Vergangene Woche Freitag brachte Helene Fischer ihre dritte Single "Null auf 100" aus dem Album "Rausch" auf den Markt. Doch was viele nicht wissen: Das Lied ist keinesfalls neu. Die Sängerin hat das Original aus Holland "Hoe Het Danst", also zu Deutsch "Wie man tanzt", gecovert. Der Originalsong war bereits 2019 im Heimatland des holländischen Superstars Marco Borsato ein Mega-Hit. Der Star blieb damit zwei Jahre in den Charts.
Nun wollte sich Helene Fischer daran versuchen und coverte den Song für ihr neues Album "Rausch" auf Deutsch. Doch der erste Rückschlag folgte prompt: "DSDS"-Sängerin Angelika Ewa Turo, die im Jahr 2016 und 2017 an der deutschen Casting-Show teilnahm, erhebt jetzt Klau-Vorwürfe gegen Megastar Helene.
Wie die "Bild" jetzt nämlich berichtete, habe die "DSDS"-Teilnehmerin damals den Song im Radio gehört und sich sofort zu der Nummer hingezogen gefühlt. Sie entschloss sich demnach, das Lied auf Deutsch aufzunehmen. Im November 2020 soll sie dann beim Musikverlag Universal Holland angefragt haben, ob sie von dem holländischen Hit eine Coverversion veröffentlichen dürfe. "Die sagten mir dann, ich müsse das Lied erst einmal aufnehmen, dann würden sie entscheiden", so Turo zu "Bild".
Turo soll ein halbes Jahr an dem Song "Ich will wissen", so ihr persönlicher Titel, gearbeitet haben. Sogar das Musikvideo habe sie vergangene Woche fertiggestellt. Sie sagte im Interview mit der Zeitung über ihr Werk weiter: "Ich war richtig stolz auf das Ergebnis (…), dachte, es wird was Frisches und kein Schlager."
Doch was dann folgte, muss der Sängerin wie ein Albtraum vorgekommen sein: Wie sie bei "Bild live" erzählte, hörte Turo am Freitagmorgen Helenes Cover im Radio – sie habe sofort das Klavierintro erkannt.
Ein Rechtsstreit wird aus diesem Vorwurf wohl trotzdem nicht, denn die Coverrechte hatte Angelika laut eigenen Angaben nach ihrer Anfrage beim holländischen Verlag nach wie vor nicht erhalten. Die Corona-Pandemie habe die Fertigstellung des Songs verzögert "und dann kam uns Helene Fischer leider hervor", erklärte sie.
Und dann folgte die Ernüchterung bei Turo: "Mein Bekanntheitsgrad gegen Helene – da kann ich nicht mithalten." Eine Genehmigung ihrer Song-Version erhofft sich die Sängerin unter diesen Umständen wohl nicht mehr.
Auch auf Social Media machte Angelika Ewa Turo ihrer Enttäuschung Luft. So schreibt sie auf Instagram unter ein Video ihres Songs: "Hallo meine Lieben, hier der Grund für mein Posting von heute morgen. Dieses sollte meine neue Single werden. Den Text hatte ich im Januar 2021 zum Titel von Marco Borsato geschrieben. Leider wurde der Titel heute von Helene Fischer veröffentlicht mit einem anderen Text. Schade, hätte nicht gedacht das Helene Fischer covert." Und weiter fragt sie ihre Fangemeinde auf Instagram: "Hier meine Version, wie ist Eure Meinung zum Titel?"
Der Urheber des Originals Marco Borsato findet Helenes Version allerdings super. Im Gespräch mit "Bild live" meinte er: "Wir sind natürlich superstolz drauf, dass Helene Fischer, die größte Künstlerin Deutschlands, dieses prächtige Lied aufgenommen hat."
Auf Anfrage der "Bild" äußerte sich nun auch Universal Music zu dem Song-Wirrwarr:
Anschließend habe das Label bei den Original-Autoren nachgefragt und eine Bearbeitungsgenehmigung für den Song erwirkt. Während des gesamten Freigabeprozesses habe es eine permanente und enge Abstimmung mit den Original-Autoren und -Interpreten gegeben, wie Universal-Music erklärte.
Und weiter heißt es in dem Statement, das der "Bild" vorliegt:
(lc)