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Bushido unterliegt vor Gericht – Kläger findet der ist "ein ganz normaler Versager"

ARCHIV - 30.10.2019, Sachsen, Leipzig: Bushido, Rapper und Musikproduzent, steht im Bundesverwaltungsgericht. (zu dpa
Bushido gibt sich gegen Rooz geschlagen: Einen Song musste der Rapper nachträglich zensieren.Bild: dpa / Sebastian Willnow
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Bushido beugt sich Gerichtsurteil: Aus diesem Track musste Diss entfernt werden

09.09.2021, 17:02
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Bushido muss eine juristische Niederlage verkraften und seine Musik zensieren. In der jüngsten Vergangenheit war der Rapper wiederholt und wegen verschiedener Strafsachen vor Gericht. Nicht nur ist der Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder noch immer in vollem Gange, bei dem Bushido als Zeuge und Nebenkläger auftritt. Es gab zusätzlich zwischenzeitlich noch eine Auseinandersetzung mit Fler, um einen Albumtitel zu klären, und auch der Rap-Journalist Rooz hat sich kürzlich wegen mehrerer Textzeilen gegen ihn gewehrt.

Anis Ferchichi, wie Bushido mit bürgerlichem Namen heißt, kündigte für 2021 ein neues Album an: "Sonny Black II" soll im Dezember erscheinen. Erster Vorbote auf die neuen Tracks war die Single "King Sonny Black", die im Juli herauskam. Außerdem produziert der gebürtige Bonner eine DVD, auf der der Entstehungsprozess der Platte zu sehen sein soll. Bushido soll es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, im Zuge dessen nochmal über die Deutschrap-Szene auszupacken.

In einem ersten DVD-Teaser sind einige Zeilen aus seinem Song "Blei" zu hören. In dem Track schießt Bushido gegen Rooz, der eine angeborene genetische Stoffwechselkrankheit hat und bezeichnet seine Gene in dem Textausschnitt als "Haufen Scheiße". In "King Sonny Black" beleidigt der Künstler Rooz zudem als "Missgeburt". Nun musste der 42-Jährige urteilsbedingt nachbessern.

Rooz erzielt gerichtlichen Erfolg gegen Bushido

Rooz stellte zuvor einen Eilantrag zu den betreffenden Songs beim Landgericht Essen – das entschied, dass die Lyrics die Grenzen der Kunstfreiheit überschreiten, denn dabei handele es sich um einen Eingriff in die Menschenwürde. Ein Gerichtssprecher erklärte dazu, dass dem Gericht bewusst gewesen sei, dass es sich um Rap handelt und andere Maßstäbe gelten, allerdings gingen die Texte dennoch zu weit.

Rooz äußerte sich im Nachgang Ende August zum Urteil gegenüber "hiphop.de" und erklärte: "Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es nur noch darum geht, auf meine Krankheit zu verweisen. Als er anfing, von Genen und Genfehlern zu rappen, um mich zu diffamieren, war für mich eine Grenze überschritten." Und weiter:

"Normalerweise würde man gerade in der Hiphop-Szene den Rechtsweg vermeiden, weil Battlen und Beleidigen zum Sport unserer Hiphop-Kultur gehört. Aber seit ich in der Szene aktiv bin, bekomme ich mit, dass Bushido gegen andere gerichtlich vorgeht. Er hat zwei Sachen in die Szene gebracht: Rücken und Anzeigen. Deshalb konnte früher niemand gegen ihn gewinnen. Mit Bushido ist das kein Sport, er ist ein Unterdrücker. Ich habe auch keine Möglichkeit gesehen, mich privat mit ihm zu einigen."

Bushido handelt und entfernt Wort aus seiner Single

Bushido darf Rooz durch das Urteil nun also nicht mehr auf diese Weise aufgrund seiner Krankheit beleidigen. Bei Verstoß droht ihm eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Euro. Geld, das der Interpret offensichtlich nicht verlieren will, denn nun handelte er urteilskonform.

Der Eilantrag kam für den Teaser und den Song "Blei" zu spät, bei "King Sonny Black" gab es klammheimlich ein Re-Release. Sowohl im Youtube-Musikvideo, als auch auf allen Streaming-Plattformen ist der Track also nur geändert zu hören – das Wort "Missgeburt" ist darin verschwunden.

Zufrieden sei Rooz damit allerdings noch nicht, immerhin dürfen die Lyrics über seine Gene weiterhin im Teaser online bleiben. Dennoch gab sich der "#waslos"-Moderator positiv und reagierte auf das Urteil schließlich noch mit einem Seitenhieb: "Es war mir wichtig, diesen Angst-Mythos zu brechen, um den Leuten zu zeigen, dass er ein ganz normaler Versager ist."

(cfl)

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