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Rammstein: Nach Vorwürfen gegen Till Lindemann – Fans planen Mega-Boykott

18.06.2022, Nordrhein-Westfalen, D
Die Deutschlandkonzerte von Rammstein waren so gut wie immer restlos ausverkauft. Ändert sich das jetzt?Bild: dpa / Malte Krudewig
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Rammstein: Fans geben nach Vorwürfen gegen Till Lindemann reihenweise Tickets zurück

08.06.2023, 07:5201.09.2023, 05:56
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Ab dem 7. Juni treten Rammstein im Münchner Olympiastadion auf. Vier Konzerte spielt die Band in der bayerischen Metropole. Ein Großevent, für das es seit Wochen keine Karten mehr gibt. Der Website der Band zufolge sind alle Konzerte dort sowie im Berliner Olympiastadion restlos ausverkauft.

Ganz anders hingegen sieht es bei den offiziellen Ticketverkaufsstellen aus. Dort sind plötzlich wieder reihenweise Tickets für die Rammstein-Auftritte zu haben. Sogar für das Konzert am ersten Abend gibt es wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung noch Tickets. Auf Twitter bekommt man einen Einblick, wie sehr die Fans der Band gerade mit sich und ihren Idolen hadern.

Rammstein: Tickets für München und Berlin wieder erhältlich

Als Rammstein 2022 ihre Europa-Tournee ankündigten, ging alles ganz schnell. Unter andrem der "Stern" berichtete im vergangenen Herbst, dass die Konzerte der Band innerhalb von weniger als 24 Stunden ausverkauft waren. Für die Zusatzkonzerte gab es ebenfalls schnell keine Karten mehr.

Rammstein live in Odense, Denmark Odense, Denmark. 02nd, June 2023. The German industrial metal band Rammstein performs a live concert at Odense Dyreskureplads in Odense. Here vocalist Till Lindemann  ...
Rammstein spielen nun in München und Berlin.Bild: imago / gonzales photo

Doch inzwischen ergibt sich nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann ein anderes Bild. Mittlerweile können Fans wieder Karten für die Deutschlandkonzerte kaufen. Sowohl für die Auftritte in München am 8., 10., und 11. Juni, als auch für die Berlin-Shows am 11., 15., 16, und 18. Juli sind über den offiziellen Fan-Sale von Ticketverkäufer Eventim wieder Karten verfügbar und das nicht zu knapp.

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Für das Konzert am 8. Juni sind vor allem auf der West- und Ost-Tribüne noch zahlreiche Karten zu haben. Die Preise dafür bewegen sich zwischen 90 Euro für einen Platz auf der Ost-Tribüne und 155 für einen Platz auf der Tribüne West. Bei Eventim selbst kosten die Restkarten zwischen 110 und 147 Euro. Für die Shows in Berlin kann man über den Fansale ebenfalls wieder Tickets kaufen.

Offiziell verkauft sind die Karten natürlich dennoch. Es handelt sich hier um Verkäufe "von Fan zu Fan". Wenn die Ticketinhaber keine Abnehmer:innen finden, bleiben sie auf den Karten sitzen.

Fans hadern mit Ticketkauf

Einfach haben es sich viele Fans die Entscheidung, ihre Tickets zurückzugeben oder weiterzuverkaufen, nicht gemacht. Auf Twitter berichten zahlreiche Leute, wie sehr sie mit sich hadern. "Was würdet ihr machen, wenn ihr Tickets für Rammstein am Donnerstag hättet und auch Hotel und Fahrt gebucht? Stornieren ist nicht möglich", schreibt ein User und fügt hinzu: "Freude tritt keine auf, andererseits ist es ja eh schon bezahlt, leider auch nicht wenig."

Auch andere Fans hadern noch. Eine Userin schreibt: "Wir haben Karten für das Rammstein-Konzert morgen. Und ich merke, wie hart ich struggle. Es ist ein Arsch voll Kohle und los wird man die Tickets wohl auch nicht. Ein Konzertgenuss wird es allerdings nicht."

Ein User schreibt etwa, dass er gerade den Entschluss gefasst hat, die Karten für Berlin zu verkaufen. "Ich bin mit dieser Band aufgewachsen und es bricht mir das Herz, aber ich kann, will und werde sowas nicht unterstützen", erklärt der Fan auf Twitter.

Ein weiterer Fan bringt auf den Punkt, wie es vielen Anhänger:innen der Band gerade gehen dürfte. "Und plötzlich stehst Du da, starrst fassungslos auf Tickets, für die Du viel gearbeitet und hart gekämpft hast, um ein Konzert zu besuchen, für das Du durch ganz Deutschland reisen musst und weißt einfach nicht, was Du tun sollst."

Fans organisieren Alternativen

Für alle, die das Rammstein-Konzert nicht (mehr) besuchen möchten, gibt es inzwischen eine Alternative. Ida Marie Sassenberg, die erst kürzlich mit einer Initiative erreicht hat, dass Upskirting in Deutschland verboten wird, rief auf Instagram dazu auf, sich gemeinsam ein Alternativprogramm zu überlegen. "Tut euch zusammen, bildet Banden, supportet euch gegenseitig und seid gemeinsam solidarisch. Umgebt euch mit Menschen, die nicht nur euren Musikgeschmack, sondern auch eure Werte teilen", schlug sie vor.

Die Fans sollten in die Kommentare schreiben, aus welcher Stadt sie kommen und auf welches Konzert sie hätten gehen wollen und sich dann für etwas anderes verabreden. Das kommt an: Nach nicht einmal 24 Stunden hat der Post schon weit mehr als 300 Kommentare, in denen sich Fans miteinander austauschen.

Nachtrag der Redaktion: Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte im Juni nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann Ermittlungen aufgenommen. Diese wurden Ende August eingestellt. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Den entsprechenden Artikel findet ihr hier.

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