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Oliver Pocher macht sich mit seiner "emotionalen" Nachricht an Amira lächerlich

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Oliver Pocher hat zu Amiras Geburtstag einen ungewöhnlich langen Post bei Instagram abgesetzt.Bild: imago images / Christoph Hardt
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Oliver Pocher: Seine "emotionale" Nachricht an Amira ist extrem problematisch

28.09.2023, 13:45
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Mittlerweile hat es wirklich ganz Deutschland mitbekommen: Oliver und Amira Pocher haben sich getrennt. Beide werden nicht müde zu betonen, dass sie nach wie vor ein Team sind, wozu man ihnen erst einmal nur gratulieren kann – nicht nur, aber insbesondere im Hinblick auf die zwei gemeinsamen Kinder. Nach wie vor nehmen sie auch gemeinsam ihren Podcast auf.

Auf der anderen Seite zieht das Ehe-Aus immer befremdlichere Kreise, und Grund dafür ist der Comedian selbst. Zu Amiras Geburtstag setzte er nun bei Instagram ein Statement ab, das in den Kommentaren von vielen als besonders rührend und emotional gefeiert wird. Tatsächlich aber instrumentalisiert er die Trennung einfach nur zu seinen Gunsten. Mehr oder weniger geschickt.

Oliver Pocher jammert bei Instagram

"Ich habe in den letzten Jahren dir hier, auf dem oberflächlichen Instagram, zum Geburtstag gratuliert und werde es auch, ein vermutlich letztes Mal, dieses Jahr machen", wird der 45-Jährige schon gleich zu Beginn richtig rührselig. Traditionen sollte man nicht ändern, ist er überzeugt.

So manche werden sich verwundert die Augen reiben, denn für lange Liebeserklärungen oder emotionale Ausbrüche ist der Komiker nun wirklich nicht bekannt – sieht man einmal davon ab, dass bei einer Live-Aufnahme des Podcasts kürzlich ein paar Tränchen kullerten. Für beide ist es natürlich eine Ausnahmesituation, auch er ist nur ein Mensch. So weit alles gut.

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Zwar ist Amiras Geburtstag der Anlass des Instagram-Posts, doch im weiteren Verlauf des Beitrags wird vor allem eines klar: Oliver Pocher leidet. Ganz schlimm. Und er braucht jetzt unser Mitleid. An der Stelle wird es schlicht peinlich.

Warum er in der Bilderstrecke ausgerechnet ein Foto mit dem in Ungnade gefallenen Sänger Xavier Naidoo anfügen und für dessen Bühnen-Comeback werben musste, bleibt wohl sein (geschmackloses) Geheimnis. Zugleich demonstriert es, dass es bei ihm eben nie ganz ohne Provokation geht – was wiederum seine ach so gefühlvollen Worte für Amira direkt relativiert.

Oliver Pocher: Text für Amira hat unangenehmen Beigeschmack

Alles in allem ist Oliver Pochers Geburtstagsgruß in mehrfachem Sinne ein einziges Trauerspiel. In fast jedem Satz stellt er nicht etwa Amira, sondern sich selbst in den Mittelpunkt. "Ich habe es im letzten Jahr leider nicht geschafft, dir das zu geben, was du dir von mir erhofft hast", bilanziert er unter anderem und gibt sich damit selbst die Schuld am Ehe-Aus – zumindest auf den ersten Blick.

Durch die Blume gibt er aber etwas ganz anderes zu verstehen. So stellt Pocher ebenfalls fest: "Irgendwann ist der Punkt gekommen, an dem du keine Liebe mehr für mich empfunden hast." Das Glück der Familie, Gesundheit und ein erfüllter Job hätten nicht mehr gereicht, um Amira zufriedenzustellen. Spätestens an dieser Stelle schwingt zugleich ein Vorwurf an seine Ex mit. Die Nachricht, die er wirklich aussendet, lautet:

Amira, du hattest doch alles bei mir und trotzdem war es dir nicht genug. Wie viel willst du noch?
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Oliver und Amira Pocher wollen weiterhin ein Team bleiben.Bild: imago images/Future Image

Die Ehefrau also, die den Hals nicht voll bekommen hat. Wer kennt es nicht? Dass Pocher sich im nächsten Satz direkt schon wieder selbst beschuldigt, macht das Ganze emotional noch effektiver. Wenn er nämlich betont, er habe als Ehepartner versagt, denken sich viele Leser:innen an der Stelle bereits: "Moment, falsch. Das Problem liegt doch bei Amira. Dieser arme Mann, der grundlos verlassen wurde. Traurig."

Tatsächlich ist es für ihn ein Leichtes, jetzt dieses Opfer-Narrativ aufzubauen. Schon im Podcast erklärte er, er habe die Trennung nicht gewollt. "Ich habe es schmerzlich verstanden und werde es akzeptieren", schießt er dementsprechend bei Instagram hinterher.

Was beim Lesen des Posts vermutlich aber nur wenige bedenken werden: Amira hatte sicherlich ihre Gründe, die Beziehung zu beenden. Es ist bekannt, dass sie monatelang um die Liebe gekämpft hat. Die Entscheidung war keineswegs leichtfertig. Auch sie hat stark gelitten und innere Kämpfe ausgetragen. Nur trägt sie es nicht dermaßen nach außen. Was für sie spricht.

Privates sollte auch mal privat bleiben

Letztlich sagt Oliver Pocher im Beitrag nichts, was nicht ohnehin schon bekannt wäre – dieses Mal tut er es eben nur auf besonders schwülstige Art und Weise. Langsam muss auch die Frage erlaubt sein, wie oft die Trennung noch öffentlich thematisiert werden soll, oder ob das der freundschaftlichen Verbindung der Pochers nicht doch irgendwann einen Bären-Dienst erweist.

Manchmal sollte Privates vielleicht einfach privat bleiben. Nur wenige wissen das so gut wie Oliver Pocher, der noch vor gar nicht langer Zeit Social-Media-Promis an den Pranger stellte, die unzensiert ihre Kinder präsentierten. Diese Tatsache verleiht der Geschichte eine gewisse Ironie. Vielleicht ist Pochers Gruß-Post an Amira aber auch nur eine clevere Satire-Aktion. In diesem Fall: Applaus!

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