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Böhmermann weist heftige Kritik an ZDF-Sendung nach Schönbohm-Entlassung zurück

3nach9 Talkshow im Bild: Jan Böhmermann Satiriker Er ist der Chefsatiriker der Republik: Jan Böhmermann. Mit seiner Satire-Sendung Neo Magazin Royale sorgt er regelmäßig für Gesprächsstoff manchmal wi ...
Jan Böhmermann hat sich zur Kritik an seiner Sendung geäußert.bild: imago images/Stefan Schmidbauer
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"ZDF Magazin Royale": Jan Böhmermann weist Kritik nach Schönbohm-Entlassung zurück

11.09.2023, 11:32
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Jan Böhmermanns Sendung "ZDF Magazin Royale" sorgt immer wieder mit großen investigativen Recherchen für Aufsehen. Im vergangenen Jahr nahmen er und sein Team sich den damaligen Chef des Bundesamtes für Cybersicherheit in der Informationstechnik vor. Arne Schönbohm, hieß es, habe über einen Lobbyverein einer Firma nahegestanden, die eng mit dem russischen Geheimdienst verbunden sei. Bundesinnenministerin Nancy Faeser entließ Schönbohm daraufhin.

Das wollte der nicht einfach so hinnehmen und forderte vom ZDF Schadensersatz. In einem Schreiben, über das die "Bunte" berichtete, spricht Schönbohms Anwalt von schweren Persönlichkeitsverletzungen. Die Sendung beziehungsweise der Vorwurf sei "eine der schmutzigsten Denunzierungen", die jemals ein öffentlich-rechtlicher Sender begangen habe.

Auf Mastodon hat sich nun Böhmermann selbst ausführlich zu dem Thema geäußert. Er weist die Kritik an der Sendung zurück und deutet an, dass die Verantwortlichen noch ganz andere Dinge hätten aufdecken können.

Jan Böhmermann legt bei Kritik nach

Ende August hatte die "Bunte" berichtet, dass Schönbohms Anwalt in einem Schreiben an das ZDF Schmerzensgeldansprüche an den Sender stelle. Demnach soll er 100.000 Euro für Schönbohm gefordert haben. Rechtsanwalt Markus Hennig, der Schönbohm vertritt, sagte damals zu "Bunte": "Das ZDF hat durch das 'Magazin Royale' die Reputation und die tadellose Karriere eines verdienten Staatsdieners zerstört." Ansprüche gegen den Moderator selbst wolle er sich demnach vorbehalten.

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Auf Mastodon meldet sich nun Böhmermann selbst noch einmal zu der Sendung und den möglichen Konsequenzen zu Wort. Die Redaktion des "ZDF Magazin Royale" halte die scharfe Kritik an Schönbohm weiterhin für angemessen, schreibt Böhmermann.

"Es gab und gibt begründete Zweifel an Kompetenz und Urteilsvermögen von Herrn Schönbohm, einem hohen, für wichtige Sicherheitsfragen verantwortlichen Bundesbeamten. Auch andere Medien und Expert:innen haben diese Bedenken vor uns geäußert", erklärt er in einem Post.

ARCHIV - 08.08.2022, Nordrhein-Westfalen, Bonn: Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), steht bei einem Besuch der Bundesinnenministerin. Bundesinnen ...
Arne Schönbohm wurde nach einem Bericht des "ZMR" entlassen.Bild: dpa / Rolf Vennenbernd

Böhmermann steht weiterhin hinter der Recherche und legt bei Mastodon sogar noch eins drauf:

"Es wäre noch mehr zu kritisieren gewesen: Viele weitere kritische Vorgänge im BSI wie zum Beispiel den Kaspersky-Fall oder die Zertifizierungsverfahren der Behörde haben wir in unserer Sendung nicht thematisiert, sondern uns nur auf die offenen Fragen rund um 'Protelion' und den merkwürdigen, vom Amtschef mitgegründeten, russlandnahen 'Cybersicherheits'-Verein beschränkt."

Böhmermann argumentiert weiter, dass die "komplette Recherche inklusive aller Quellen" weiterhin online abrufbar wäre. Böhmermann fuhr fort, die Sendung sei "weder inhaltlich widerlegt worden noch juristisch angefochten noch presserechtlich zu beanstanden".

Böhmermann attackiert Anwalt

In der vergangenen Woche hatte die "Bild" berichtet, dass Juliane Seifert, Staatssekretärin im Innenausschuss, mit Böhmermann Kontakt hatte.

Christian Winterhoff, ein weiterer Anwalt von Schönbohm, hatte daraufhin den Verdacht geäußert, dass es in dem Telefonat mutmaßlich "auch um die später in der ZDF-Sendung gegen den Kläger erhobenen Vorwürfe" gegangen sei. Er sagte weiter: "Insgesamt drängt sich nach alledem der Eindruck eines Komplotts gegen Herrn Schönbohm auf."

Jan Böhmermann im Studio.
Jan Böhmermann wehrt sich deutlich gegen Kritik.Bild: ZDF/Jens Koch / Jens Koch

Auch auf diese Kritik geht Böhmermann auf Mastodon ein. Dem "ZDF Magazin Royale" einen "geheimen Komplott" mit dem Bundesinneministerium zu unterstellen sei "ziemlich bösartiger Bullshit und natürlich komplett frei erfunden".

Bundesbeamte müssten mit kritischer Berichterstattung über sie leben, sagt Böhmermann weiter. "Was das Bundesinnenministerium macht, ist nicht unser Bier", weist er die Unterstellung einer Zusammenarbeit klar zurück.

"Das ZDF Magazin Royale ist bestimmt nicht immer nett, machmal vielleicht auch ein bisschen gemein, aber immer, immer, immer: frei, unabhängig und unbestechlich. Für niemand und alle", schreibt Böhmermann zum Schluss. Seine Sicht der Dinge zur Kritik an der Sendung hat er damit deutlich dargelegt.

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