In der Nacht vom 10. auf den 11. März 2024 werden wieder die Oscars verliehen, für viel Wirbel sorgte aber schon die Verkündung der Nominierungen. Diskutiert wird vor allem über "Barbie": Zwar ist Ryan Gosling als Bester Nebendarsteller nominiert, nicht jedoch Margot Robbie als Beste Hauptdarstellerin und Greta Gerwig in der Kategorie Beste Regie.
Mit Blick auf den feministischen Ansatz des Films sehen darin nun viele eine ironisch-böse Pointe, bei Social Media herrscht große Empörung. Auf X (ehemals Twitter) hat sich nun sogar Hillary Clinton, Gattin des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, in die Diskussion eingeschaltet.
"Dass Ryan Gosling eine Nominierung für 'Barbie' bekommt, Greta Gerwig und Margot Robbie aber nicht, fittet den Plot von Barbie so perfekt – danke, Patriarchat", schreibt beispielsweise ein wütender User.
Andere wiederum können die Aufregung nur bedingt oder gar nicht nachvollziehen. Demnach wurde Margot Robbie ja gerade nicht zum Vorteil männlicher Darsteller übergangen, sondern gegenüber anderen weiblichen Stars. Insoweit greift ein Sexismus-Vorwurf zumindest nicht. Konkret als Beste Hauptdarstellerin nominiert sind:
Die tatsächlichen Nominierungen sind kurioserweise kaum umstritten, im Gegenteil wird vor allem die Anerkennung von Sandra Hüller durchweg positiv gesehen. Damit stellt sich die Frage: Wer sollte eigentlich für Margot Robbie weichen?
Etwas anders sieht es in der Rubrik Beste Regie aus, denn hier herrscht ein Geschlechter-Ungleichgewicht. Es sind vier Männer (Martin Scorsese, Jonathan Glazer, Giorgos Lanthimos, Christopher Nolan) nominiert – und demgegenüber mit Justine Triet nur eine Frau.
Abseits dessen steht "Barbie" keineswegs schlecht bei den Oscars da, insgesamt konnte der Film immerhin acht Nominierungen einheimsen. Bedenkt man, dass Komödien bei der Verleihung generell einen schwierigeren Stand haben als Dramen, ist das eine gute Bilanz. Ob es zielführend ist, sich nun ausgerechnet an zwei nicht erfolgten Nominierungen abzuarbeiten: durchaus fraglich.
Niemand Geringeres als Hillary Clinton findet aber ebenfalls kritische Worte zur Übergehung von Greta Gerwig und Margot Robbie. Bei X adressiert sie ein kurzes Statement direkt an die beiden.
Die emotionale Botschaft der 76-Jährigen: "Auch, wenn es schmerzhaft sein kann, an der Kinokasse zu gewinnen, aber nicht das Gold mit nach Hause zu nehmen, so lieben euch doch eure Millionen Fans."
Zwischenzeitlich hatte sich obendrein Ryan Gosling zu Wort gemeldet, um Partei für Margot Robbie und Greta Gerwig zu ergreifen. "Zu sagen, dass ich nur enttäuscht bin, dass sie in ihren jeweiligen Kategorien nicht nominiert wurden, ist ein Understatement! Sie haben es geschafft, uns mit ein paar seelenlosen, leicht bekleideten und Gott sei Dank geschlechtslosen Puppen das Herz zu brechen und uns auch zum Lachen zu bringen", gab der Schauspieler zu bedenken.