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Bill Kaulitz gesteht: Escort-Sex als Trost für gescheiterte Liebe

Bill Kaulitz
Bill Kaulitz hat seine Biografie veröffentlicht.Bild: IMAGO / Steffen Schellhorn
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Escort-Geständnis: Wie Bill Kaulitz versuchte, sein gebrochenes Herz mit Sex zu trösten

02.02.2021, 11:32
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Eine Karriere wie die von Bill Kaulitz gibt es wohl nur selten. Der Sänger startete als Teenie mit seinem Zwillingsbruder Tom und der gemeinsamen Band Tokio Hotel durch. Sie wurden gefeiert, geliebt und gleichzeitig auch gehasst. Sie räumten nicht nur in Deutschland zahlreiche Preise ab, sondern wurden auch zu internationalen Stars. Frankreich, Israel, Portugal – egal, wo die Jungs auftauchten, sorgten sie für Massenhysterie. Irgendwann ging es für die Band sogar in die USA. Das Land wurde immer mehr zum Rückzugsort für Bill und Tom Kaulitz. Dorthin flüchteten sie irgendwann ganz, als es ihnen mit den Stalkern und Hatern in Deutschland zu viel wurde.

In seiner Biografie "Career Suicide" berichtet Bill Kaulitz nun ganz offen aus seinem Leben, das nicht immer glamourös war. Er erzählt von Hass und Mobbing, genau wie von wilden Partynächten, Alkohol, Drogen und Sex – und von einer zerbrochenen Liebe, die ihn bis heute nur schwer loslässt.

Bill Kaulitz beschreibt seine gescheiterte Beziehung

In den ersten 30 Jahren seines Lebens hat Bill Kaulitz schon eine Menge erlebt und durchgemacht. Eingefleischte Tokio-Hotel-Fans kennen einiges davon sicher bereits, doch gerade über Bills Liebesleben war bislang wenig bekannt. Er umging es immer, über seine sexuelle Orientierung zu sprechen. Oft, weil das für die zumeist fremdbestimmte Musikkarriere vielleicht nicht so förderlich gewesen wäre, wie ihm eingebläut wurde.

In "Career Suicide" schweigt er nun nicht länger. Ganz offen berichtet er von einem Abend in L.A., der sein Leben ziemlich durcheinander brachte. Sein Kumpel Gianluca sei aus New York zu Besuch in der Stadt gewesen. Eigentlich hatte sich Bill auf einen schönen Abend mit Bruder Tom und dessen damaliger Freundin sowie Gianluca im angesagten Roosevelt Hotel gefreut. Doch dann kam alles ganz anders.

Gianluca brachte zwei Freunde mit – einer davon sollte sich als Bills große Liebe entpuppen. Es wurde eine lange, ausufernde Partynacht, wie Bill in dem Buch darlegt. Er schreibt:

"Ich fuhr ans andere Ende der Stadt, um mich ordentlich wegzuschießen. Hätte ich nur gewusst, wie schmerzlich diese Begegnung mit den beiden unbekannt Freunden werden sollte."

Bill Kaulitz: "Hätte mir jahrelange Quälereien erspart"

Bill erklärt, er wünschte, er hätte hier mal "Nein" gesagt. Denn: "Das hätte mir jahrelange Quälereien erspart, und mein Herz wäre nicht so schlimm gebrochen worden, dass es bis heute nicht wieder ganz verheilt ist." Und weiter:

"Ich hätte meine große Liebe in diesem Auto nie kennengelernt und diesen Schmerz, an dem ich fast gestorben wäre. Der größte Fehler meines Lebens, der mich für immer verändern sollte."
Bill Kaulitz
In seiner Biografie "Career Suicide" schreibt Bill Kaulitz über seine ersten 30 Lebensjahre. Das Buch erschien am 1. Februar im Ullstein Verlag.Bild: Ullstein

Bill schreibt, noch heute entschuldige sich Gianluca, dass er damals die beiden Freunde mitgebracht habe.

