Es ist Sommer, und damit Festival-Saison! Eigentlich ein Grund zur Freude würden nicht die Ticket-Preise mit den Jahren immer weiter in die Höhe schießen.
Feiern mit den Besten zu guter Live-Musik, das kann man also in diesem Sommer vergessen. Oder: Man sucht sich einfach die Festivals heraus, für die man gar keinen Eintritt zahlen muss.
Davon gibt es nämlich ganz schön viele – watson hat euch ein paar schöne rausgesucht.
Ja, für Leute, die im nördlichen Deutschland leben, ist das Donauinselfest in Wien natürlich etwas weiter weg. Wir fangen trotzdem hiermit an, da es wohl das beste Beispiel dafür ist, dass kostenlose Festivals alles andere als unbedeutend oder langweilig sein müssen!
Etwa drei Millionen Menschen besuchen jährlich das Donauinselfest. Aber keine Angst vor Überfüllung: Verteilt auf drei Tage und über zehn Bühnen ist das zwar immer noch sehr viel, aber funktioniert.
Das macht das Event sogar zu dem größten kostenlosen Festival der Welt, auf dem 2025 etwa Kult-Bands wie die No Angels, Steel Panther oder J.B.O. spielen.
Das U&D Würzburg ("Umsonst und Draußen") gilt als das größte kostenlose Event in Bayern. Jedes Jahr kommen bis zu 100.000 Menschen hierher. Etwa 50 Acts stehen auf dem Line-up.
Diese sind eher im Lokalen bekannt, was das Festival familiär macht. Zahlreiche Essens- und Basarstände runden das Ganze ab.
Die Fête de la Musique gibt es in mehreren Variationen und Städten. Besonders groß wird sie in Berlin gefeiert, wo jedes Jahr für einen Tag Programm auf über 300 Bühnen stattfindet.
Je nach Belieben kann man hier ganz kostenlos durch Clubs, Bars und über Freiflächen spazieren, und dabei zu Musik von Bands, Solist:innen, Ensembles und DJs feiern.
Das Bochum Total wirbt mit dem Slogan "Heute schon sehen, was man morgen hört". Denn Nachwuchs-Bands werden gefördert, und tatsächlich: Einige Bands, die man heute kennt, haben hier bereits vor ihren ersten Hits gespielt.
Beispiele dafür sind Seeed, Wir sind Helden, die Donots, Oomph! oder Silbermond. Im Laufe von vier Tagen kommen hier übrigens um die 500.000 Menschen vorbei, also mehr als die 375.000 Einwohner:innen in Bochum.
Kostenlose Festivals auf die Beine zu stellen, ist übrigens gar nicht so einfach. Viele Veranstalter:innen mussten ihre Events in den letzten Jahren bereits aufgeben oder führten Eintrittspreise ein. Dieses Bremer Event hat sich deshalb etwas einfallen lassen.
Hier hat man ein Soliticket eingeführt: ein freiwilliges Ticket, mit dem man eine von vier vorgegebenen Preiskategorien spenden kann. Käufer:innen erhalten Dankeschön-Geschenke, denn immerhin helfen sie dabei, dass über 200.000 Leute weiterhin umsonst auf die Breminale gehen können.
Wie der Name schon sagt, ist der Kultursommer nicht nur ein Musik-Festival: Klar spielen hier auch viele Bands, verteilt auf mehrere Bühnen im ganzen Stadtzentrum, aber daneben gibt es auch ein Freiluftkino, Theater-Veranstaltungen und Lesungen.
Museen bieten ebenfalls freien Eintritt und dazwischen finden sich viele Essensstände. Um die 80.000 Menschen feiern hier jedes Jahr den Sommer.
Ja, für dieses Festival in Luxemburg, müsste man noch einmal ins Ausland reisen. Aber warum nicht? So weit weg ist es immerhin auch nicht und für das Event lohnt es sich bestimmt!
Das Besondere am E-Lake ist, dass es ausschließlich von Jugendlichen organisiert wird. Und auch wenn man die Bandnamen zum Teil nicht kennen wird: Mindestens den Headliner kennt man immer. So standen hier bereits die Beatsteaks, Clueso oder Madsen auf der Bühne. 2025 ist es Eko Fresh.
Wer findet, dass auf den bisherigen Events zu wenig Metal stattfindet, wird sich beim Free & Easy in München wie Zuhause fühlen. Das Kulturzentrum Backstage veranstaltet jedes Jahr dieses Festival über ganze 18 Tage.
Auf drei Bühnen treten hier jeden Tag bekannte Bands der Rock- und Metal-Szene auf, die man ganz ohne Kosten anschauen kann – darunter dieses Jahr etwa Deez Nutz, Callejon oder Dust Bolt. Metal-Yoga, ein Bierzelt und ein Open-Air-Kino schmücken das Ganze aus.
Ein weiteres Metal-Festival, ebenfalls mit etablierten Bands, das jährlich über 20.000 Menschen anzieht, findet sich in Oberhausen. Allerdings: Auch hier zeigen sich die schweren Bedingungen, mit denen kostenlose Musik-Events zu kämpfen haben.
Das Olgas-Rock-Festival hat nach 25 Jahren angekündigt, dass es dieses Jahr zum letzten Mal stattfinden wird – die Kosten seien nicht mehr zu stemmen. Wer es also noch erleben möchte, sollte jetzt die Chance nutzen.
Dieser besondere Name kommt nicht von ungefähr: Angefangen hat das Festival noch recht klein auf einer Obstwiese. Heute gehört es zu den ganz großen, kostenlosen Events.
Das Obstwiesenfestival in Dornstadt bei Ulm besticht auch mit seinem Line-up: Neben vielen Newcomer-Bands stehen in diesem Jahr etwa Tocotronic, Wolfmother oder das Lumpenpack auf dem Programm.
Und? Hat das eine oder andere Festival dein Interesse geweckt? Dann solltest du unbedingt dorthin und es mit einem Snack und einem Getränk unterstützten! Immerhin stehen all diese Events vor schweren Herausforderungen, die durch steigende Preise immer größer werden.
Wie erwähnt: Viele Festivals geben alles, um weiterhin kostenlosen Eintritt zu gewähren – viele sind bereits gescheitert. Hier lautet also das Motto: Feiern für den guten Zweck!