Oliver Pocher schreckt bekanntlich nicht davor zurück, heftig gegen andere Promis auszuteilen. Eines seiner liebsten Opfer: Boris Becker, der derzeit in Großbritannien eine Haftstrafe wegen Insolvenzstraftaten verbüßt. Nun wurde ein Streit der beiden sogar vor Gericht ausgetragen.
Dabei ging es um einen Fernsehbeitrag aus der RTL-Sendung "Pocher – gefährlich ehrlich", dessen weitere Verbreitung das einstige Tennis-Ass per Unterlassungsklage verhindern wollte. Am 15. November entschied das Offenburger Landgericht über den Fall.
Unter dem Motto "Make Boris rich again" wurde (in Anspielung auf Beckers finanzielle Situation) ein Spendenaufruf in Pochers Show gestartet. Das Geld erhielt Becker auch tatsächlich, jedoch ohne davon zu wissen. Der Betrag war in einen vermeintlichen Modepreis eingearbeitet, der Becker in "Gefährlich ehrlich" übergeben wurde. Der 54-Jährige hatte keinen Verdacht geschöpft.
Beckers Ziel: Der Beitrag soll nicht mehr gezeigt und aus dem Netz gelöscht werden. Das Gericht entschied jedoch, dass Becker durch das TV-Segment nicht in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt wird. Dies teilte eine Sprecherin nach einer mündlichen Verhandlung am Dienstag mit.
Da es sich um "Bildnisse der Zeitgeschichte" handele, sei die Veröffentlichung möglich. Nicht zuletzt wurden die Belange der Meinungs- und Rundfunkfreiheit zugunsten Pochers ins Feld geführt. Rechtskräftig ist das Urteil allerdings noch nicht. Zur persönlichen Anwesenheit vor Gericht waren Becker und Pocher nicht verpflichtet.
Für Oliver Pocher ist es nicht der erste Erfolg vor Gericht in diesem Jahr. Jüngst wurde über ein Äffchen-Video entschieden, mit dem Fat Comedy den Komiker im Netz diskreditierte. In diesem Fall wurden die Persönlichkeitsrechte Pochers als schutzwürdiger erachtet.
Im Raum steht auch noch ein Verfahren gegen Fat Comedy wegen Körperverletzung. Der Influencer hatte Pocher Ende März im Rahmen eines Boxkampfes in Gelsenkirchen ins Gesicht geschlagen. Der Comedian forderte daraufhin 100.000 Euro Schadensersatz.
Erst am Wochenende fing sich Pocher darüber hinaus übrigens eine Ohrfeige von Günther Jauch bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" ein und drohte seinem Kollegen mit einer Sammelklage. Dies war aber natürlich nur scherzhaft gemeint.