"Die Sünde genossen": Doku beleuchtet Drogenkonsum von Martin Scorsese
Oscar-Trophäen, Cannes-Ehren und ein Werk, das Filmgeschichte geschrieben hat – doch in der neuen fünfteiligen Doku "Mr. Scorsese", inszeniert von Rebecca Miller, geht es nicht nur um künstlerische Erfolge des legendären Regisseurs.
Die Serie, die in Kürze bei Apple TV startet, zeigt auch die dunklen Seiten von Martin Scorsese, der unter anderem den Kultfilm "Taxi Driver" inszenierte. Der heute 82-Jährige riskierte zeitweise seine Gesundheit.
Martin Scorsese hatte Drogen-Probleme
In den späten 1970er-Jahren war Martin Scorsese gesundheitlich und seelisch am Ende. Sein Musicalfilm "New York, New York" war 1977 bei Publikum und Kritik durchgefallen, privat rutschte er immer tiefer in eine Drogenabhängigkeit.
Gemeinsam mit Musiker Robbie Robertson, dem Gitarristen von The Band, lebte er in einem Apartment in Los Angeles und konsumierte dort nach eigener Aussage täglich große Mengen Kokain. Beide arbeiteten damals an der Postproduktion von "The Last Waltz", dem Konzertfilm zum Abschied der Band.
"Manche trinken Espresso, wir hatten andere Gewohnheiten", sagt Robertson in einem Interview, das kurz vor seinem Tod 2023 entstand. Scorsese ergänzt nüchtern:
Martin Scorsese musste behandelt werden
Tatsächlich erlitt Scorsese infolge des Drogenkonsums innere Blutungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort suchte ihn sein enger Freund Robert De Niro auf. Dieser brachte ihm das Buch des früheren Boxers Jake LaMotta mit – die Grundlage für den Klassiker "Wie ein wilder Stier".
Scorsese war zunächst nicht interessiert, doch De Niros eindringlicher Appell "Willst du hier drin sterben?" markierte einen Wendepunkt.
Nach der Entlassung reisten beide nach St. Maarten, um gemeinsam am Drehbuch zu arbeiten. Der Film, 1980 erschienen, wurde nicht nur ein Meisterwerk – Scorsese selbst sagt heute, die Arbeit daran habe ihm das Leben gerettet.
Während der Dreharbeiten traf er sogar einen Schamanen, der ihm sagte: "Du bist gestorben. Aber jetzt lebst du wieder." Scorsese ist im Nachhinein immerhin ehrlich zu sich selbst und ergänzt: "Das Problem war: Ich habe die Sünde genossen. Und das habe ich immer getan."
"Mr. Scorsese" ist, auch in Deutschland, ab dem 17. Oktober 2025 bei Apple TV verfügbar. Zum Anschauen wird ein aktives Abo bei dem Anbieter benötigt.