Nach seiner Haft-Entlassung im Dezember 2022 ist Boris Becker wieder als TV-Experte tätig. Für "Sportdeutschland.tv" kommentiert er seit dem 28. August die US Open, doch es gibt ein Problem: Er kann nicht vor Ort sein, oder zumindest noch nicht. Aufgrund seiner Verurteilung wegen Insolvenzstraftaten im vergangenen Jahr braucht er ein Visum und eine spezielle Genehmigung, um in die Staaten einreisen zu dürfen. Noch immer wartet er auf grünes Licht der Behörden.
Am Eröffnungstag der US Open gab es einige Verwirrung um Becker, denn sein Anwalt hatte angegeben, ein Visum sei längst beantragt. Dennoch ist der einstige Wimbledon-Sieger nicht in New York. Becker persönlich teilte am Montag ein Update zur Situation bei "Sportdeutschland.tv".
Boris Becker ging zwar auf Sendung, konnte aber nur zugeschaltet werden – und ließ ein wenig Frust durchblicken, indem er von den "lieben amerikanischen Behörden" sprach. Die nämlich würden bei der Vergabe des Visums ganz genau hinschauen, weshalb sich der ganze Prozess in die Länge zieht.
In Großbritannien ist Becker nach wie vor auf Bewährung, weshalb er ein besonderes Visum braucht. Dieses habe er "schon vor langer Zeit" beantragt, wie er live noch einmal versichert. Ihm bleibt momentan somit nichts übrig, als abzuwarten und zu hoffen, dass er doch noch in den Flieger steigen kann.
Dass er aufgrund der misslichen Lage ziemlich nervös ist, wird schnell deutlich. An den Kommentator Stach gerichtet fügt der 55-Jährige hinzu: "Jetzt sitze ich sozusagen auf gepackten Koffern und hoffe jeden Tag auf die positive Nachricht, dass ich meinen Pass abholen kann und über den Großen Teich zu dir fliegen kann."
Hinzukommt: Mit der Einladung zum Turnier gehen für Becker einige Privilegien einher, die er nun (erst einmal) verpasst. Weiter klagt er im Gespräch: "Ich darf in die Präsidenten-Box, ich darf ein tolles Auto bekommen und ich hätte sogar ein Hotelzimmer bekommen für die nächsten 14 Tage."
Eine Akkreditierung für die US Open besitze er aber immerhin, fügt Becker hinzu. Damit widerspricht er einem Bericht der "Bild" vom Vortag, die sich auf Angaben eines Turnier-Mitarbeiters berufen hatte.