Christian Sievers moderiert das ZDF-"heute journal".Bild: Jana Kay/ZDF / [b'[F] Jana Kay', b'[H] Corporate Desi']
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Es gibt viele Maschen, mit denen Kriminelle im Internet an das Geld von leichtgläubigen Verbraucher:innen kommen wollen. Meist lassen sich die Tricks aber leicht enttarnen – sei es durch eine fehlerhafte Sprache oder verdächtige E-Mail-Adressen.
Der ZDF-Moderator Christian Sievers wurde nun jedoch Opfer eines erschreckenden Deepfakes. Kriminelle nutzen sein Gesicht für ihre Zwecke und die sozialen Medien reagieren bisher offenbar nicht.
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Es sieht aus wie eine ganz normale Anmoderation des ZDF-"heute-journals". Nach einer Kamerafahrt ins Studio sind die Moderator:innen Hanna Zimmermann und eben Christian Sievers hinter dem Sprecherpult zu sehen. Sievers sagt: "Guten Abend Ihnen allen" in die Kamera. Bis hier hin ist also nichts auffällig an dem Clip, den der 54-Jährige auf X (vormals Twitter) teilt.
Eigentlich ist Sievers KI-erprobt, denn er führte bereits ein Interview mit einer künstlichen Intelligenz.Bild: ZDF / -
Dann kündigt Sievers in dem Video eine scheinbar alles verändernde Entwicklung an. Dabei soll es um eine "neue KI-gestützte Anlageplattform" gehen. In dem Clip ist ein Beitrag zu sehen, wobei man die Stimme des Moderators noch immer hört. Diese Plattform solle einem dabei helfen, mit minimalen Investitionen große Geldsummen zu verdienen.
ZDF-Beitrag wirbt scheinbar für Anlageplattform
Die Stimme von Sievers wirbt für die unglaubliche Anlage-Plattform. Egal, ob man "Hausfrau, Arbeiter oder Kellner" sei, dank eines neuartigen Supercomputers könne man monatlich mehre zehntausend Euro verdienen.
Besonders kurios: Abschließend stellt die Stimme des Moderators auch noch eine Familie vor. Im Clip sind zunächst Bilder eines abgebrannten Hauses zu sehen. Die Familie soll bei einem Brand alles verloren haben. Dank einer neuartigen App hätten sie aber schon im darauffolgenden Jahr Unsummen an Geld verdient.
"Wir heißen Robert und Susanne Meier und gestern haben wir in nur einem Monat 32 Tausend Euro verdient", sagt das Champagner schlürfende Paar in die Kamera. Abschließend erklärt Sievers: "Jeder kann Geld verdienen und alles, was man dafür braucht, sind 250 Euro."
Der Clip wirft Fragen auf: Wirbt Moderator Christian Sievers nun tatsächlich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen für eine neue Anlage-Plattform? Oder ist der Supercomputer wirklich so super, dass die Redaktion sich tatsächlich für einen derartigen Beitrag entschieden hat? Wohl kaum.
Deepfake soll Vertrauen schaffen
Sievers klärt in dem X-Post auf: "Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht". Bei dem verstörend realistischen Beitrag handelt es sich nämlich um einen sogenannten Deepfake. Bei dieser Täuschungs-Masche werden Audio- oder Video-Inhalte dank KI gezielt verändert. Eine künstliche Intelligenz war also tatsächlich beteiligt. Das Programm verhilft einem jedoch nicht zu Geld, sondern erzeugt fiese Fake-Videos. Die einzigen, die daran verdienen, sind Kriminelle.
Mit den Fake-Aufnahmen und der KI-generierten Moderation soll offenbar Vertrauen geschaffen werden. Verbraucher:innen sollen dazu bewegt werden, tatsächlich Geld zu überweisen. Zurück werden sie es dann womöglich nie mehr bekommen.
Betrüger:innen versuchen, mit Deepfakes möglichst seriös zu wirken. Bild: E+ / MTStock Studio
Der Clip ist kein Einzelfall. Betrüger:innen machen sich die Möglichkeiten von KIs immer wieder zunutze. Solche Fake-Videos sind schwer zu erkennen. Sievers nimmt hier auch die Social-Media-Plattformen in die Verantwortung. Er kritisiert: "Schlimme neue Welt. Und von Facebook und Co: Nur Achselzucken."
In der neuesten "Wer weiß denn sowas?"-Ausgabe begrüßte Kai Pflaume gleich zwei Olympiagewinnerinnen. Bei den Olympischen Spielen in Paris holten sich Yemisi Ogunleye im Kugelstoßen und Darja Varfolomeev in der Rhythmischen Sportgymnastik Gold. Der ARD-Moderator beglückwünschte die beiden, die auch ihre Medaillen mit dabei hatten.