Weiter ins Detail ging Bill über seine einstige große Liebe nicht. Erst in Interviews, die er nun anlässlich der Buchveröffentlichung gegeben hat, verrät Bill: Mit dem Mann, der ihm so das Herz gebrochen hat, war er rund zwei Jahre zusammen. Heute habe dieser Mann eine Frau und ein Kind. Die Familie seines damaligen Partners hätte einfach zu viel Druck gemacht, gesteht Bill Kaulitz der "Welt am Sonntag".

Für Bill war es eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Wie sehr er jahrelang unter der toxischen Beziehung und dem Liebes-Aus gelitten hat, deutet er in seiner Biografie später weiter an. Um sich abzulenken, griff Bill damals zu drastischen Mitteln.

Bill berichtet, wie er mit einem "Hooker", einem Escort, die Nacht verbrachte. Ganz offen sagt er: "Egal, wie man es verpackt, am Ende sind das Menschen, die man für Sex bezahlt." Er schreibt weiter, wie man in L.A. solche Escorts übers Internet buchen kann. Er verrät, dass er dabei Decknamen benutzt habe. "Mein Deckname typisch Durchschnittsami", heißt es.

Tokio-Hotel-Star dachte, Sex würde ihm helfen

Er sei vor dem Buchen sichergegangen, dass man ihn nicht erkennen konnte, fragte immer nach, ob derjenige schon mal in Europa gewesen sei, deutsche Musik möge und welche Sprachen er spreche. Das Hotel habe er mit aufladbarer Kreditkarte aus dem Supermarkt bezahlt, gesteht er. Aber trotz guter Planung habe er vorher viel getrunken, da er sonst sicher einen Rückzieher gemacht hätte, wie er meint.

Durch den Sex habe er sich über eine toxische Liebe hinwegtrösten wollen. Denn sein Herz sei gebrochen gewesen – und das zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Jahren. Bill dachte, so schreibt er, Sex könne ihm helfen, darüber hinwegzukommen "oder mich etwas anderes als Schmerz spüren lassen". Nur er kam zu einer bitteren Erkenntnis: "Die Wahrheit ist, One-Night-Stands machten mich nur noch trauriger und einsamer. [...] Ich hatte das Gefühl, ich würde an meinem gebrochenen Herzen sterben."

Nur die Arbeit habe ihn wirklich retten können. Er beschreibt es als einen Fluch, mit dem er noch heute zu kämpfen hätte: Wenn seine Karriere gut läuft, sei sein Privatleben eine Katastrophe.

Tokio Hotel, die Band mit ihrem Preis bei der Viva Comet Verleihung am 21.5.2010 in Oberhausen VIVA Comet Verleihung 2010 in Oberhausen PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY
Tokio Hotel räumten schon diverse Preise ab.Bild: imago images / APress

Oft hält Bill Kaulitz die Beschreibungen zeitlich etwas offen. Aber das Ganze soll sich kurz vor dem Release des Albums "Kings of Suburbia" abgespielt haben, also im Sommer und Herbst 2014.

Bill Kaulitz beschreibt Verhalten als masochistisch

Immer wieder thematisiert Bill in seinem Buch die verschiedenen Affären und Liebesbeziehungen von sich und seinem Bruder. Auch seine erste Solo-EP, die Anfang 2016 erschien, beschäftigte sich mit seiner gescheiterten Beziehung, die eher eine vergiftete Affäre war, wie er sagt. Der Musiker meint, er und Tom hätten einfach lange ein schlechtes Händchen in Liebesdingen gehabt. "Wie Masochisten richteten wir unseren Fokus auf sie, denn nur weil sie schlecht für uns waren, wurden sie überhaupt interessant", beschreibt der heute 31-Jährige die toxischen Beziehungen.

Erst als er 27 Jahre alt war, habe er langsam wieder zu sich zurückgefunden, schreibt Bill. Zu diesem Zeitpunkt habe die gescheiterte Beziehung, die ihn so belastet habe, bereits mehr als drei Jahre zurückgelegen. "Trotzdem wurde ich nie wieder ganz der Alte", räumt er ein.

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