Am 31. Januar trat Judith Rakers zum letzten Mal als Sprecherin der "Tagesschau" auf. Die ARD-Moderatorin hatte zuvor 19 Jahre lang dort gearbeitet, nun will sie sich anderen Projekten widmen. Rakers beschäftigt sich jetzt vor allem mit ihrem Home-Farming-Projekt, bei dem sie Lebensmittel selbst anbaut.
Im Podcast von Barbara Schöneberger sprach sie nun über ihren Abschied von der Nachrichtensendung. Der hätte nach dem Willen der ARD-Verantwortlichen allerdings anders ablaufen können, als das letztlich der Fall war. Die Moderatorin verriet, dass sie ein Angebot des Ersten ausschlug und dafür einen ganz bestimmten Grund hatte.
In ihrer Talkshow bei "Barbaradio" hatte Barbara Schöneberger zu Ostern Judith Rakers als Gast eingeladen. Natürlich wollte sie mit ihr auch über ihren Abschied von der "Tagesschau" sprechen, der ja erst einige Wochen zurückliegt.
Schöneberger fragte also, ob es für Rakers Vorgaben gegeben hätte, ihre Abschiedsworte möglichst kurzzuhalten. Doch Rakers sagte, dass das Gegenteil der Fall gewesen sei. Stattdessen habe es sogar ein besonderes Angebot für ihre letzte Sendung gegeben.
So habe Chefredakteur Marcus Bornheim sie angerufen und gesagt: "Frau Rakers, haben Sie sich denn schon Gedanken über die Verabschiedung gemacht? Sollen wir eine Sendezeitverlängerung anfragen? Sie haben freie Hand!"
Ein Angebot, das Schöneberger, die ja selbst auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet, kaum glauben kann. "Ja sehr gerne, fünf bis sechs Minuten!", sagte sie prompt. Rakers Reaktion fiel ein wenig zurückhaltender aus. "Und dann habe ich kurz überlegt: 'Freie Hand, was wollte ich denn vor 10 Millionen schon immer mal sagen?'", erinnerte sie sich. Letztlich war ihre Entscheidung jedoch klar:
Auch eine ähnliche Aktion wie Jan Hofer, der sich in seiner letzten "Tagesschau"-Sendung die Krawatte auszog, habe sie nicht geplant. Ihr letzter Tag selbst sei "sehr wuselig" gewesen, sagte Rakers.
"Ich habe mir sechs Minuten vor der Sendung Gedanken darüber gemacht, was ich jetzt sage. Ich habe das ganz schnell reingeschrieben, dann bin ich ins Studio und dann ist es so gelaufen", verriet sie im Podcast.
Erinnern kann sie sich an ihre letzte Sendung aber offensichtlich gut. Auch ein anderes Erlebnis, das sie kürzlich hatte, ist ihr sehr gut im Gedächtnis geblieben, allerdings aus anderen Gründen.
Denn Judith Rakers hält sich mehrere Hühner. Diese zieht sie inzwischen sogar selbst auf. Zwischenzeitlich habe sie dann kein Hühnerfleisch mehr gegessen, weil sie die Tiere ja selbst großgezogen habe. "Ich dachte, das ist ein bisschen wie Katze oder Pferd", erklärt sie. Doch dann kam es zu einer Situation, wegen der sie ihre Meinung dazu wieder änderte.
Rakers erzählte, dass ein Habicht einmal ihre Hühner angegriffen habe. Er tötete eines der Tiere und habe die Leiche dann halb ausgeweidet liegenlassen. Rakers erinnerte sich:
Als der Schock abklang, traf Rakers allerdings eine Entscheidung. Sie habe sich gedacht: "Wenn ihr euch gegenseitig esst, dann kann ich euch auch essen. Seitdem esse ich wieder Hühnerfleisch", sagte sie ganz offen. Der grausame Anblick hat sie also zumindest nicht zur Vegetarierin gemacht.