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"Late Night Berlin": Rapper Sido singt Kindern nicht jugendfreien Song vor

Sido bei "Kinder fragen Rapper"
Sido stellte sich bei "Kinder fragen Rapper" im Rahmen der Show "Late Night Berlin" den Fragen von Romeo und Pauline.Bild: Screenshot / Youtube / Late Night Berlin
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In Klaas' Show: Rapper Sido singt Kindern seinen berühmtesten nicht jugendfreien Song vor

10.03.2021, 12:54
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Selten dürfte Sido derart ins Schwitzen gekommen sein, wie bei diesem Kinder-Interview! Die Einspieler-Reihe "Kinder fragen Rapper", die in unregelmäßigen Abständen in Klaas Heufer-Umlaufs "Late Night Berlin" zu sehen ist, erfreut sich gerade auf Social Media immenser Beliebtheit und landet nicht selten in den Youtube-Trends.

Die beiden Kids Pauline und Romeo befragen darin verschiedene Rapper zu harten Songtexten, Drogenkonsum oder anderen Fehltritten – die Musiker kommen dabei dann oftmals in schwere Erklärungsnot oder denken sich amüsante Notlügen aus.

Dieses Mal nahm also Sido in dem Kinderzimmer-Studio Platz, nachdem er herrlich durch Pauline angekündigt wurde: "Ich glaube, er hat schon mehr als 100 CDs verkauft. Zum Kinderfasching hat er früher immer eine Maske angehabt. Manchmal wird er ausgeschimpft, weil er immer so viel raucht."

Nachdem Sido von den Kids gefragt wurde, womit er seinen Tag so verbringt ("Schlafen"), ging es auch gleich ans Eingemachte. Romeo wollte eigentlich nur wissen, wie man ein Rap-Lied macht, da sprach der Berliner gleich seinen wohl berüchtigtsten Track, den "Arschficksong" an – natürlich ohne den Titel des Liedes zu nennen.

Sido spricht gegenüber den Kindern seinen berüchtigtsten Song an

Zunächst erklärte er: "Ich glaube, am allerwichtigsten ist es, keinen Unsinn zu erzählen, auf dem Lied. Oder richtig, richtig großen Unsinn, dann macht's auch wieder Sinn." Weiter sagte er zum bis heute nicht indizierten und dennoch ganz und gar nicht jugendfreien Song:

"Ich hab mal ein Lied gemacht, da geht der Refrain dadadadaada... Da geht es im Grunde um nichts. Aber auf dem Lied rede ich ganz schön großen Unsinn. Ist ein schönes Lied, mögen die Leute sehr gerne."

Eigentlich erstaunlich, dass Sido gerade das Lied in dem Interview ausgepackt hat, immerhin wurde er zwar dadurch berühmt, habe allerdings schon seit elf Jahren mit dem Text und seinem damaligen Image abgeschlossen.

Sido bei "Kinder fragen Rapper"
Sido geriet stellenweise im Kids-Interview in Erklärungsnot.Bild: Screenshot / Youtube / Late Night Berlin

Im Interview mit der "Welt" sagte er 2010 beispielsweise zum Song: "Der Typ von damals, der den 'Arschficksong' gemacht hat, der musste sich noch behaupten und zeigen, dass er der Krasseste ist und bei jeder Gelegenheit seine sechs Eier auspacken. Ich habe jetzt andere Prioritäten. Inzwischen hat doch eh jeder sein Bild von mir. Entweder man findet mich krass, oder man denkt, ich sei ein Idiot. Dafür muss ich nicht mehr kämpfen."

Übers Vermögen will Sido allerdings nicht sprechen

Wohl auch deshalb und, weil Sido dann doch gegenüber der Kinder nicht allzu sehr ins lyrische Detail gehen wollte, stellten sie gleich die nächste Frage – wie lange dauert es eigentlich, bis der Interpret einen Song fertig hat?

Der 40-Jährige antwortete offen: "Zum Beispiel der Song 'Bilder im Kopf' ging ganz schnell, das habe ich in einer Stunde geschrieben." Kritisch fragten die jungen Interviewer nach: "Und dafür bekommst du dann so viel Geld?" Sido wurde etwas verlegener: "Ja. So viel... na ja. Ja, es war viel Geld."

Denn eins ist klar, mit Reichtum protzen, kommt in diesem Interview für Sido offensichtlich nicht infrage, dabei gehört das normalerweise zu den Kernkompetenzen eines jeden Rappers. Auf die in seinem Musikvideo zu "4 Uhr nachts" sichtbaren Luxus-Autos angesprochen, kam er deshalb auch in besonders große Erklärungsnot: Mit "Das ist nicht mein Ferrari, den haben die da einfach so hingestellt. Ich hab keinen Ferrari" oder "Das ist auch nicht mein Mercedes" versuchte er sich herauszureden.

"Kinder fragen Rapper" spricht Sidos Fehltritte an

Denn gleich darauf gab er zu, nicht mal einen Führerschein zu besitzen. Plötzlich wurde es brenzlich für Sido: "Aber du bist doch gefahren", fragte Pauline. Daraufhin der Rapper: "In dem Video bin ich gefahren." Romeo setzte direkt nach:

"Ich muss die Polizei rufen, weil das nicht erlaubt ist."

Immerhin, Sido schaffte es noch, sich mit einem Argument herauszureden: "Sagst du der Polizei, Sido ist gefahren? Du weißt doch gar nicht, wie ich richtig heiße."

Verklausulierte Einsichten ins Rap-Game

Einige interessante Einblicke in die Rap-Szene bekamen die Zuschauer jedoch auch noch in dem Kinder-Interview zu sehen. Auf die Frage, ob andere Rapper den erfolgreichen Sido als Streber bezeichnen würden, entgegnete er lachend: "Ja, die denken, dass ich ein Streber bin. Manchmal fragen die auf dem Schulhof, wie ich das mache. Und fragen mich, ob ich deren Hausaufgaben machen kann für den nächsten Tag."

Mit den Hausaufgaben sprach er ein vieldiskutiertes Thema in der Branche an – denn durchaus denkbar ist es, dass Sido mit den Hausaufgaben das Ghostwriting für andere Künstler meint. Plötzlich wurde er auch etwas wortkarger und blockte auf eine weitere Nachfrage ab: "Das werde ich nicht erzählen, wie ich das mache mit den Hausaufgaben."

In der Kommentarspalte kommt der souveräne Auftritt von Sido, der selbst zweifacher Vater ist, sehr gut an: "Sido ist einfach der Sympathischste aus dieser bunten Plastikwelt", lautet momentan der Top-Kommentar auf Youtube und wenige Stunden nach dem Upload des Show-Ausschnittes hat er bereits knapp 77.000 Views.

(cfl)

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