In diesem Sommer hat Till Lindemann mit Rammstein eine Europa-Tour absolviert, nun ist der Sänger auch mit seinem Solo-Projekt unterwegs (das nach ihm selbst benannt ist). Am 18. November sollte er eigentlich Station in Kassel machen, die Show ist ausverkauft.
Kurzfristig wurde das Event in der umgebauten Nordhessen-Arena nun aber abgesagt. Ein Bauantrag für die Halle neben dem Auestadion wurde nicht genehmigt. Der Veranstalter MM Konzerte bestätigte das Aus für das Konzert am Freitagmorgen in einer Pressemitteilung.
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, beantragte der Veranstalter eine Genehmigung für die Show am 10. Oktober mit einem "umfassenden Einrichtungsplan". Dazu heißt es: "Seitens des Bauamtes war signalisiert worden, dass der Antrag vier bis sechs Wochen vor der Veranstaltung gestellt werden solle."
Bearbeitet worden sei der Antrag aber erst im November. Und damit nicht genug: Am 6. November sei der Veranstalter schließlich aufgefordert worden, innerhalb von vier Tagen weitere umfangreiche Unterlagen vorzulegen.
Eine Sprecherin von MM Konzerte wundert sich darüber nicht zu knapp. "Dabei waren Auflagen, die gar nicht vom Veranstalter zu erfüllen waren, sondern sich auf bauliche Gegebenheiten der Nordhessen Arena bezogen", erklärt sie weiter. Der Veranstalter sei der Aufforderung trotzdem nachgekommen.
Das Ergebnis:
Nach Informationen der "Bild" geht es in der Angelegenheit um einen unzureichenden Brandschutz, den die Stadt bemängeln soll. Fragen wirft auf den ersten Blick die Tatsache auf, dass erst vor wenigen Tagen das Handball-Spiel zwischen Eintracht Baunatal und der MT Melsungen II in der Location stattfand.
Till Lindemann, der sich im Sommer schweren Anschuldigungen mehrerer Frauen ausgesetzt sah, und seine Fans hingegen müssen zurückstecken. Für das Konzert von Lindemann waren allerdings weitergehende Genehmigungen erforderlich, da sich der Großteil des Publikums hier nicht auf den Tribünen befindet, sondern auf der Eisfläche.
Dem Veranstalter bleibt nichts weiter übrig, als alle Personen, die Karten für den Lindemann-Auftritt erworben haben, um Verständnis zu bitten. Die Tickets können an den jeweiligen Verkaufsstellen zurückzugeben werden, bei denen sie erworben wurden. Insgesamt waren über 6000 Karten verkauft worden. Es ist davon auszugehen, dass der Veranstalter einen finanziellen Schaden davonträgt.