Comedian Chris Rock hat aufregende Tage hinter sich. In der Nacht zu Sonntag wurde er bei der Oscar-Verleihung von Schauspieler Will Smith auf der Bühne geohrfeigt – für einen Witz über Will Smiths Frau, die an Haarausfall leidet. Wenige Stunden später redete gefühlt die ganze Welt über den Vorfall, Bilder und Videos davon wurden im Internet zu Memes.
Smith hatte sich bereits über seinen Instagram-Kanal bei dem Comedian entschuldigt und verkündet, er bedauere die Aktion zutiefst. Von Chris Rock selbst hingegen war tagelang nichts zu hören. Bei einer Show in Boston hat er sich jetzt aber erstmals zu dem Vorfall geäußert.
"Ich verarbeite noch, was da passiert ist", sagte der Comedian laut "Vanity Fair". Und weiter: "Irgendwann werde ich aber über diesen Scheiß reden. Und es wird ernst und lustig sein." Zuvor hatte er schon beim Betreten auf die Bühne stehenden Applaus vom Publikum erhalten. "Von dieser komischen Sache abgesehen, ist das Leben ziemlich gut", sagte Chris Rock noch.
Er vermied es aber, Will Smith und seine Frau namentlich zu erwähnen, als er erklärte, jetzt nicht weiter über den Vorfall reden zu wollen. "Wenn ihr gekommen seid, um etwas darüber zuhören – ich hatte die gesamte Show schon vor dem Wochenende geschrieben."
Nach der Ohrfeige gegen Chris Rock hatten die Organisatoren der Oscar-Verleihung Will Smith eigenen Angaben zufolge zum Verlassen der Oscar-Gala aufgefordert. Dieser habe sich jedoch "geweigert", erklärte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Mittwoch. Die Veranstalter fügten hinzu, sie hätten "die Situation anders handhaben können". Smith hatte kurz nach dem Vorfall den Preis für den besten Hauptdarsteller erhalten.
Die Academy, die die Oscars vergibt, erklärte, sie habe ein Disziplinarverfahren gegen Smith eingeleitet. Dieser habe gegen die Verhaltensregeln der Academy verstoßen, darunter "unangemessener Körperkontakt, beleidigendes oder bedrohliches Verhalten und Beeinträchtigung der Integrität der Academy". Smith solle "mindestens 15 Tage" vor einer Abstimmung des Vorstands über mögliche Sanktionen benachrichtigt werden und die Möglichkeit zu einer schriftlichen Stellungnahme erhalten.
Die nächste Sitzung des Vorstands findet demnach am 18. April statt. Dort könnte die Academy bereits eine "Suspendierung", einen Ausschluss oder "andere nach der Satzung und den Verhaltensregeln zulässige Sanktionen" beschließen.
(nik/afp)