Die Oscars markieren den wichtigsten Filmpreis der Welt und bieten Jahr für Jahr ein Schaulaufen der Stars. Während Christopher Nolans Blockbuster "Oppenheimer" erwartungsgemäß abräumte und auch in der Kategorie Bester Film gewann, kam es in der Rubrik Beste Hauptdarstellerin zu einer Überraschung.
Eigentlich wurde Lily Gladstone für ihre Rolle in "Killers of the Flower Moon" als große Favoritin gehandelt, doch Emma Stone schnappte ihr den Preis vor der Nase weg. Auf der Bühne wurde jedoch plötzlich klar: Das Kleid der "Poor Things"-Schauspielerin war gerissen.
"Mein Kleid ist kaputt", verkündete Emma Stone und drehte sich sogar kurz um, um es zu beweisen. Direkt hatte sie auch einen Verdacht: "Ich glaube, es ist bei 'I'm just Ken' passiert. Ich bin mir ziemlich sicher." Der Song "I'm just Ken" aus dem "Barbie"-Film wurde zuvor von Darsteller Ryan Gosling performt, was Emma Stone regelrecht mitriss – zum Leidwesen ihres Kleids.
"Ich war so begeistert von Ryan, die Nummer hat mich einfach umgehauen", erklärte die 35-Jährige später. Ihr trockenes Fazit zu der Panne: "Dinge passieren." Zur Erinnerung: Gosling und Stone spielten 2016 zusammen in der Romanze "La La Land" und sind privat gut befreundet. Immerhin: Das Kleid der Darstellerin wurde schnell wieder zusammengenäht.
Für Lacher sorgte in dieser Nacht aber nicht nur Emma Stone. Während die meisten Stars bei der Veranstaltung durch ihre Garderobe auffallen wollen, ging der Wrestler John Cena einen ganz anderen Weg und kam nackt auf die Bühne, um ironischerweise den Preis in der Kategorie Kostüm-Design zu verleihen.
Mit seiner Aktion spielte Cena auf einen Oscar-Moment aus dem Jahr 1974 an. Als damals David Niven seine Rede hielt, sprintete ein nackter Mann hinter ihm durchs Bild, was für eine Menge Aufsehen sorgte. Cenas Nackt-Auftritt war dagegen seitens der Regie geplant, und kurz darauf hatte sich der 46-Jährige auch schon in einen Umhang gehüllt.
Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller war mit gleich zwei Filmen unter den Nominierten vertreten: "The Zone of Interest" und "Anatomie eines Falls". Der erstgenannte Film handelt vom Lager-Kommandant von Auschwitz, Rudolf Höß, der mit seiner Familie direkt neben dem KZ lebt. Hüller spielt seine Ehefrau.
"Ein Film über eine Frau, die ihren Mann tötet, und eine Nazi-Frau, die in der Nähe von Auschwitz lebt. Für den amerikanischen Kinogänger ist das harter Stoff, aber für die Deutschen ist es eine Liebeskomödie", kommentierte der Moderator Jimmy Kimmel, als er die Nominierungen vorlas. Seine erste Bemerkung war eine Anspielung auf die Handlung von "Anatomie eines Falls", den anderen Hüller-Film des Abends.
Indem er die KZ-Geschichte in die Nähe einer Rom-Com rückte, sorgte Kimmel für Irritationen im Publikum. Nicht bei allen kam dieser Gag gut an. Auf X (ehemals Twitter) zeigte sich ein User überzeugt, dass Hüller diesen Witz gehasst haben muss.