Ende waren wir aufgrund der kurvigen, muskelbepackten Katzen mit attraktiven menschlichem Gesichtern das erste Mal seit unserer Pubertät sehr verwirrt über unsere Sexualität. Das wird wohl nicht das Ziel des Filmes gewesen sein.

Taylor Swift as Bombalurina in Cats, 2019 co-written and directed by Tom Hooper. Photo Credit: Universal Pictures / The Hollywood Archive Los Angeles CA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xUni ...
Taylor Swift ist eine sexy Burlesque-Katze und wir wissen nicht so ganz, was wir damit machen sollen...Bild: imago/Cinema Publishers Collection

Schlecht. Schlechter. "Cats".

Der Grundstein für das Desaster wurde damit schon gelegt, aber das war den Machern noch nicht genug.

Das nächste große Problem des Filmes ist seine mangelnde Konsistenz. Liebe Filmemacher, wenn ihr wollt, dass eure menschlichen Darsteller sich wie Katzen verhalten, dann bitte konsequent. Lasst sie nicht mal auf zwei, mal auf vier Beinen gehen, mal mit, mal ohne Hände essen und vor allem nicht mal mit und mal ohne Klamotten herumlaufen. Wenn der Zuschauer auch nur eine einzige Katze mit Hose sieht, dann sehen alle anderen Katzen ohne Hosen plötzlich seltsam nackt aus. Oder die Katze, die auf vier Beinen krabbelt, wirkt wie der Depp der Gruppe, der nicht richtig laufen kann.

Das alles bringt einen immer raus. Anstatt in der Geschichte zu bleiben, dachten wir nur noch: Was. Zur. Hölle?

Cats Film Photocall London, UK . Larry Bourgeois, Laurie Davidson, Rebel Wilson, Jennifer Hudson, Ian McKellen, Francesca Hayward, Jason Derulo, Robbie Fairchild and Laurent Bourgeois at the Cats film ...
Der hochkarätige Cast unter anderem mit Rebel Wilson, Jennifer Hudson, Ian McKellen und Jason DeruloBild: imago/ landmark media

Selbst Stars wie Taylor Swift können nicht mehr helfen

Das schlimmste Vergehen von "Cats" ist allerdings etwas ganz Anderes: Er hat keinen Charme und kein Herz. Genau das, was ein Musical ausmachen sollte, kommt hier zu kurz und der Film schafft es an kaum einer Stelle, zu berühren. Einzige Ausnahme ist die Szene mit dem wohl berühmtesten Lied 'Memory'. Aber selbst die beste fünfminütige Szene kann keinen zweistündigen Film retten.

Zu diesen Hauptkritikpunkten kommen unzählige Kleinigkeiten, die den Film weiter herunterziehen. Da sind zum Beispiel die stümperhaften Animationen, die aussehen, als hätte sie der unbezahlte Praktikant an seinem ersten Tag gemacht (achtet auf Halsbänder und Sprünge, da ist es am schlimmsten). Oder auch der unterirdische Humor à la: Rebel Wilson fällt vom Schrank und das ist lustig, weil sie dick ist, haha. Ja, sie singen schön und ja, sie tanzen schön. Aber der Film macht so vieles so unglaublich falsch, dass das leider in den Hintergrund rutscht. Und das bei einem Film, der eigentlich ein Musical sein sollte...

Das Geld wert? Nein.

Der Film ist ein reines Debakel und wir kommen nicht umher, das Gefühl zu haben, dass er ohne Sinn, Verstand oder Leidenschaft hingeklatscht wurde. Nur um mit einem der wohl bekanntesten und erfolgreichsten Titel auf der momentanen Musical-Welle mitzureiten. Schäm dich, Hollywood, dass du versuchst, mit einem bekannten Namen Geld zu machen und dabei so einen Müll in die Kinos bringst!

Kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr den Film aufgrund von Namen wie Taylor Swift oder Jason Derulo anschauen wollt, dann geht auf keinen Fall in die deutsche Version, denn hier werden die Lieder synchronisiert.

"Cats" (R.: Tom Hooper) kommt am 25. Dezember 2019 in die deutschen Kinos.
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