Beim Deichbrand-Festival am Wochenende erlebten Tokio Hotel einen echten Horror-Moment: Die Technik streikte, plötzlich ging gar nichts mehr. Bill Kaulitz improvisierte dann mit Akustikgitarre, die Musiker konnten ihr geplantes Set nicht durchziehen – was sie selbst am meisten ärgerte. Die Band hatte nämlich eine ganz besondere Show vorbereitet. Glücklicherweise verlief der Auftritt beim CSD einen Tag später umso besser.
In ihrem Podcast "Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood" blickten Bill und Tom Kaulitz noch einmal auf die XXL-Panne beim Deichbrand zurück. Einerseits lobten sie die anwesenden Fans, die nicht etwa gebuht, sondern die Band unterstützt hatten. Auf der anderen Seite beschwerten sie sich über die Schadenfreude, die mitunter bei Social Media vorherrschte.
"Auf einmal hat nichts mehr funktioniert. Wir standen da, die Zeit lief runter", rekapituliert Tom. Bei Festivals sind die Auftritte der einzelnen Acts streng getaktet, sodass nach der Technik-Panne schnell gehandelt werden musste. Für die Band bedeutete das noch mehr Stress als ohnehin schon in dieser Situation, wie der Ehemann von Heidi Klum betont.
Zwischenzeitlich mussten die Musiker runter von der Bühne, was auch für die Stimmung vor Ort "maximal unangenehm" gewesen sei.
Bill Kaulitz ergänzt dazu: "Dann stehen da ganz viele Menschen, alle haben uns gefilmt. Da sieht man, was ich sehr schade finde, die Schadenfreude bei manchen." Tom spricht an der Stelle von "Sensationsgeilheit", die Band hingegen sei "machtlos" gewesen.
Aus Bills Sicht war der Abend jedenfalls nicht mehr zu retten: "Wir haben akustisch 'Monsun' angespielt, aber das war soundtechnisch eine Katastrophe." Dies findet er umso schlimmer, da die Fans "so sweet" gewesen seien und viel Geduld gezeigt hätten. Niemand sei "abgehauen". Die Band sei bereits im Austausch mit den Deichbrand-Verantwortlichen, um die Show nächstes Jahr nachzuholen.
"Man ist peinlich berührt, auch wenn es nicht an einem selbst lag", gesteht dann Tom. Auch Wut mischte sich unter die Emotionen – und der anschließende Blick auf die Kommentare bei Social Media machte es nicht besser. "Dann gehst du online und du siehst natürlich dieses Bashing. Das ist dann so gemein", gibt Bill zu bedenken.
Vor allem auch die Presse würde "übel draufhauen", echauffiert sich der Sänger weiter. Sein Bruder Tom ist davon überhaupt nicht überrascht: "Das war mir klar", stellt er lediglich fest. Die Leute würden nur darauf warten, der Band mal eins mitgeben zu können.